Impuls von Stefan Buß: „Das Ärgerlichste am Ärger ist, dass man sich schadet, ohne anderen zu nutzen.“ – Kurt Tucholsky.

Mittwoch, 14.05.2025
von STEFAN BUß
FULDA / MKK - Kurt Tucholsky (1890 – 1935, dt. Schriftsteller) war immer ein scharfsinniger Beobachter des Menschseins, hat mit wenigen Worten eine tiefe Wahrheit ausgesprochen: „Das Ärgerlichste am Ärger ist, dass man sich schadet, ohne anderen zu nutzen.“
Wie oft lassen wir zu, dass uns der Ärger überflutet: ein unbedachtes Wort, eine ungerechte Behandlung, eine schlechte Nachricht – und sofort brennt das Feuer des Zorns in uns. Und was passiert dann? Unser Puls steigt, unsere Gedanken kreisen, unsere Stimmung kippt. Doch was bringt es? Tucholsky zeigt uns, dass der Ärger ein Bumerang ist – nur dass er oft nicht zum Absender zurückkehrt, sondern bei uns bleibt und Schaden anrichtet. Während der andere vielleicht längst weitergezogen ist, kauen wir noch auf der Kränkung. Wir leiden – und oft weiß die andere Person nicht einmal, wie sehr sie uns getroffen hat. Oder schlimmer noch: Es kümmert sie gar nicht.
Auch die Bibel spricht oft über den Umgang mit Zorn. Im Jakobusbrief lesen wir: „Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“ (Jakobus 1,19)
Der Zorn trübt unsere Urteilskraft. Er verdunkelt eigentlich das Herz.
Natürlich ist Ärger menschlich. Aber die Frage ist: Wie gehen wir damit um? Halten wir ihn fest wie eine glühende Kohle in der Hand – oder lassen wir ihn los, bevor er uns verbrennt?
Jesus selbst hat uns einen anderen Weg gezeigt: den der Geduld, des Verstehens, der Vergebung. Nicht, weil er Schwäche predigen wollte, sondern weil er wusste: Nur so bewahren wir unser Herz.
Vielleicht gelingt es uns heute achtsamer achtsam mit unserem Ärger zu sein. Nicht um andere zu schonen – sondern um uns selbst zu bewahren. Frieden beginnt nicht im Außen, sondern immer in uns selbst.