SINNTAL

Wette gewonnen: Rainer Lapp vom REWE-Markt Sterbfritz hatte keine Chance

Wette gewonnen – Rainer Lapp vom REWE-Markt Sterbfritz hatte keine Chance. - Fotos: Walter Dörr


Samstag, 30.11.2019
von Walter Dörr

SINNTAL - Ziemlich Ausdauer und eine relative Treffsicherheit legten die Fußballer der Jugendspielgemeinschaft Sinntal (JSG) am Samstagmorgen an den Tag. Nicht auf dem Sportplatz bei der üblichen Jagd nach dem runden Leder und die Attribute sind auch nicht sportlich zu sehen. Die Jugendlichen versuchten sich nämlich im Singen: Nicht zwei Halbzeiten bestehen, sondern zwei Strophen des Adventliedes „O Tannenbaum“ galt es auf dem Parkplatz vor dem REWE-Einkaufsmarkt von Rainer Lapp in Sterbfritz bestmöglich zu performen – deshalb auch Einschränkungen bei der Treffsicherheit.

 Fußball spielen, das können die Kicker-Kids aus Sinntal. Aus den acht Vereinen FC Hermania Mottgers, TSV Oberzell, SV Alania Sannerz, TSV Rhönadler Schwarzenfels, SG Germania Sterbfritz, TSV Weichersbach, SG Alemannia Weiperz und TSG Züntersbach wurde die „Jugendspielgemeinschaft Sinntal“ vor fünf Jahren gebildet, damit die Kinder von den G- bis zu den A-Junioren Fußball spielen können. Eigene Mannschaften können aus Personalgründen von den kleinen Dorfvereinen meist nicht mehr gemeldet werden. In der Saison 2019/20 nehmen zehn Mannschaften am Spielbetrieb teil und 152 Spieler gibt es. Die JSG-Verantwortlichen versuchen, ihren Schützlingen Freude an dem Mannschaftssport zu vermitteln – auch mit ausgefallenen Aktionen. Weil „das Managen“ des Spielbetriebes natürlich Geld kostet und die Sponsoren nicht Schlange stehen, konnte man am Samstag quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Rainer Lapp, dem der Rewe-Markt in Sterbfritz gehört und der auch ein beherzter Förderer der Jugendspielgemeinschaft Sinntal ist, wettete mit der JSG, dass sie es nicht schafft, 100 Kinder in dem REWE-Markt zu schicken, die dann gemeinsam ein Weihnachtslied singen. Wenn die große Weihnachtswette von dem Kaufmann verloren geht, würde er 500 Euro in die Mannschaftskasse zahlen.

Die Fußballer stellten sich hochmotiviert der Aufgabe und gingen als Sieger hervor – mehr noch, ein Kantersieg wurde eingefahren, denn „gefühlt 200 Sänger“ trällerten die seit dem 16. Jahrhundert bekannte adventliche Volksweise. Am Parkplatz des nahe gelegenen Penny-Marktes versammelten sich die jugendlichen Fußballer und Fußballerinnen mit ihren Eltern, Geschwistern, Onkels und Tanten sowie Großeltern. Quasi als Amtshilfe, da der REWE-Parkplatz durch das Tagesgeschäft rappelvoll war. In einem langen Zug marschierten dann alle zum REWE-Markt. „So etwas geht nur in Sterbfritz,“ war Rainer Lapp, der noch weitere REWE-Märkte betreibt, überwältigt. Zusammen mit den JSG-Leitern Alexander Schirmer und Gerhard Strott verteilte Lapp die 100 vorbereiteten Noten- und Textzettel. Schnell merkte man, dass die nicht reichen.

Alexander Schirmer dankte Rainer Lapp, dass er die Wette eingegangen ist und auch den Eltern oder Großeltern, dass sie die Kinder nach Sterbfritz gefahren haben. Schirmer sprach auch die Kritik an, die von Eltern an der Aktion, die nur eine Werbung für REWE sei, laut geworden sei. Er betonte, dass mit der JSG alle Jugendspielklassen mit Mannschaften bestückt werden konnten, was ein gutes Zeichen für Sinntal sei. Damit der Gesang auch „richtig gut“ wird, habe die JSG keine Kosten gescheut, und die Leadsängerin Grit von der Weiperzer Partyband „Rio Live“ engagiert, die dann „O Tannenbaum“ anstimmte. Und alle – jung und alt – schlossen sich an und auch Rainer Lapp. Von der schönen Aktion zu Beginn des REWE-Weihnachtsmarktes war der Unternehmer zu begeistert, dass er verkündete, nicht die Sänger zählen zu müssen und erklärte, dass er die Wette verloren habe. Einen Spendenscheck über 500 Euro übergab er unter dem Jubel und mit ihren Mützen winkenden Kindern Alexander Schirmer. Für nächstes Jahr werde er sich gerne wieder eine Wette ausdenken, sagte Rainer Lapp. +++

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