Impuls von Stefan Buß: Die Bedeutung des Triduums – der Heiligen Drei Tage

FULDA / MKK - Vor uns liegen die sogenannten Heiligen drei Tage oder auch in der katholischen Liturgie Triduum genannt. 

Diese drei Tage – Gründonnerstag, Karfreitag und die Osternacht – sind nicht nur einzelne Feiertage, sondern sie bilden eine Einheit. Sie führen uns tiefer in das Geheimnis des Glaubens: das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi.

Gründonnerstag – Die Liebe in der Hingabe

Am Gründonnerstag gedenken wir des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. Hier stiftet er die Eucharistie – das Sakrament seines Leibes und Blutes. Er gibt sich selbst als Nahrung für den Menschen hin und zeigt, was wahre Liebe bedeutet: sich selbst hinzugeben. Zudem wäscht er den Jüngern die Füße – ein Zeichen des Dienens. Der Gründonnerstag lehrt uns, dass wahre Größe in der Liebe liegt, die sich verschenkt.

Karfreitag – Die Liebe, die trägt

Der Karfreitag ist der Tag des Leidens und Sterbens Jesu. Er trägt das Kreuz – aller Schuld, aller menschlichen Sünden – und geht den Weg der Hingabe bis ans Ende. Hier zeigt sich, dass Gottes Liebe eine leidende Liebe ist. Sie hält allem stand, sogar dem Tod. Der Vorhang im Tempel zerreißt: Der Weg zu Gott ist nun offen. Am Kreuz sehen wir nicht nur das Leiden, sondern die größte Tat der Liebe: "Es ist vollbracht."

Die Osternacht – Die Liebe, die lebt

In der Osternacht durchbricht das Licht der Auferstehung die Dunkelheit des Todes. Jesus ist auferstanden! Der Tod hat nicht das letzte Wort. Durch die Auferstehung wird alles neu: neues Leben, neue Hoffnung, neue Freude. Die Tauferneuerung in der Osternacht erinnert uns daran, dass die Menschen mit Christus in ein neues Leben hineingenommen sind.

Die Heiligen Drei Tage sind keine bloße Erinnerung an Vergangenes, sondern eine Einladung, mit Jesus diesen Weg mitzugehen. Sie rufen dazu auf, die Liebe, die sich hingibt, das Vertrauen, das trägt, und die Hoffnung, die lebt, im eigenen Leben zu verwirklichen.

Möge diese Liebe Jesu viele Menschen erfassen und erneuern, damit sie als österliche Menschen in die Welt hinausgehen und die Botschaft verkünden können: Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaft auferstanden! Halleluja!