Impuls von Stefan Buß: „Mensch, ärgere dich nicht – eine Lektion fürs Leben“

FULDA / MKK -

Wir kennen es alle – das Spiel „Mensch, ärgere dich nicht“. Ein Klassiker. Oft gespielt in geselliger Runde, mit Freunden oder der Familie. Und wer es kennt, weiß: Es kann Nerven kosten. Da steht man kurz vorm Ziel, nur noch ein Feld – und zack! – man wird rausgeworfen. Zurück auf Start. Da fällt es schwer, sich nicht zu ärgern.

Und doch: Der Name des Spiels ist Programm – „Mensch, ärgere dich nicht.“ Eine freundliche Erinnerung inmitten eines Wettstreits: Bleib gelassen. Nimm’s mit Humor. Schau nach vorn.

Was kann uns dieses einfache Brettspiel für unser Leben sagen?

Das Leben ist oft wie ein Würfelspiel – nicht alles liegt in unserer Hand.

Wir können planen, hoffen, rechnen – aber manchmal entscheidet das Leben anders. Wie beim Würfeln: Nicht immer kommt die Sechs, wenn wir sie brauchen. Da lernen wir, Geduld zu haben. Zu vertrauen. Uns nicht entmutigen zu lassen, wenn es nicht sofort klappt.

Wir werden manchmal zurückgeworfen – und müssen trotzdem weitermachen. Im Spiel ist es ärgerlich, wenn wir kurz vor dem Ziel sind und zurück auf Start müssen. Im Leben ist es nicht anders. Krankheit, Enttäuschung, Jobverlust, Streit – Rückschläge gibt es viele. Aber wie im Spiel heißt, es auch hier: wieder aufstehen, nochmal losgehen, nicht aufgeben.

Es gibt Konkurrenz – aber es braucht Fairness und Versöhnung.

Im Spiel schubsen wir uns gegenseitig raus – mit einem Lachen, manchmal auch mit Frust. Aber wir bleiben im Gespräch, lachen gemeinsam, spielen weiter. Auch im Alltag gibt es Konflikte. Doch der christliche Glaube ruft uns auf: Vergib. Versteh. Sei barmherzig. Oder, um es mit Paulus zu sagen: „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen“ (Epheser 4,26).

Am Ende erinnert uns das Spiel daran: Das Miteinander, das Lachen, die Gemeinschaft – das zählt. Und so ist es auch im Glauben: Gott ruft uns zur Freude, nicht zur Bitterkeit. Zum Loslassen, nicht zum Festhalten am Ärger. Zum Leben in Fülle.

„Mensch, ärgere dich nicht.“ – Das ist mehr als ein Spieltitel. Es ist eine Lebenshaltung. Eine Einladung zur Gelassenheit. Zur Hoffnung. Zur Liebe.

Und vielleicht hören wir darin auch Gottes Stimme:

„Mensch, ärgere dich nicht – ich bin bei dir. Auch wenn du zurückgeworfen wirst. Auch wenn du verlierst. Ich gehe mit dir den nächsten Wurf, den nächsten Weg.“