BRUCHKÖBEL

Kein Warmwasser, keine Heizung: Monatelang sitzen Mieter in der Kälte

Damit die Mieter nicht weiter frieren müssen, ist der Main-Kinzig-Kreis nun selbst tätig geworden. - Symbolbild: Pixabay.com


Donnerstag, 05.12.2019
von Joana Gibbe

BRUCHKÖBEL -

Über sechs Monate mussten sie frieren, jetzt hat der Kreis eingegriffen: In einem Mehrfamilienhaus „Am Niederried“ in Bruchköbel waren rund 30 Mieter Leidtragende eines Konflikts zwischen Hausverwalter und Versorger. 

Zusammen mit Anwälten und Technikern der Gasversorgung Main-Kinzig machten sich Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Bürgermeister Günter Maibach am Mittwoch selbst ein Bild von der Situation vor Ort, welche Simmler gegenüber FFH als „verheerender als wir uns das hätten vorstellen können“ beschreibt. Auch Landrat Thorsten Stolz zeigt sich in den sozialen Netzwerken schockiert über den Zustand im Wohnhaus: „Nicht nur, dass Bittner offenbar als Eigentümer der Immobilie die von den Mietern gezahlten Nebenkosten nicht an die Versorgungsunternehmen weitergeleitet hat. Nein, vielmehr waren der Zugang zu den Gasanschlüssen zugemauert, Schrauben der Gasleitung gelöst und Teile der Heizungsanlage ausgebaut worden“, womit es sich nicht mehr nur um „kriminelle Machenschaften, sondern um Gefahr für Leib und Seele“ handele, ergänzt Simmler.

Die Anlagen wurden noch am Mittwoch wieder in Betrieb genommen, damit die Mieter endlich wieder warmes Wasser und funktionierende Heizung haben. Damit nun endlich gegen den Immobilienunternehmer vorgegangen wird, stellt der Kreis den Mietern einen Anwalt zur Seite, denn Ulrich Bittner sei kein unbeschriebenes Blatt, weshalb Stolz auch an die Justiz appelliert, „endlich nachhaltig gegen Herrn Bittner aktiv zu werden“. Leidtragende seien dabei meist Senioren und Bedürftige, die nur schlechte Chancen auf dem Wohnungsmarkt hätten, ergänzt Stolz. +++

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