Ein absoluter Publikumsmagnet

Kerzenscheinkonzert in Bad Orb: Begeisterte Gäste feiern Musik und Humor

Die Kerzenscheinkonzerte in Bad Orb erweisen sich als Publikumsmagnet: So auch bei der jüngsten Veranstaltung ... - Fotos: privat


Freitag, 24.01.2025

BAD ORB - Vier Hände, zwanzig Finger, 176 Tasten: Fischer & Schmidt, im bürgerlichen Leben Andreas Fischer und Heiko Schmidt, haben die Gäste im Foyer der Bad Orber Konzerthalle vor wenigen Tagen mit auf eine „Reise durch die Welt der Musik“ genommen und „eine Freundschaft, eine Eintracht, eine Show voller Liebe zur Musik“ präsentiert. 

Das Publikum feiert die beiden Künstler, die mit ihrem Humor, ihren Geschichten, ihrer Musik und ihrem Gesang einen Tsunami an Emotionen wecken, Songs voller Herzblut spielen – und dabei erkennbar selbst den Spaß an der Darbietung nicht verloren haben. Ein bisschen erinnern sie mit ihrer Angewohnheit, sich stets gegenseitig zu Siezen, und ihrer humorvollen Kommunikation untereinander, wie sie so da an ihren beiden Pianos, von Dutzenden künstlichen Kerzen erhellt, auf der Bühne sitzen, an Loriots „Herren im Bad“.

Zwei Pianos, ein Schifferklavier, zwei Stimmen – vom „Halleluja“ eines Leonard Cohen bis zu Eric Claptons „Wonderful tonight“ erstreckt sich das Spektrum der Lieder, vom Klatschen, Mitsingen, Schwenken der Handy-Lichter, Bravo-Rufen die Reaktion der Gäste, die sich während des dreistündigen Programms mehrheitlich als textsicher erweisen. Und von denen sich manche einen Spaß daraus machen, aus den Überleitungen der beiden Künstler schon den nächsten Song zu erraten.

Die Musiker nutzen die Chance, um mit ihren Anekdoten einen Teil ihrer gemeinsamen Geschichte zu skizzieren, sich selbst auf die Schippe zu nehmen – und aus dem ein oder anderen Scherz virtuos einen Running Gag für den laufenden Abend zu machen: Sei es die Größe der Kleidung, der aktuelle Stand des Fußballspiels der Frankfurter Eintracht gegen Borussia Dortmund oder insbesondere die Frage: „Sind auch Patienten hier?“: Die Gäste quittieren die Späße mit Gejohle und Gelächter und sind nach Programmschluss und mehreren Zugaben immer noch in der Laune für mehr.

Von Sting bis Herbert Grönemeyer


Der zweistimmige Gesang der Vollblutmusiker hat sie bis dahin quer durch die jüngere Musikgeschichte geführt: U2, Extreme, Joshua Kadison, Chris Isaak, John Mayer, die Boomtown Rats: Virtuos und souverän präsentieren die beiden Männer an ihren Flügeln und gelegentlich auch mal am Schifferklavier ihr Können. Die bekannten Lieder werden sensibel interpretiert – und bei passender Gelegenheit auch mal den tatsächlichen Begebenheiten angepasst: Der „Englishman in New York“ von Sting wird da zum „Reha-Man in Bad Orb“, das Genuschel von Herbert Grönemeyer zum wiederkehrenden Thema.

Dass vorwiegend englischsprachige Lieder zu hören sind: Den Gästen gefällt es, einen Besucher erinnert der Abend gar an „1966 im Offiziersclub im Lamboy“. Der augenscheinlichste Unterschied: Damals wurde das Bühnengeschehen nicht hundertfach fotografiert und gefilmt, so wie das am zurückliegenden Freitag der Fall ist.

Sie können auch anders, wie die beiden Virtuosen unter Beweis stellen: Heiko Schmidt berührt mit seiner in Corona-Zeiten selbstgeschriebenen Ballade „Januar“, in der er sich den Themen Gott und der Sinn des Lebens zuwendet. Und Andreas Fischer singt und spielt sich mit seiner Hommage an Udo Jürgens „Ein Spaziergang durch den Park“ in die Herzen der Zuhörenden. Österreichischer Dialekt zu Goiserns „Wia die Zeit vergeht“, nachdenkliche Worte zum heutigen Zeitgeschehen zu Maffays „Eiszeit“: Das Kompliment ans Publikum „Schön, dass es euch gibt“ gibt dieses enthusiastisch mit stürmischem Applaus zurück.

Im April kommt "Simple Live"


Fischer & Schmidt sind bei den Kerzenscheinkonzerten schon zum wiederholten Mal auf der Bühne: Die Veranstaltungsreihe ist inzwischen Kult und über Monate im Voraus ausverkauft. Das mag zum einen an der kuscheligen Atmosphäre liegen, die mit dem begrenzten Raumangebot einhergeht. Es mag an der Künstlerauswahl liegen, die Gäste nicht nur aus dem heimischen Raum, sondern – wie im aktuellen Fall – bis aus Rüsselsheim anzieht. Oder auch an Danyel Monego und dem Team der wunderBAR Eventgastronomie, die vom Tischfeuerwerk für den Geburtstagsgast Gisela über das kulinarische Sortiment vom Mittelmeer-Antipasti bis hin zum gegrillten Panino Milano und vom Aperol Spritz bis zum exklusiv für Danyel produzierten Wein auftischen. Die Theke: Schon weit vor Veranstaltungsbeginn und in der Pause umlagert, die Tischchen und hochkant aufgestellten, hölzernen Weinkästen zwischen den beiden Sets schnell vom nicht mehr benutzten Geschirr befreit.

Entsprechend gibt es auch nur noch wenige Restkarten für den „Doppeltermin im April“: Am 4. kommt mit „Simple live“ ein Trio aus Thüringen ins Foyer, das „ein musikalisches und stimmgewaltiges Feuerwerk mit den besten Rock- und Popsongs der letzten Jahrzehnte verspricht. Und einen Tag später sorgen „John Beton & the five Holeblocks“ als „interaktives-preisgekröntes-a-cappella-Unterhaltungs-Kabarett“ für ein Feuerwerk aus Improvisation, Gesang, Erzählung und Verkleidung. Und wer von Andreas Fischer nach dem vergangenen Freitag nicht genug bekommen kann, der findet am 25. Oktober beim Konzert „A tribute to Billy Joel – Turn the lights back on“ die nächste Gelegenheit, diesen in Bad Orb auf der Bühne zu sehen. (red)

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