Kommersabend der Harmonie-Chöre Biebergemünd zum 100-jährigen Bestehen
Dienstag, 12.11.2024
BIEBERGEMÜND - Am vergangenen Samstag blickten die Harmonie-Chöre Biebergemünd auf ihre 100-jährige Vereinsgeschichte zurück.
Der 100. Geburtstag nach der Gründung des Vereins im Jahre 1922 war bereits 2022. Die Feierlichkeiten im Rahmen eines Kommersabends wurden aufgrund der noch bestehenden Pandemie vor zwei Jahren jetzt nachgeholt.
Am 1. November 1922 waren es 35 Kasseler Bürger, die sich zur Gründung des Gesangvereins Harmonie Kassel in der Gaststätte Jackel, besser bekannt unter dem Namen „Zum Goldenen Faß“, versammelten. Die Chorleitung des neuen Männerchores übernahm Herr Hauptlehrer Emil Krack. In den darauffolgenden Jahrzehnten entwickelte sich der Chor, bis auf das fast vollständige Ruhen des Chorbetriebes in den Kriegsjahren, stetig weiter und wuchs bis Anfang der 80er-Jahre auf die Höchstzahl von 81 aktiven Sängern an.
Im März 1996 wurde mit Gründung des gemischten Chores „VielHarmonie“ dann endlich auch den Frauen die Möglichkeit geboten, unter dem Dach der Harmonie im Chor singen zu können. Heute ein wichtiger Meilenstein in der Ära der Harmonie-Chöre Biebergemünd, denn fortan gab es ein noch breiter gefächertes Angebot für den Chorgesang im Verein. Wie wichtig die Nachwuchsarbeit in den Chören ist, zeigte sich mit der Gründung eines Knabenchores im Frühjahr 1968. Noch heute singen zahlreiche Sänger des damaligen Knabenchores im traditionellen Männerchor.
Das gleiche Ziel wurde dann nach der Jahrtausendwende mit einem Kinder- und Jugendchor verfolgt, der einige Jahre erfolgreich betrieben werden konnte. A cappella Formationen wie FEINRIBB und heute TONGEBABBEL runden das vielfältige Angebot für modernen Chorgesang bei der Harmonie Kassel ab.
Beeindruckenden Rede zur Chorchronik
In einer beeindruckenden Rede zur Chorchronik der letzten 102 Jahre konnte Geschäftsführer Daniel Krack verdeutlichen, welche wichtigen und grundlegenden Entscheidungen in dieser großen Zeitspanne durch unterschiedliche Vorstandsverantwortliche getroffen wurden. Dabei ging es stets um das Gesamtwohl des Vereins und nicht um Interessen von Individuen.
Beständigkeit wurde immer großgeschrieben, das spiegelt sich auch in der Zusammenarbeit mit Dirigenten wider, die meist über Jahrzehnte andauert/e. Alle Höhen und Tiefen konnten gemeistert werden, gerade auch die schwierigen Zeiten während des 2. Weltkrieges und die jüngste Corona-Pandemie, unter der gerade Chöre besonders gelitten haben. Die Chronik wurde untermalt von zwei Diavorträgen, die das abwechslungsreiche Vereinsgeschehen in diesen 100 Jahren in teilweise spektakulären Bildern widerspiegelten.
Enorme soziale Verantwortung von Vereinen
Neben
Bürgermeister Matthias Schmitt überbrachten auch Staatssekretär
Christoph Degen, Landtagsabgeordneter Michael Reul und
Chorverbandsgeschäftsführer Klaus Ritter Glückwünsche zum Jubiläum. In
ihren Reden rückten sie die enorme soziale Verantwortung von Vereinen
ins Rampenlicht. Denn in den Vereinen wird Gesellschaft sowie soziale
Verantwortung und Zusammenhalt gelebt. Ein Kulturgut, dessen Wertigkeit
nicht in Zahlen zu messen ist. Auch von kirchlicher Seite wurden durch
Pfarrer Karl-Peter Aul und Horst Bender Grußworte und Glückwünsche
ausgesprochen, denen sich auch zahlreiche Vertreter der Kasseler
Ortsvereine anschlossen.
Alle drei Chorgruppen des Vereins - der Männerchor, die VielHarmonie sowie Tongebabbel – waren an diesem Abend mit je drei Vorträgen zu hören und gaben der akademischen Feier den passenden musikalischen Rahmen. Zum Abschluss wurden noch zahlreiche Mitglieder für ihre Vereinstreue und ihre langjährige aktive oder fördernde Mitgliedschaft bei der Harmonie geehrt. Für 70 Jahre aktive Sängertätigkeit wurden Manfred Krack und Franz Kleespies geehrt, für 60 Jahre aktive Sängertätigkeit Karl Ruth und Bernd Reichel. Für 75 Jahre treue Mitgliedschaft erhielten Linus Schum und Hugo Schmitt Urkunden. Weit über 60 weitere Mitglieder wurden für aktive und/oder fördernde Mitgliedschaft bzw. für Dirigententätigkeiten im Verein geehrt. Diese einzeln namentlich aufzuführen, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen.
Mit der Erkenntnis, auch für künftige Herausforderungen in den Harmonie-Chören Biebergemünd gut aufgestellt zu sein, klang der akademische Abend harmonisch aus. (red)