Auszubildende von Jökel Bau mauern eigenständig Hallentore der Tafel im Bergwinkel zu

Dienstag, 20.05.2025
SCHLÜCHTERN - Praktische Erfahrungen sind für Auszubildende die wohl wichtigste Komponente in ihrer Lehrzeit: Deshalb lässt das Schlüchterner Bauunternehmen Jökel seine angehenden Maurer auch Projekte in Eigenregie umsetzen. Mit der „MARKE azubi_bau“ wurde Jökel vor etwa drei Jahren zum Vorbild in der Baubranche. Deutschlandweit wurde über das Konzept berichtet. Beim neuesten Azubibau-Projekt wurden die Hallentore der Tafel-im-Bergwinkel-Zentrale in Steinau zugemauert.
Welche Werkzeuge brauche ich, um eine Mauer hochzuziehen? Welches Material ist das richtige? Mit Fragen wie diesen hatten sich im Herbst 2024 vier Jökel-Auszubildende beschäftigt, bevor sie Stein für Stein die Hallentore zumauerten. Auf der Baustelle mit dabei war Polier und Ausbilder Andreas Walther, der das azubi_bau Projekt vor drei Jahren ins Leben gerufen hatte und seitdem intensiv betreut. In den Bau eingreifen musste er nicht, den ein oder anderen Hinweis gab es aber schon. Er sagt: „Es ist wichtig, unsere Azubis frühzeitig in die Verantwortung zu nehmen, damit sie Freude am Job entwickeln und ordentlich was lernen. Unsere Ausbildung hat Mehrwert: Die Lehrlinge sollen nicht nur an Musterbaustellen üben, sondern auf echten Baustellen anpacken.“
Auszubildende lernen schnell
Zu den ersten Projekten, die unter der „MARKE azubi_bau“ entstanden sind, zählen ein Einfamilienhaus in Neuhof, der Bau am Sinntal Square in Altengronau und auch der Bau der Heizzentrale bei Bien Zenker. „Als die Tafel im Bergwinkel kürzlich eine Anfrage bei uns stellte, wussten wir, dass hier unsere Azubis als nächstes ran dürfen. Wir stellen den Bau nicht in Rechnung, um die wichtige Arbeit der Tafel zu unterstützen“, sagt Stefan Jökel, Geschäftsführer von Jökel Bau. Und Peter Jökel, ebenfalls Geschäftsführer, ergänzt: „Klasse ist, dass sich auch das Unternehmen Rüppel aus Gelnhausen sowie die Firma UNIKA aus Rodgau dazu entschieden haben, die Tafel zu unterstützen. Das Bauzentrum hat das benötigte Material gespendet. Für alle Beteiligten war es eine wirklich gute Sache.“
Und dass die Auszubildenden auf einer echten Baustelle schnell eine Menge lernen, beweist, dass das Zumauern der Hallentore nur eine Woche gedauert hat. So lang brauchen auch bereits ausgebildete Fachkräfte. „Unser Angebot, schon während der Ausbildung auf echten Baustellen zu arbeiten, wird dankend angenommen“, sagt Andreas Walther, „viele junge Menschen haben von unserem Konzept erfahren und sich daraufhin beworben. Sie sind von der Planung bis zur Umsetzung von Projekten mit dabei. Und am Ende sind alle stolz auf das Ergebnis.“
Neues Jahr – Neue Gelegenheiten
Im August startet ein neues Ausbildungsjahr. Jökel Bau hat aktuell noch Ausbildungsplätze frei und bietet Interessenten viele gute Gründe für eine Bewerbung: „Bei uns bekommen Auszubildende Prämien ausgezahlt, wenn sie in ihrer Ausbildung gute Leistungen erbringen. Außerdem bieten wir in Workshops Austausch auf Augenhöhe an. Im vergangenen Jahr haben die Auszubildenden beispielsweise den Wunsch geäußert, nach München zur Baumaschinenmesse, kurz bauma, zu fahren. Diesen Wunsch haben wir ihnen in diesem Jahr erfüllt“, sagt Peter Jökel.
Und Stefan Jökel sagt abschließend: „Wir freuen uns auf alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und in der Region etwas zu bewegen.“ (red)