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TV Gelnhausen setzt auf innovative Jugendarbeit für Breiten- und Spitzensport

Der TV Gelnhausen will seine Jugendförderung wieder optimieren und an alte Erfolge anknüpfen. - Foto: TV Gelnhausen


Mittwoch, 26.03.2025

GELNHAUSEN - Bis vor wenigen Jahren spielte der TV Gelnhausen mit sämtlichen Jugendmannschaften in der jeweils höchsten Spielklasse unter anderem auch in der A-Jugend-Bundesliga. 

Verantwortlich dafür waren der heutige Headcoach Sergej Budanow, Manager Philip Deinet, Chefcoach Matthias Geiger und Peter Jambor, die zeitweise acht Jahrgänge von D- bis A-Jugend gleichzeitig betreuten. Ende 2017 begleitete das Quartett die aktuelle Mannschaft voller Eigengewächse in den Seniorenbereich. Doch der Wegfall der erfolgreichen Handball-Pädagogen machte sich in den folgenden Jahren im Nachwuchsbereich bemerkbar. Jetzt will der TV Gelnhausen seine Jugendförderung wieder optimieren und an alte Erfolge anknüpfen.

Dafür hat der TVG seine Nachwuchsarbeit neu strukturiert und Ressourcen geschaffen. Deinet und Budanow werden künftig für eine ganzheitliche Handballausbildung beim TV Gelnhausen von der Eltern-Kind-Ballschule bis zur 1. Mannschaft verantwortlich sein. Quantität, Qualität und Vereinsbindung lauten dabei die drei großen Säulen, die künftig wieder stärker gelebt werden sollen. Unterstützt werden die beiden von einem großen Team der Sportlichen Leitung und dem Trainer- und Betreuerstab.

Dabei setzt der TVG bewusst einen Kontrapunkt zum Deutschen Handballbund (DHB), indem auch der Breitensport eine wichtige Rolle spielt. „Wir werden ganz bewusst auch Kinder fördern, die nicht unbedingt in die 3. Liga möchten“, sagt Deinet, der das Konzept mit Budanow maßgeblich entwickelt hat. Hintergrund ist eine ganzheitliche Herangehensweise, in der auch ein aktives Vereinsleben eine bedeutende Rolle spielt.

Schließlich geht es auch immer darum, Vereinsmenschen zu entwickeln. Die ehrenamtlichen Helfer, die Jugendtrainer oder Vorstandskollegen von morgen speisen sich nicht selten aus diesem Pool. Während andere Vereine voll auf Leistungshandball setzen und bei Nachbarvereinen Talente frühzeitig abwerben, geht der TVG genau den anderen Weg.

Jeder ist herzlich Willkommen

„Wer zum TV Gelnhausen möchte, ist immer herzlich willkommen. Wir werden aber keine Sichtungslehrgänge veranstalten, um ganz bewusst die besten Talente aus den Nachbarvereinen zu uns zu locken. Im Gegenteil: Wir suchen den Austausch und eine harmonische Koexistenz mit Vereinen aus der näheren Umgebung, wir wollen gerne Know-how austauschen und Partnerschaften entwickeln, um gemeinsam den Handballsport für die Region voranzubringen“, sagt Deinet. Beispielhaft ist dabei die Kooperation mit dem TV Langenselbold, die bald ins dritte Jahr geht.

Über Angebote wie die Eltern-Kind-Ballschule, Feriencamps, Handball-AGs in mittlerweile vier Schulen und 15 Kindergärten stellt der TVG die Quantität sicher, aus der sich am Ende des Tages die Qualität speisen soll. Diese wiederum wird durch gezieltes Trainercoaching sichergestellt. Denn auch die Trainer werden beim TV Gelnhausen neben den Verbandslehrgängen gezielt gefördert. „Wir lassen unsere Coaches nicht allein, sondern sind im ständigen Austausch mit ihnen und werden auch sie Schritt für Schritt weiterentwickeln, damit sie einen ähnlichen Weg wie z.B. Matthias Geiger gehen können“, sagt Deinet, der künftig auch für den Handball-Bezirk Offenbach/Hanau die Traineraus- und Weiterbildung leiten wird.

Beim TV Gelnhausen nimmt sich Deinet dem Coaching der D- bis F-Jugend-Trainer an, während Budanow für das Trainer-Coaching von der 1. Mannschaft bis zur C-Jugend verantwortlich ist. Mit über 100 Länderspielen für die Ukraine und als späterer Trainer der ukrainischen Juniorennationalmannschaft bringt der langjährige Bundesligaprofi enormes Know-how mit. Nicht zuletzt unter seiner Führung entwickelte sich Matthias Geiger in den vergangenen Jahren vom Jugendtrainer zum heutigen Erfolgscoach der Drittliga-Mannschaft.

Klarer Plan für die Zukunft


Auch für die dritte Säule Vereinsbindung hat der TVG einen klaren Plan entwickelt. Ab der B-Jugend werden mit allen Spielern und deren Eltern sogenannte Perspektivgespräche geführt. Dabei geht es nicht nur um die sportliche Perspektive, sondern auch um die Persönlichkeitsentwicklung. Jeder Akteur erhält die Möglichkeit, sich in handballfernen Feldern auszuprobieren. Ob im Vereinsmanagement, der Turnierorganisation, als Trainer oder Schiedsrichter – die Möglichkeiten sind vielfältig. Auch Ausbildungsplätze von TVG-Partnern, die in der TVG-Jobbörse inserieren, werden in diesem Rahmen besprochen. „In diesen Gesprächen steht immer der Jugendliche im Mittelpunkt und was für seine Entwicklung am besten ist“, sagt Deinet.

Bei der Neustrukturierung der Jugendarbeit kann Deinet auf jede Menge Unterstützung bauen. Auf Marco Mocken wird dabei eine zentrale Rolle zukommen. Er wird nicht nur neben Damir Hundur neuer Coach der TVG-Junioren, sondern auch an der Schnittstelle zwischen Verein, Schulen und Kindergärten als Koordinator für AGs, Feriencamps und Turniere umfassende Basisarbeit leisten. Unterstützt wird er im Turniermanagement von Henrik Müller und Chantal Schmitt. Sie wird darüber hinaus gemeinsam mit Erstmannschaftskapitän Jonathan Malolepszy ab der kommenden Saison die B-Jugend trainieren.

"Spieler identifizieren sich mit dem Verein" 


A-Jugendcoach Dominic Di Meglio wird sich zusätzlich um Lizenzen und Fortbildungsprogramme der Jugendtrainer kümmern, Niklas Häfner wird sich wie bisher für die Schiedsrichterausbildung verantwortlich zeigen. Erstmannschaftsspieler Torben Fehl übernimmt die Koordination des Athletiktrainings von Minis bis zur 1. Mannschaft. Er studiert Sportwissenschaften in Frankfurt und arbeitet bei TVG-Partner Mainkörper 360 Grad. Während Markus Breidenbach die Koordination des Torwarttrainings von der 1. Mannschaft bis zur E-Jugend übernimmt, ist TVG-Legende Oliver Hubbert von der C-Jugend bis zum Juniorenteam für Technik und Kleingruppentraining verantwortlich. Deinet und Budanow steuern die neue Sportliche Leitung, die neben den täglichen Absprachen, einmal im Monat zu einer Supervision zusammenkommen, um neue Entwicklungen und notwendige Anpassungen zu besprechen.

Als Blaupause für diese Neuordnung diente Deinet vor allem der Werdegang der heutigen Drittliga-Mannschaft, die er in Teilen von der F-Jugend an betreut hat. So engagieren sich heute mit Malolepszy, Fehl, Henrik Müller und Silas Altwein gleich vier Spieler im Nachwuchsbereich. Und trotz zahlreicher Angebote von der Konkurrenz konnte der TVG diese Generation komplett im Verein halten. Das hat viel mit Vertrauen und Identifikation zu tun. Werte, die beim TV Gelnhausen gelebt werden. „Wir wollen auch zukünftig echte Spielerpersönlichkeiten ausbilden, für die der TV Gelnhausen viel mehr ist als nur ein Sportverein“, sagt Deinet. (red)

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