Der Stadtpfarrer bei KN

Impuls von Stefan Buß: Jesus ist on move

Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda. - Foto: KN/Hendrik Urbin


Mittwoch, 19.02.2025
von STEFAN BUß

FULDA / MKK - Nach der Geisttaufe im Jordan und der Versuchung in der Wüste beginnt Jesus, öffentlich zu wirken. Seine erste Predigt ist kurz und prägnant. Es ist der Umkehr-Ruf, also eine Aufforderung! Und eine Zusage: Denn das Himmelreich ist nahe. (vgl. Mt. 4,17). Jesus geht es in seiner Verkündigung immer um das Reich Gottes, dass Gottes Heilswillen Wirklichkeit wird! 

Wir wissen, wie aktuell Umkehr auch heute ist, aber auch wie schwierig. Denken wir an persönliche Versuche, den eigenen Lebensstil zu ändern. Denken wir an die Notwendigkeit der ökologischen Umkehr. Denken wir an die, oft zu langsame, Reformfähigkeit unserer Kirche, aber oft auch unserer Gemeinden. Dann ist spannend, dass Jesus sofort Mitstreiter beruft. Nicht zur Passivität oder in eine religiöse Konsumhaltung, sondern zu „Menschenfischern“. Dahinter steht natürlich ein Wortspiel: Vom Fischer zum Menschenfischer. Nachfolge Jesu hat oft etwas mit einem Beruf(ung)swechsel zu tun. Jesus ist on move – er zieht umher. Er predigt nicht nur, sondern er heilt (alle!) Krankheiten und Leiden im Volk. Er hat also voll Basiskontakt und die Begegnung mit ihm hat Auswirkungen: echte Befreiungen. In den Heilungen wird Reich Gottes sichtbar und erfahrbar. Möglich wird dies nur, weil Jesus vom Geist erfüllt ist und er sich in den Versuchungen, Prüfungen bewährt hat. Für uns heißt das für die Nachfolge Jesu: Kehren wir immer wieder um, um uns vom Geist füllen zu lassen, damit Reich Gottes mitten in unserem Leben sich ereignen kann. Wenn Menschen durch die Begegnung mit uns freier und heiler werden, werden wir sie „gewinnen“. Da geschieht dann auch life-changing. 

Der Unterschied zu vielem in der Kirche ist offensichtlich. Manche leben wirklich in ihrer Blase und wissen gar nicht, wie es „dem Volk“ geht. Wir ziehen als Kirche wenig umher, aber wir alle treffen in unserer Freizeit, im Beruf und sonst wo auf viele Menschen mit vielen Problemen. Aber wir trauen uns oft nicht, andere Leute mit unserem Glauben anzusprechen. Und selten entwickeln sich aus unseren Gesprächen, auch Glaubensgesprächen Handlungen und Taten. Begegnungen mit Jesus haben Auswirkungen, wie Heilungen, Befreiungen, Lebensstiländerungen. Bei Jesus ist Glaube in Aktion. Starke „Menschenfischer“, die es auch heute gibt, setzen meist bei den Themen und Bedürfnissen der Menschen an. Das sind oft ihre Leiden und Nöte. Sie versuchen eine praktisch erlebbare Antwort in der Kraft des Geistes zu geben. Es ist ein faszinierendes Evangelium, täglich zuerst das Reich Gottes zu suchen! Das ist Umkehr zu einem spirituellen und existentiellen Abenteuer mit Gott – zum Heil von uns Menschen.

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