Vorteile für Ausbildung und Beruf

Elisabeth-Strupp-Schule Gelnhausen ist achte FSSJH-Schule im MKK

Lea Barteldes (Praktikantin Ehrenamtsagentur), Projektkoordinatorin Renate Wichert (Ehrenamtsagentur), Landrat Thorsten Stolz, Eva-Maria Roth (stellvertretende Schulleiterin) und Jeanette Hummel (v.li.). - Foto: MKK-Pressestelle


Freitag, 29.11.2024

GELNHAUSEN - Die Elisabeth-Strupp-Schule in Gelnhausen ist die mittlerweile achte Bildungseinrichtung, die beim Freiwilligen Sozialen Schuljahr Hessen (FSSJH) im Main-Kinzig-Kreis als Kooperationsschule mitmacht ...

„Die Möglichkeit der Teilnahme am FSSJH wird von den jungen Leuten sehr gut angenommen. Der Main-Kinzig-Kreis hat sich deshalb entschlossen, das vom Land Hessen angestoßene Projekt, dessen Förderdauer inzwischen ausgelaufen ist, weiterhin zu unterstützen und damit junges Engagement zu fördern“, erklärte Landrat Thorsten Stolz im Gespräch mit Eva-Maria Roth, stellvertretende Schulleiterin, Jeanette Hummel, Diplom-Sozialarbeiterin und Projektkoordinatorin Renate Wichert von der Ehrenamtsagentur des Main-Kinzig-Kreises.

„Wir gehen jetzt ins vierte Jahr und haben sehr viele positive Rückmeldungen erhalten, sowohl seitens der engagierten Jugendlichen, aber auch seitens der FSSJH-Einsatzstellen, die eine solche Möglichkeit anbieten“, fasste der Landrat zusammen.

"Teilnahme am FSSJH passt hervorragend zum neuen Leitbild der Realschule"


Die Elisabeth-Strupp-Schule hat sich vor kurzem umbenannt. Die Teilnahme am FSSJH passe hervorragend zum neuen Leitbild der Realschule: Aufarbeitung der Vergangenheit, Toleranz, Ich-Stärkung und Zusammenhalt. Namensgeberin Elisabeth Strupp wurde 1599 in Gelnhausen als Hexe angeklagt und hingerichtet. Wegen der erhaltenen Verhörprotokolle hat ihr Fall in der Geschichte der Hexenverfolgung eine besondere Bedeutung. Die Schule regt ihre Schülerinnen und Schüler dazu an, Verantwortung zu übernehmen.

„Dazu gehört auch, sich ehrenamtlich zu engagieren und Haltung zu zeigen bei ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Themen“, erklärte Eva-Maria Roth. Die jungen Leute beginnen ihr freiwilliges Engagement im FSSJH ab der Klasse 9 und sind in ihrer Freizeit etwa zwei Stunden in der Woche ehrenamtlich tätig – über ein Schuljahr hinweg. Dabei ist es unerheblich, ob sie schon ehrenamtlich aktiv sind oder sich ein neues Engagement suchen. Alle können mitmachen.

"Soziale und persönliche Kompetenzen stärken"


„Für die Schülerinnen und Schüler ist das eine gute Erfahrung. Wir erleben, dass sie selbständiger werden, sich mehr zutrauen und aus sich heraus gehen“, berichtete Renate Wichert. Und es zeige, dass die jungen Leute auch bereit sind, ihr Engagement fortzuführen, wenn sie merken, dass es gut zu ihnen passt. „Es ist einfach ungemein wichtig, Jugendliche dabei zu unterstützen, sich auszuprobieren und Neues kennenzulernen. Das stärkt soziale und persönliche Kompetenzen“, so der Landrat.

In ganz unterschiedlichen Vereinen und Organisationen – beispielsweise im sozialen, musikalischen oder sportlichen Bereich – können Einblicke gewonnen werden, die bei der späteren beruflichen Orientierung sehr hilfreich sind. Das FSSJH wird von der Ehrenamtsagentur des Main-Kinzig-Kreises begleitet. Es gibt unter anderem Workshops, Austauschtreffen und Newsletter, außerdem ein Zertifikat und eine qualifizierte Beurteilung. Ein besonderes Seminar, das am 1. und 15. Januar stattfindet, bietet den FSSJH-Jugendlichen die Möglichkeit, selbst Video-Content zu produzieren, um als Engagement-Reporterin oder Engagement-Reporter Geschichten im Hochkant-Format zu erzählen. Unter professioneller Anleitung eines Videografen lernen die Jugendlichen praktisches und technisches Wissen, um selbst Social-Media-Beiträge zu erstellen.

Das FSSJH sei darüber hinaus sehr gut geeignet, um in Bewerbungsverfahren zu punkten – egal ob Ausbildung, Universität oder Stipendium. Ehrenamtliche Tätigkeiten seien ein wichtiger Faktor, um geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden, da soziales Engagement einen hohen Stellenwert habe. Ab dem letzten Schuljahr haben alle FSSJH-Schulen auch die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler mit schulischem Engagement in der Freizeit für das FSSJH anzumelden, zum Beispiel engagierte Schulsprecher und Schulsprecherinnen, junge Leute, die im Schulsanitätsdienst helfen oder die sich in sozial ausgerichteten Arbeitsgruppen einbringen.

Immer mehr Schulen machen mit. Im Schuljahr 2023/2024 waren 115 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Insgesamt gab es 102 FSSJH-Einsatzstellen. „Bis Dezember nehmen wir noch Anmeldungen für das laufende Schuljahr von Schülerinnen und Schülern aus allen Schulen des Main-Kinzig-Kreises entgegen“, informiert Renate Wichert. Mehr Informationen gibt es auf www.fssjh.de. (red)

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