Starke Taktik, noch stärkeres Comeback

TG Hanau gewinnt gegen Bad Bergzabern

Im Vorfeld des sechsten Spieltags in der 2. Regionalliga Südwest ging die TG Hanau gegen den TV Bad Bergzabern eigentlich als Underdog ins Spiel. - Foto: TG Hanau


Montag, 04.11.2024

HANAU - Im Vorfeld des sechsten Spieltags in der 2. Regionalliga Südwest ging die TG Hanau gegen den TV Bad Bergzabern eigentlich als Underdog ins Spiel.

Das junge Team von Headcoach Sven Witt ist den Pfälzern auf dem Papier sowohl hinsichtlich der Spielerfahrung als auch der Körpergröße unterlegen. Gegen die nur zu siebt angereisten Gegner schafften es die Grimmstädter jedoch, ihren Gameplan voll umzusetzen. Mit viel Druck schafften sie es, die ersatzgeschwächten Gegner konditionell stark zu fordern. Am Ende siegte das Hanauer Team knapp, aber verdient mit 87:83.

Zu Beginn des Spiels sah es zunächst aber danach aus, als würden die Gäste ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Mit einem sehr starken 10:0-Lauf kamen sie ideal ins Spiel, Hanau brauchte ganze fünf Minuten, um erste Zähler auf das Scoreboard zu bekommen. Auch im weiteren Verlauf des ersten Viertels kam die TGH noch nicht so richtig ins Spiel, wirkte offensiv wie defensiv noch nicht ganz sortiert. Den Größenvorteil gegen Hanau nutzten sie aus.

Hanau findet im zweiten Viertel besser ins Spiel


Jeremie Okitasumbu fehlte verletzt, der frischgebackene Vater Leo Sattler blieb zudem verständlicherweise zu Hause bei seiner Familie. Mit 11:21 ging das Viertel klar an Bad Bergzabern. Mit zwei Dreiern in den ersten beiden Spielminuten fand Hanau dann im zweiten Viertel besser ins Spiel. Im weiteren Verlauf des zweiten Spielabschnitts erarbeitete sich das Team auch einige defensive Stops und kam so punktetechnisch zur Halbzeit auf ein 30:36 heran.

Viertel Nummer drei entwickelte sich zu einem stark umkämpften, engen Duell. Dieses Mal gelang es jedoch deutlich weniger gut, die Gegner vom Punkten abzuhalten. „Was nicht gut war, waren die 21 Gegenpunkte im ersten und die 27 Gegenpunkte im dritten Viertel. Da haben wir hinten einfach zu viel zugelassen“, sagt Witt. Auf der Habenseite standen jedoch 26 Punkte in Viertel drei. Entsprechend blieb es bei einem engen, hart umkämpften Spiel, bei einem Zwischenstand von 56:63.

Im letzten Viertel gelang dann die wichtige Trendwende


Nachdem zunächst noch einmal die Gäste scorten, sorgten zwei wichtige Dreiern durch Spyridon Savvidis, der an diesem Abend 15 Punkte machte, sowie einem weiteren durch Griffin Bauer für den Ausgleich. „Uns ist es sehr gut gelungen, gegen die starke Zonenverteidigung der Gegner freie Würfe zu treffen. Wir waren immer dann besonders erfolgreich, wenn wir den Ball lange und geduldig haben laufen lassen, um den freien Mann zu finden“, lobte Witt.

Genau das gelang den Hanauern im letzten Viertel extrem gut. Während beide Teams bis zur fünften Spielminute immer wieder auf einen Gleichstand stellten, setzte sich die TGH anschließend erstmals stärker ab, stellte in der siebten Minute sogar auf ein 80:73. Obwohl Bad Bergzabern in der letzten Spielminute noch einmal auf ein 84:83 herankam, ließen sich die stark kämpfenden Hanauer den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen. Ein Foul in der letzten Spielsekunde gab noch einmal drei Freiwürfe, die Griffin Bauer alle verwandelte – und den Endstand von 87:83 besiegelte. Somit hatten sich das Team von einem wiederholten Zwölf-Punkte-Rückstand zurückgekämpft und das Spiel gedreht.

Der Sieg ist vor allem auf die Taktik der Gastgeber zurückzuführen: „Wir wollten unsere Gegner das gesamte Spiel über unter Druck setzen, damit ihnen am Schluss irgendwann die Kräfte ausgehen. Das hat funktioniert. Auch defensiv haben wir einen sehr soliden Job gemacht“, sagt Hanaus Headcoach. Weiterhin ist das Team in puncto Scoring über sich hinausgewachsen: 26 Punkte im dritten und 31 im vierten Viertel sind deutlich mehr, als das Team üblicherweise einfährt. Auch die Dreierstatistik war mit zehn getroffenen Würfen klar besser als in den Vorwochen. (red)

Für die TG Hanau spielten:


Ben Groß (0 Punkte), Niklas Kitchens (15), Jalen Willaims (0), Spyridon Savvidis (15), Luca Lindert (6), Danis Salkovic (0), Tarkan Gül (0), Eren Yildiz (5), Griffin Bauer (34), Felix Sinning (17)

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