Eine musikalische Lesung

Am Freitag, 21. März, im KUBE: Wie war das, nach dem Krieg in Schlüchtern?

Die musikalische Lesung findet am Freitag, 21. März, im KUBE in Schlüchtern statt. Einlass ist ab 18:30 Uhr; Beginn um 19:00 Uhr. - Fotos: MC Hurek


Freitag, 07.03.2025

SCHLÜCHTERN - 8. Mai 1945: Hitler ist tot. Deutschland hat kapituliert. Die Alliierten haben gesiegt. Der Krieg ist vorbei. Weite Teile Deutschlands liegen in Trümmern. Innenstädte sind ausgebombt, fast alle jüdischen Menschen sind verschwunden und die meisten finden sich in einem Alltag wieder, der zwar von Erleichterung, aber auch von Ungewissheit und Hunger geprägt ist.

Wie geht es weiter? Wer ist noch da?


8. Mai 2025: Das Ende des von Hitler-Deutschland begonnenen Zweiten Weltkriegs und die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus jähren sich zum achtzigsten Mal. Aus diesem Anlass versetzen sich Roman Knižka und das Bläserquintett OPUS 45 in ihrem neuen Programm zurück in die frühe Nachkriegszeit der Jahre 1945 bis 1949.

„Dass ein gutes Deutschland blühe …“ erzählt in literarischen Texten, Reportagen und Zeitzeugnissen von einem Land zwischen Apokalypse und Aufbruch, von der Ankunft der Sieger, von der Konfrontation der Deutschen mit den Gräueltaten des NS-Regimes, dem Schicksal jüdischer KZ-Überlebender, die nach ihrer Befreiung als „Displaced persons“ durch das Land der Täter irrten, von Hungerwintern, Vertriebenen und Kriegsheimkehrern. Politische Zäsuren wie die Potsdamer Konferenz, die Nürnberger Prozesse, die Währungsreform oder die Berlin-Blockade werden ebenso thematisiert wie die im Alltag häufig fragwürdige Praxis der Entnazifizierungsverfahren.

Literatur und Musik nach 1945


Doch auch von kulturellen Aufbrüchen und Neuanfängen handelt das Programm. Ob oder wie man nach den Verbrechen der NS-Diktatur und der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs noch schreiben sollte, wurde von Schriftstellerinnen und Schauspielern der Zeit heftig diskutiert. Roman Knižka rezitiert aus Werken der Nachkriegsliteratur von Wolfgang Borchert, Bertolt Brecht und Nelly Sachs.

Bereits kurz nach Kriegsende entstanden in völlig zerbombten Städten wie Darmstadt und München Foren für Neue Musik. OPUS 45 interpretiert Werke der Nachkriegsavantgardisten György Ligeti und Karl Amadeus Hartmann sowie weitere Kompositionen am Puls der Zeit von Dmitri Schostakowitsch und Hanns Eisler. Außerdem erklingt Musik von Ludwig van Beethoven, Richard Strauss, Charles Koechlin und Jean Françaix. Wie sich besonders in der jungen Nachkriegsgeneration ein oft kaum zu stillendes Verlangen nach Unterhaltung und Tanz bahnbrach, vermitteln Swing und zeitgenössische Schlager, die das musikalische Porträt der Epoche abrunden.

Das offizielle Kriegsende war für viele Deutsche ein unspektakulärer Tag im anhaltenden Chaos. Das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebten die Menschen im Land oft zu unterschiedlichen Zeiten und auf unterschiedliche Weise. Wie es sich konkret in Schlüchtern abspielte, davon berichtet Roman Knižka ausführlich im ersten Teil des Programms.

Die musikalische Lesung findet am Freitag, 21. März, im KUBE in Schlüchtern statt. Einlass ist
ab 18:30 Uhr; Beginn um 19:00 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf für 15 Euro in der Tourist-Information am Stadtplatz und für 18 Euro an der Abendkasse.
(red)

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