Impuls von Stefan Buß: Ostern 2025 – Osterbild „Hoffnung“

Samstag, 19.04.2025
von STEFAN BUß
FULDA / MKK - Es ist immer sehr bereichernd, wenn Frau Dr. Henriette Klasmeier aus unserer Stadtpfarrrei ein Osterbild gestaltet und dabei auch das Thema der vorausgehenden Fastenzeit aufgreift. In diesem Jahr hat das Thema Hoffnung uns begleitet. Frau Dr. Klasmeier wurde 1982 geboren und ist Ärztin, Journalistin und Malerin. Ihr diesjähriges Bild ist mehr als nur eine Darstellung – es ist eine Einladung, sich mit den tiefen Fragen des Lebens, des Glaubens und der Hoffnung auseinanderzusetzen.
Im Zentrum des Kunstwerks steht ein goldenes Kreuz, das durch Strukturtücher aus der Leinwand herausgearbeitet wurde. Es steht für den Glauben und die göttliche Präsenz in unserem Leben. Das Kreuz ist nicht nur ein religiöses Symbol, sondern ein Zeichen der bedingungslosen Liebe Gottes, das uns immer wieder zur Hoffnung aufruft. Rund um das Kreuz verschmelzen zahllose Zahnräder zu einem Anker. Diese Zahnräder sind unterschiedlich in ihrer Form und Größe – ein Symbol für die vielen Ereignisse, Entscheidungen und Begegnungen, die unser Leben prägen. Wenn wir sie isoliert betrachten, quasi reingezoomt ins Bild, erscheinen sie oft chaotisch oder nicht miteinander verbunden. Doch wenn sie zusammenwirken entsteht ein harmonisches Ganzes. So auch im Leben: Manchmal erkennen wir den Sinn der Dinge erst im Rückblick. Die Zahnräder verdeutlichen, dass auch in den chaotischen und komplexen Momenten unseres Lebens ein höherer Plan wirkt. Der Anker, der sich aus diesen Zahnrädern formt, symbolisiert Hoffnung und Gottvertrauen. Der Anker ist nicht nur ein Zeichen der Hoffnung, sondern auch eine Erinnerung an das Heilige Jahr 2025, das Jahr der „Pilger der Hoffnung“.
Der Anker gibt uns Halt und zeigt, dass wir trotz aller Herausforderungen im Leben immer einen festen Punkt finden können, der uns trägt. In der Verschmelzung des Kreuzes und des Ankers wird deutlich: Hoffnung und Glaube sind untrennbar miteinander verbunden. Bei der Gestaltung der Zahnräder ließ sich Henriette Klasmeier von der Idee eines Uhrwerks inspirieren – jedes Zahnrad steht für einen Moment in der Zeit. Doch diese Zahnräder greifen nicht immer perfekt ineinander. Einige wirken isoliert oder passen nicht sofort zusammen. Dies ist kein Zufall, sondern soll uns daran erinnern, dass das menschliche Leben komplex und oft schwer zu verstehen ist. Es verdeutlicht die Realität, dass wir nicht alles verstehen müssen, um im Vertrauen auf den göttlichen Plan weiterzugehen. Oft ist es erst im Rückblick, dass wir erkennen, wie alles miteinander verbunden ist. Der Hintergrund des Bildes ist in sanften, matten Farben gehalten – friedlich, vertrauensvoll und sanft. Mit Gottvertrauen dürfen wir immer wieder zur Ruhe kommen lässt. Dem gegenüber steht das glänzende, goldene Kreuz, das in seiner Majestät die göttliche Präsenz widerspiegelt – ein Licht, das uns leitet und uns zur Hoffnung führt. Im Hintergrund sind auch subtile Symbole und Schatten angedeutet, die an Ewigkeit und göttliche Ordnung
erinnern. Diese symbolisieren die Verbundenheit zwischen dem Irdischen und dem Himmlischen – zwischen unserer Zeit und der Ewigkeit, die Gott in seiner unendlichen Weisheit umfasst. Das Bild macht damit eine Botschaft deutlich: Im Leben sind wir oft von Zweifeln, Chaos und Unsicherheit umgeben. Doch wie an Ostern, wo mitten im Dunkel das Licht des Lebens aufstrahlt, so können auch in unseren unscheinbarsten Momenten Wunder geschehen. Hoffnung, Glaube und Vertrauen sind der Anker, der uns trägt, selbst wenn wir die volle Bedeutung des Lebens nicht immer begreifen können. Dieses Bild lädt dazu ein, nicht nur die Gegenwart zu leben, sondern voller Vertrauen in die Zukunft zu blicken. Möge es Zuversicht schenken, dass – wie im Bild – auch im größten Chaos die göttliche Ordnung und die Hoffnung auf einen guten Ausgang immer gegenwärtig sind. „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ (Vaclav Havel)