Bahnausbau im MKK: Zugstrecke Hanau-Gelnhausen um Ostern dicht - Westspange bleibt offen
Samstag, 29.03.2025
von Redaktion
GELNHAUSEN/MAIN-KINZIG-KREIS - Der Bahnausbau im Kinzigtal geht in eine entscheidende Phase. Um Ostern wird die Zugstrecke Hanau-Gelnhausen für drei Wochen voll gesperrt. Die gute Nachricht für Autofahrer: Trotz Brückenabriss soll der Verkehr ungehindert über die Gelnhäuser Westspange rollen.
Mit dem viergleisigen Ausbau der Zugstrecke Hanau Gelnhausen will die Deutsche Bahn für mehr Pünktlichkeit im Zugverkehr sorgen. Und: Zahlreiche Brücken, die für die breiteren Gleise nicht mehr geeignet sind, werden umgebaut und in vielen Fällen sogar erneuert.
Ein solches Vorhaben steht um Ostern in Gelnhausen auf dem Programm. Hier soll die bestehende L3202-Brücke an der Westspange abgerissen werden. Bereits seit Januar rollt der Auto- und Lastwagenverkehr über eine im vergangenen Jahr errichtete Hilfsbrücke. Bislang ging die Stadtverwaltung davon aus, dass der für Ostern geplante Abriss der Bestandsbrücke mit einer längeren Sperrung der wichtigen Verkehrsader verbunden ist.
Westspange in Gelnhausen: L3202 wird für Abriss der bestehenden Brücke nicht gesperrt
Jetzt können Autofahrer aufatmen: „Es wird zu keiner Sperrung kommen“, informiert eine Bahnsprecherin auf GNZ-Nachfrage. Die Bahn werde die alte Brücke an der L3202 zurückbauen, um sie in gleicher Lage in den nächsten Monaten erneuern zu können.
„Die bereits errichtete Hilfsbrücke ersetzt während der Abrissarbeiten und der weiteren Bauzeit die abgetragene Brücke und nimmt bereits seit Januar den Straßenverkehr der L 3202 auf“, betont die Sprecherin. Bislang hatte die Stadtverwaltung die Information, dass die Ersatzbrücke benötigt werde, um die abgerissenen Elemente der alten Brücke abzutransportieren.
Zugstrecke Hanau-Gelnhausen wird vom 17. April bis zum 2. Mai voll gesperrt
Während sich Autofahrer also entspannen können, müssen sich Zugreisende während der anstehenden Bauphase auf deutliche Einschränkungen einstellen. Wie die Bahn informiert, wird die Strecke zwischen Hanau und Gelnhausen um Ostern für etwa zwei Wochen gesperrt. Für die betroffenen Regionalzüge wird vom 17. April um 21 Uhr bis zum 2. Mai um 5 Uhr ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Das Verkehrskonzept mit konkreten Abfahrtszeiten und Umsteigepunkten wird bis spätestens Anfang April detailliert ausgearbeitet und dann bekannt gemacht, teilt die Bahn mit. Stand heute sind folgende Verbindungen geplant:
Bahnausbau im MKK: So wird der Ersatzverkehr geregelt
Für die Fahrgäste des RE 50 (Frankfurt am Main Hauptbahnhof – Hanau – Fulda) ist ein stündlicher Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Hanau Hauptbahnhof und Fulda vorgesehen.
Für die Linie RB 51 (Frankfurt am Main Hauptbahnhof – Wächtersbach – Fulda) sollen ergänzend im Stundentakt Busse zwischen Hanau Hauptbahnhof und Wächtersbach unterwegs sein.
Die Züge zwischen dem Frankfurter und dem Hanauer Hauptbahnhof sollen jeweils so verkehren, dass Nutzer einen Anschluss an den Ersatzverkehr haben.
Da die Ersatzbusse im regulären Straßenverkehr unterwegs sind und grundsätzlich nicht so schnell wie die Züge fahren können, sollten die Bahnkunden für ihre Reise mehr Zeit einplanen. Außerdem können in den Bussen aus Platzgründen keine Fahrräder mitgenommen werden, heißt es in der Mitteilung.
Bahnausbau im MKK: Fernzüge fahren über alternative Routen
Die Fernverkehrszüge fahren über alternative Routen. ICE und Intercity stehen den Reisenden während der Arbeiten weiter zur Verfügung, teilt die Bahn mit. Die Züge umfahren den Baubereich über Umleitungsstrecken. Da es hierdurch zu längeren Fahrtzeiten kommt, können einige Halte nicht während der zwei Wochen nicht angeboten werden. Die konkreten Folgen:
Auf der Achse Frankfurt–Kassel–Berlin werden zweistündliche, statt mindestens stündliche Verbindungen mit einer rund 35 Minuten längeren Fahrzeit angeboten. Die Halte Frankfurt Süd, Hanau und Fulda entfallen.
Auf der Achse Frankfurt–Hamburg werden stündliche Verbindungen angeboten. Hier verlängert sich die Fahrzeit um etwa 50 Minuten. Statt in Frankfurt Hauptbahnhof halten die Züge ersatzweise in an der Station Frankfurt West. Hier besteht ein umfangreiches Angebot mit S-Bahnen und städtischen Bussen zur Weiterfahrt in die Innenstadt, teilt die Bahn mit.
Auf der Achse Frankfurt–Erfurt–Berlin/Dresden werden wie sonst auch stündliche Verbindungen nach Berlin bzw. zweistündliche Verbindungen nach Dresden angeboten. Die Fahrt dauert bis zu 45 Minuten länger.
Gleisausbau im Kinzigtal: Bahn bündelt Baupensum um Ostern 2025
Die Bahn bittet Fahrgäste um Verständnis für die entstehenden Einschränkungen und empfiehlt, sich in den elektronischen Auskunftsmedien unter www.bahn.de oder in der App DB Navigator über Reise- und Anschlussmöglichkeiten während der Arbeiten zu informieren.
Und was passiert neben dem Abriss der Westspangenbrücke während der zwei Wochen konkret auf der Strecke Hanau-Gelnhausen? Wie die Bahn informiert, bilden Arbeiten an Gleisen, Oberbau, Erdbau und Oberleitungen sowie Ramm- und Bohrpfahlarbeiten in Gelnhausen und Niedermittlau den Schwerpunkt.
Am Bahnhof Wirtheim starten die Arbeiten für die Verlängerung und Modernisierung der Bahnsteige, am Bahnhof Schlüchtern werden diese am Aufzug zum Mittelbahnsteig fortgesetzt.
Und: Vom 9. April bis zum 30. Juni wird der Bahnhof Fulda modernisiert und barrierefrei umgebaut. Dafür müssen die Bahnsteige 36 und 37 gesperrt werden.