HSG Hanau gewinnt nach toller Leistung zum dritten Mal in Folge

Sonntag, 16.03.2025
HANAU - Revanche im Hessenderby in der 3. Liga Süd-West geglückt:
Die HSG Hanau hat am Samstagabend mit einem 29:22 (16:11)-Heimsieg klar über den Ligarivalen HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II triumphiert. Beim Duell in der Hanauer Main-Kinzig-Halle zeigte die Handballspielgemeinschaft aus Kesselstadt und Steinheim gerade im zweiten Spielabschnitt eine extrem abgeklärte Leistung und konnte sich dabei einmal mehr im Tor auf Benedikt Müller sowie am Kreis auf David Rivic (8 Tore) verlassen. Mit 26:22 Punkten belegen die Brüder-Grimm-Städter in der Staffel nun den achten Platz.
„Das war heute ein Mannschaftserfolg von vorne bis hinten“, lobte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach Spielende. „Alle haben super gearbeitet. Unsere Abwehr scheint nun so langsam zu fruchten, wir kriegen heute nur 22 Gegentore. Die Jungs haben das bravourös gemacht und man sieht einfach, dass sich das Team entwickelt.“
Die spannende und unterhaltsame Begegnung am 24. Spieltag in der Main-Kinzig-Halle war dabei auch ein Duell der taktischen Raffinessen beider Trainer. Hatte Dutenhofen/Münchholzhausen II im Hinspiel noch klar den Ton angegeben, beantwortete Geist am Samstagabend die starke 3:2:1-Deckung der Grün-Weißen von Coach Axel Spandau mit einem Sieben-gegens-sechs-Spielsystem im Angriff. Großer Applaus dabei gleich am Anfang, denn in der vierten Spielminute kehrte HSG-Rückraumspieler Luca Braun nach sechsmonatiger Verletzungspause auf das Spielfeld zurück. Dafür blieb Cedric Schiefer, der unter der Woche krankheitsbedingt nicht mit dem Team hatte trainieren können, auf der Bank.
Hanau dreht nach einer Viertelstunde auf
Obwohl Hanau mit seinem Spiel über die beiden Kreisläufer in den Anfangsminuten immer wieder David Rivic gut eingebunden bekam, so auch beim 1:0 (2. Minute) und 2:3 (5.), schien der taktische Kniff zunächst nicht komplett aufzugehen. „Klar hatten wir uns darauf vorbereitet, aber wir waren in den Anfangsminuten im Sieben-gegen-sechs nicht so diszipliniert, wie wir es trainiert hatten“, meinte Geist. Die jungen Grimmstädter leisteten sich so den einen oder anderen technischen Fehler und luden die Gäste zu einfachen Toren aus der ersten Welle ein. Bis auf 8:4 (13. Minute) baute Dutenhofen/M. II seinen Vorsprung in der Anfangsviertelstunde aus.
Einer, auf den sich Hanau am Samstagabend wirklich verlassen konnte, war Torhüter Benedikt Müller, der ein ums andere Mal gute Chancen der Grün-Weißen wegnahm und zum sicheren Rückhalt wurde. Aus der Abwehr holte sich Hanau nun auch die Sicherheit: Max Bergold klaute seinem Gegenspieler den Ball, der anschließende Konter wurde von Sebastian Hein klasse zum 7:9 (16.) verwertet. Nur weniger später sorgte, nach einer weiteren Parade des Hanauer Schlussmanns, der herausragende Rivic vorne, für den 9:9-Ausgleich.
„Die Jungs haben aber immer an sich geglaubt und so haben wir dieses Spiel recht schnell drehen können“, so der Hanauer Coach, der in der Folge seine Abwehr umstellte und Dziugas Jusys und Ben Scharriär das Deckungszentrum schließen ließ. Mit seinem ersten Treffer seit dem 5. Spieltag brachte Braun die Grimmstädter mit 10:9 (20.) in Führung. Obwohl Dutenhofen-Coach Axel Spandau die Abwehr seiner Mannschaft nun auf eine 6:0-Deckung umstellte, nahm nicht den Fuß vor Gas, ganz im Gegenteil: Dennis Gerst legte per Doppelpack nach und brachte Hanau so die 15:10-Führung ein (27.). Noch vor der Pause wurde Hein von Braun auf Rechtsaußen mustergültig freigespielt und netzte das 16:10 ein.
Aggressive und aktive Abwehr der Grimmstädter spielentscheidend
Nach dem Seitenwechsel knüpfte Hanau nahtlos an die starke erste Halbzeit an und verteidigte weiter bärenstark. „Da sieht man, welche Breite der Kader hat und welches Potenzial die Jungs mitbringen, wenn alle fit sind“, so Geist, dessen Team selbst ohne Schiefer und Niklas Schierling im Rückraum, ein super Spiel machte. „Mit unserer aggressiven Abwehr haben wir viele Situationen für uns generieren können, das war heute eine echte Mannschaftsleistung“, so Geist. Etliche Male holten sich die Blau-Weißen das Spielgerät in der Abwehr und gingen dann mit viel Druck nach vorne, so auch beim 20:13 (38.) von Spielmacher Jan-Eric Ritter. Auf der Gegenseite strahlte bei den Grün-Weißen nur Topscorer Philipp Opitz im Rückraum größere Gefahr aus, Dutenhofens Mittelmann Lukas Gümbel hatte Hanau hingegen gut im Griff.
Kurz vor der Schlussphase wurde es noch einmal hektisch: In Unterzahl konterten die Gäste durch Gümbel zum 19:22 (49.) und kamen so noch einmal in Schlagweite. In der Abwehr räumte Okpara dann aber Luca Braun unsanft ab und wurde dafür in der ansonsten fair geführten Partie mit zwei Minuten auf die Bank geschickt. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Bergold sicher – 23:19. Nur wenig später ging HSG-Youngster Björn Gernoth, der am Samstagabend viele Spielanteile erhielt, im Zentrum an seinem Gegenspieler vorbei und markierte das 24:19 (51.).
„Gerade die jungen Spieler haben das ganze Jahr über einen wirklich guten Job gemacht und wir können sie jetzt einfach reinschmeißen“, verteilte Geist später ein Sonderlob an die Gernoths, Scharriärs und Heins im Kader. „Natürlich unterlaufen ihnen manchmal auch Fehler, aber man kann nur Erfahrungen sammeln, wenn man spielt und nicht auf der Bank sitzt.“ Da war es nur passend, das mit Jannes Hauer in der 59. Minute ein weiterer Youngster zur Siebenmeterlinie schritt und zum 29:21 (59.) verwandelte.
Nach drei Siegen in Serie trifft Hanau am kommenden Wochenende auswärts auf den noch ungeschlagenen Tabellenführer HSG Krefeld Niederrhein. (red)