Maintal: Großübung der Feuerwehr - Rettungskräfte bergen 21 "Verletzte"
Dienstag, 21.01.2025
MAINTAL - Wenn es brennt, zählt jede Sekunde. Dann muss jeder Handgriff sitzen.
Damit die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Maintal in Notlagen optimal vorbereitet sind, stehen regelmäßige Übungen auf dem Plan – so wie am vergangenen Donnerstag. Da war das leerstehende Maintalbad Schauplatz einer Großübung für alle vier Stadtteilwehren. Unter realitätsnahen Bedingungen „löschten“ die Wehrkräfte einen „Großbrand“ und retteten 21 „verletzte“ Personen aus dem „Lost Place“.
Für die Übung hatte Schwimmbadleiter Roland Allmannsdörfer als Mitglied der Maintaler Feuerwehr folgendes Szenario entworfen: Mehrere Personen waren in das verlassene Schwimmbad eingebrochen, um dort eine Party zu feiern. Stark alkoholisiert und unter Drogeneinfluss versuchten sie, ihre Spuren zu verwischen und legten an mehreren Stellen Feuer. Die Situation eskalierte, als durch die leeren Schwimmbecken zusätzliche Unfälle passierten. Als ein Nachbar die starke „Rauchentwicklung“ bemerkte, alarmierte er über den Notruf 112 umgehend die Feuerwehr.
"Brand in einem Sondergebäude mit Menschenleben in Gefahr"
Das Alarmstichwort lautete: „Brand in einem Sondergebäude mit
Menschenleben in Gefahr“. Zunächst rückten die Wehren Dörnigheim,
Bischofsheim und Hochstadt sowie der Rettungsdienst und der
Führungsdienst aus. Schnell wurde jedoch klar, dass weitere Kräfte
benötigt wurden. Es folgte Vollalarm für die Feuerwehr Maintal.
Zusätzlich wurde das Alarmstichwort „Massenanfall von Verletzten, 10
Personen“ ausgelöst. Im weiteren Verlauf der Übung wurde die Zahl der
„Verletzten“ auf bis zu 25 korrigiert.
Am Einsatzort behinderte bereits dichter Rauch, den mehrere Nebelmaschinen erzeugten, die Sicht und erschwerte die Orientierung. Zudem war erhöhte Aufmerksamkeit von den Einsatzkräften gefordert, um nicht selbst in eines der leerstehenden Schwimmbecken zu stürzen. Insgesamt mussten die Rettungskräfte 21 „Verletzte“ mit unterschiedlich schweren Verletzungsgraden bergen. Die waren zuvor ausführlich in ihre Rollen eingewiesen und die Verletzungen realitätsnah geschminkt worden.
Rund 100 Einsatzkräfte nahmen an der Übung teil
Rund
100 Einsatzkräfte nahmen an der Übung teil, darunter die Feuerwehr
Maintal mit ihren vier Stadtteilen, DRK-Bereitschaften aus Maintal,
Langenselbold, Bruchköbel, Hanau, Spessart, die Johanniterunfallhilfe
Großkrotzenburg und die DLRG Maintal. Die Kräfte des Rettungsdienstes
versorgten die Betroffenen und transportierten sie in ein
„Übungskrankenhaus“, das im Feuerwehrhaus Bischofsheim eingerichtet
worden war. Ein leitender Notarzt und zwei organisatorische Leiter des
Rettungsdienstes koordinierten die Sanitätskräfte. Die Feuerwehr
Bruchköbel stellte mit ihrem Einsatzleitwagen eine „Übungsleitstelle“.
Um
die Einsatz- und Führungskräfte bei ihren Entscheidungen beobachten und
beurteilen zu können, waren zusätzlich zehn Übungsbeobachter aus
anderen Feuerwehren des Main-Kinzig-Kreises vor Ort. Sie werteten die
Übung abschließend als vollen Erfolg, auch wenn sie noch
Verbesserungsmöglichkeiten identifizierten. „Genau dafür sind solche
Übungen da – um Fehler zu erkennen und die Abläufe zu optimieren“,
betonte Stadtbrandinspektor Holger Martiker.
Rund 100 Stunden hatten Roland Allmannsdörfer und weitere Beteiligte in die Konzeption des Szenarios investiert. „Der Einsatz hat sich gelohnt, denn nur durch solche realitätsnahen Übungen können wir im Ernstfall bestens vorbereitet sein“, bilanzierte Martiker zufrieden. (red)