Darum gehören Speisereste und Hygieneartikel nicht ins Abwasser
Dienstag, 28.01.2025
MAINTAL - Regelmäßig stellt der Fachdienst Wasserwirtschaft und Straßenbau der Stadt Maintal in vielen Haushalten einen unsachgemäßen Umgang mit dem Abwasser fest ...
„Es gibt leider viele Menschen, die ihre Abfälle in der Toilette oder im Spülbecken entsorgen. Dadurch gelangen Stoffe in die Kanalisation, die dort nicht hingehören. Dies kann zu Verstopfungen im Kanalnetz mit gravierenden Folgen führen“, erklärt Yvonne Dannhausen, Umweltingenieurin bei der Stadt Maintal.
Städtische Broschüre informiert
Das Kanalsystem werde durch den Missbrauch der Toilette als Mülltonne stark belastet, so Dannhausen weiter. Dies kann zu Verstopfungen der Rohre und Pumpen im Haus sowie in der städtischen Kanalisation oder sogar Rattenbefall in den Wohnungen führen. Dabei können die Blockaden im Kanalnetz auch Überflutungen durch den Rückstau von Abwasser oder sogar Umweltschäden zur Folge haben, wenn das Abwasser in den Boden oder natürliche Gewässer gelangt. Mit einer Broschüre möchte die Stadt Maintal über die richtige Nutzung des Abwassersystems informieren. Das Faltblatt wird in den nächsten Wochen an alle Mieter im Geschoßwohnungsbau verteilt.
Eines der größten Probleme für das Maintaler Abwasser sind Fette und Öle. Sie gelangen meist durch Essensreste, Brat- oder Frittierfett über die Küchenspüle in den Kanal und bieten dort ideale Lebensbedingungen für Ratten. „Deshalb möchten wir an alle Maintaler nochmals appellieren, Lebensmittelreste ausschließlich über die Rest- beziehungsweise Bioabfalltonne und niemals über den Kanal zu entsorgen“, so Dannhausen.
Slipeinlagen, Damenbinden, Tampons, Kondome, Wattestäbchen, Windeln und Haare niemals in die Toilette werfen
Neben Küchenabfällen gilt auch im Bad: Slipeinlagen, Damenbinden, Tampons, Kondome, Wattestäbchen, Windeln und Haare niemals in die Toilette werfen. In jedes Badezimmer gehört für solche Dinge ein kleiner Abfalleimer, dessen Inhalt über die Restabfalltonne entsorgt wird. „Außer Toilettenpapier gehört nichts in die Toilette, was nicht vorher den menschlichen Körper durchlaufen hat“, stellt Yvonne Dannhausen klar. Auch chlorhaltige Sanitär- und chemische Abflussreiniger sollten keinesfalls in die Kanalisation gelangen. Sie können Rohre und Dichtungen zerfressen und vergiften das Abwasser. Essigreiniger reicht für die Toilettenreinigung bei regelmäßigem Putzen vollkommen aus.
Flüssige chemische Abfälle wie Pinselreiniger müssen zum Schadstoffmobil gebracht werden. Die Sammeltermine stehen im Maintaler Abfallkalender. Flüssige und feste Medikamente sind in der Kläranlage nicht abbaubar und reichern sich unter Umständen im Trinkwasser wieder an. Hier gilt: Im Restabfallbehälter entsorgen und möglichst unter anderem Müll verstecken, damit die Stoffe nicht in Kinderhände gelangen. Teilweise werden Altmedikamente auch von den Apotheken zurückgenommen.
„Dass Abfälle wie Zigarettenkippen, Katzenstreu, Stoffreste und ähnliches nicht in die Toilette gehören, versteht sich von selbst. Jedoch finden wir auch diese Dinge immer wieder im Maintaler Abwasser“, erklärt Dannhausen. Übrigens ist die Entsorgung unerwünschter Stoffe über das Kanalsystem nicht nur ein städtisches Problem. Auch auf Privatgrundstücken kommt es deshalb immer öfter zu unangenehmen Verstopfungen, die dann vom Eigentümer durch Fachfirmen behoben werden müssen.
In Maintal tätige Hausverwaltungen können die Broschüre gerne bei der Stadtverwaltung Maintal unter der Rufnummer 06181/400-265 anfordern oder im Internet herunterladen auf der Seite www.maintal.de/abwasser. (red)