Seit fünf Jahren gibt es die Babylotsen: Einsatz für einen guten Start ins Leben
Sonntag, 24.11.2024
GELNHAUSEN / HANAU - Die Geburt eines Kindes löst Glücksgefühle in den Familien aus. Zumindest ist das bei den meisten Geburten so ...
Mitunter dominieren bei Eltern aber auch Ängste, Sorgen oder gar größere Probleme, die unmittelbar oder mittelbar mit der Familiengründung zusammenhängen. An der Stelle setzt das Netzwerk Frühe Hilfen an: Es unterstützt werdende Eltern sowie Mütter und Väter mit Babys und Kleinkindern, beispielsweise in den Geburtskliniken der Main-Kinzig-Kliniken, des Klinikums Hanau und des St. Vinzenz-Krankenhauses in Hanau in Form von „Babylotsinnen“.
Die Jugenddezernenten der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises, Dr. Maximilian Bieri und Jannik Marquart, überbrachten nun in den Krankenhäusern ihren ausdrücklichen Dank an alle Beteiligten – aus aktuellem Anlass: Seit fünf Jahren gibt es die Babylotsen als Teil der Frühen Hilfen, und zwar kreisweit als interkommunales Angebot des Kreises und der Stadt Hanau. Die Frühe-Hilfen-Netzwerkkoordinatorinnen Elke Schug seitens des Kreises und Andrea Pillmann für die Stadt Hanau begleiten das Angebot seit Beginn an und sorgen für den reibungslosen Ablauf.
"Die Babylotsinnen und Babylotsen stehen für einen guten Start ins Leben"
„Die Babylotsinnen und Babylotsen stehen für einen guten Start ins Leben. Sie nehmen Last von den Schultern der Eltern, und zwar ganz niederschwellig und dort, wo es nötig ist. Sie ebnen damit den Weg für ein gutes Ankommen im Familienleben. Ohne sie ist es nicht möglich, junge Eltern so früh zu erreichen, wie es geht. Die Geburtsklinik ist der perfekte Ort hierfür“, sagte Kreisbeigeordneter Marquart, der gemeinsam mit Aylin Hoose vom Jugendamt des Main-Kinzig-Kreises die gute Zusammenarbeit aller Kooperationspartner hervorhob.
Sara Sell von der Koordinationsstelle Jugendhilfe und Gesundheitswesen in der Familienberatungsstelle beim Albert-Schweitzer-Kinderdorf sowie Babylotsin Binia Kirstein überreichten stellvertretend Präsentkörbe an die Mitarbeitenden der Main-Kinzig-Kliniken. An der kleinen Feierlichkeit nahmen noch Yvonne Wachowski-Bohnen, Bereichsleitung der Gynäkologie, Nikolina Stojanoska, Oberärztin der Frauenklinik, Anna Büchel, Oberärztin der Kinderklinik, sowie weitere Vertreterinnen des Kreißsaals, der Wöchnerinnen-Station sowie der Früh- und Neugeborenintensivstation teil. Von Seiten der Klinikleitung waren zudem Geschäftsführer Christian Quack, Pflegedirektor Samuel Palitzsch sowie Jonas Kropac, Kaufmännischer Leiter MVZ, Recht und Compliance, anwesend.
"Angebot hat sich hervorragend entwickelt"
„Das
Angebot Babylotsen hat sich in den vergangenen fünf Jahren hervorragend
entwickelt und seinen festen Platz in den Klinikstrukturen gefunden.
Insgesamt wurden mehr als 4.500 Familien mit Neugeborenen an den drei
teilnehmenden Kliniken erreicht und unterstützt“, erklärte Bürgermeister
Dr. Maximilian Bieri, der auch die beiden Hanauer Kliniken besuchte, um
seinen Dank auszusprechen und Präsentkörbe zu überreichen. „Keiner hat
einen so guten Überblick über die Möglichkeiten und Vielfalt der
Angebote zur Unterstützung von Familien mit Neugeborenen und ist so gut
vernetzt wie diese ausgebildeten Fachkräfte. Ihre Arbeit ist extrem
wichtig, denn sie leisten präventiven Kinderschutz.“
Seit 2019
haben es sich die Beteiligten am Angebot „Babylotsen“ im
Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau auf die Fahne geschrieben,
werdende Eltern zu den präventiven Angeboten der Frühen Hilfen zu
bringen, also buchstäblich zu „lotsen“. Zu finden sind die Babylotsinnen
in den drei Geburtskliniken: Main-Kinzig-Kliniken, Klinikum Hanau und
St. Vinzenz-Krankenhaus. Die Koordination läuft über die
Familienberatungsstelle des Albert-Schweitzer-Kinderdorfes Hessen e.V.
(ASK) in Hanau durch die Koordinationsstelle Jugendhilfe und
Gesundheitswesen.
Die Frühen Hilfen der Stadt Hanau und des
Main-Kinzig-Kreises werden gefördert und unterstützt durch das Hessische
Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege und das
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die
Finanzierung des Angebotes „Babylotsen“ wird seit dem vergangenen Jahr –
nach dem Wegfall von Projekt- und Stiftungsmitteln – von der Stadt
Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis sichergestellt mit dem Ziel, das Angebot
dauerhaft fortzuführen.
Die Geschäftsführungen der Krankenhäuser
zeigten sich erfreut über die Glückwünsche. „Wir haben das Angebot
Babylotsen von Anfang an unterstützt, da wir es für äußerst wichtig und
sinnvoll halten“, sagte Volkmar Bölke, Geschäftsführer der Klinikum
Hanau GmbH. Er sei dankbar, dass die Finanzierung des Angebotes
„Babylotsen“ im vergangenen Jahr von der Stadt Hanau und dem
Main-Kinzig-Kreis übernommen worden sei.
„Wir sind stolz zu
sehen, mit welchem Herzblut die Babylotsen zum frühestmöglichen
Zeitpunkt Brücken bauen, um den Babys mit ihren Familien den Start ins
Leben so angenehm wie möglich zu gestalten“, erläuterte Michael Sammet,
Geschäftsführer des St. Vinzenz-Krankenhauses Hanau. „Die Beratung der
Familien ist ein immens wichtiges Angebot, das aus den Kliniken der
Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises nicht mehr wegzudenken ist. Wir
danken der Stadt Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis für die Finanzierung.“
„Mit der regionalen Vernetzung der Hanauer Kliniken, der Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen, der Stadt Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis zeigen alle Partner, dass sektorenübergreifende Zusammenarbeit im Sinne von Daseinsvorsorge und Prävention auch heute schon möglich ist“, hob Christian Quack, Geschäftsführer der Main-Kinzig-Kliniken, hervor. „Die frühzeitige Bedarfserkennung und die geleisteten Hilfsangebote sind für die Familien und Kinder aus unserer Sicht bedarfsnotwendig und werden weiter unterstützt.“ (red)