Auch der MKK ist betroffen

Zwei Fälle von „Hasenpest“ in Mittelhessen aufgetreten

Die Erkrankung trat in verschiedenen hessischen Kreisen auf, darunter auch der Main-Kinzig. - Foto: Pixabay


Mittwoch, 19.03.2025

HESSEN / MKK - Spaziergänger in Hessen sollen den Kontakt zu wildlebenden Hasen und Kaninchen sowie zu Nagetieren meiden, um sich vor der als „Hasenpest“ bekannten Tularämie zu schützen. 

Darauf hat das Landwirtschaftsministerium in Wiesbaden hingewiesen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Tierkrankheiten kann die Hasenpest auf Menschen übertragen werden (Zoonose). „Deshalb ist es wichtig, dass Menschen keine Feldhasen anfassen, insbesondere dann, wenn sie ein Tier sehen, das vermeintlich hilfsbedürftig am Wegesrand liegt und keine Scheu zeigt“, erklärt das Ministerium.

Nachdem in den vergangenen Monaten zunächst Fälle aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, dem Saarland und Niedersachsen gemeldet wurden, war die Erkrankung zuletzt auch bei zwei Tieren im mittelhessischen Landkreis Gießen festgestellt worden. Tularämie wird durch Stäbchenbakterien ausgelöst und betrifft in erster Linie Feldhasen. Aber auch Kaninchen und Nagetiere wie Mäuse, Ratten oder Eichhörnchen sind empfänglich. Maßnahmen gegen eine Ausbreitung der Krankheit in der Wildhasenpopulation gibt es nicht.

Erkrankte Hasen magern ab und verlieren ihre natürliche Scheu


Bei den infizierten Hasen ist die Sterblichkeit hoch. An Tularämie erkrankte Tiere magern stark ab, schwanken beim Gehen oder wirken teilnahmslos. Erkrankte Hasen können sich auch weniger scheu gegenüber Menschen verhalten, was das Risiko eines ungewollten Kontakts erhöht. Zwar besteht eine Infektionsgefahr nur bei intensivem Kontakt mit erkrankten oder toten Tieren oder deren Ausscheidungen, jedoch sollte man vorsichtig sein. Die Krankheit beginnt beim Menschen meist mit grippeartigen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. In den meisten Fällen kann eine Behandlung mit Antibiotika erfolgen.

Empfohlene Vorsichtsmaßnahmen für Jäger und Waldarbeiter


Jäger und Waldarbeiter in betroffenen Gebieten sollten beim Umgang mit Wildtieren Vorsicht walten lassen. Es wird empfohlen, beim Kontakt mit erkrankten Tieren Einweghandschuhe und gegebenenfalls eine Maske zu tragen. Verdächtige Tiere sollten zur Untersuchung eingesendet werden, um die Situation besser einschätzen zu können.

Zehn Fälle in Hessen seit 2023

In Hessen wurden seit 2023 insgesamt zehn Fälle von Tularämie registriert, davon zwei im Landkreis Gießen. In Deutschland gab es insgesamt etwa 250 gemeldete Fälle. Die Erkrankung trat in verschiedenen hessischen Kreisen auf, darunter Main-Kinzig, Limburg-Weilburg, Rheingau-Taunus und Werra-Meißner sowie in der Stadt Wiesbaden. (red)

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