Am Pfingstwochenende wird groß gefeiert

730 Jahre Neuengronau

Fotos: Walter Dörr


Dienstag, 03.06.2025
von WALTER DÖRR

SINNTAL - So hatten sich die Neuengronauer die Eröffnung ihres 730-Jahre-Jubiläums nicht vorgestellt. Genau zu der Zeit, als das Programm des Festaktes beginnen sollte, erschütterten heftige Donner den Ort, grelle Blitze konnte man durch die Planen des Festzeltes sehen, auf die ergiebige Regenmassen herniederprasselten. Der anhaltende Starkregen suchte sich seinen Weg auf dem abschüssigen gepflasterten Boden vor dem Feuerwehrgerätehaus quer durch das Zelt – nasse Füße also allerorten.


Ein verregneter Festauftakt

Mit einer Dreiviertelstunde Verspätung klärte es sich auf und Ortsvorsteher und Vorsitzender des Vereins „Dorfgemeinschaft Neuengronau“, Hans-Jürgen Heß, grüßte mit einem „Servus“ die Gäste im voll besetzten Zelt. Sein besonderer Willkommensgruß galt dem Festpräsidenten Landrat Torsten Stolz, Schirmherrn und Bürgermeister Sinntals Thomas Henfling, der Vorsitzenden der Sinntaler Gemeindevertretung Brigitte Hartmann, dem Kreistagsvorsitzenden und ehemaligen Bürgermeister Carsten Ullrich, der 1. Bürgermeisterin der Marktgemeinde Obersinn Lioba Zieres, dem 1. Bürgermeister von Zeitlofs Matthias Hauke, dem Schlüchterner Stadtverordnetenvorsteher Joachim Truss, einigen Vertretern des Gemeindevorstands und der Gemeindevertretung Sinntal sowie Pfarrer Lukas Altvater. Wie Heß sagte, sei das Jubiläum eigentlich 2020 ge-plant gewesen. Nach viel Vorfreude musste es aber we-gen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Dafür gab es heftige Kritik, so der Ortsvorsteher, doch die Ent-scheidung sei richtig gewesen.


Fünf Jahre später durch Corona

Am nächsten Pfingst-Wochenende könne das 730-jährige Jubiläum mit einem großen Programmangebot gefeiert werden. Beim Fest-auftakt würden sich die örtlichen Vereine vorstellen und zweigen, was das Dorf zu bieten hat. Und gleich zwei Heimatlieder (1948, 1983) trug der eigens für das Jubiläum gebildete 20köpfige gemischte Chor der Dorfgemeinschaft mit zwei Musikern vor. Bürgermeister Thomas Henfling sagte, dass die 345 Einwohner von Neuengronau ein besonderer Ortsteil seien. Eine Dorfgemeinschaft, in der Zusammenhalt und Gemeinschaft wichtig sei.


Tradition und Zukunft

Hier pflege man nicht nur die Tradition, sondern blicke auch in die Zukunft. Als Beispiel nannte er den ersten Mehrgenerationenspielplatz Sinntals. Neue Projekte stünden an. In Neuengronau seien die Menschen füreinander da und würden anpacken. Ein Dank galt allen Organisatoren und Helfern, die sich zum Ziel gesetzt hätten, dass sich alle Gäste am Pfingstwochenende wohlfühlen. Festpräsident Landrat Stolz betonte auch, welch großartiges Fest auf die Beine gestellt wurde. Schon im Januar 2024 habe er die Einladung zum 730jährigen Jubiläum bekommen und gerne die Präsidentschaft übernommen. Ein groß-artiges Gemeinschaftswerk vollbringe der kleine Ort angesichts über fünfzig Ständen beim stehenden Fest-zug. Stolz gratulierte zur Dorfgemeinschaft, in der besonders Heimatverbundenheit, Geschichts- und Traditionsbewusstsein gepflegt werde.


Heimatverbunden mit Herz und Seele

Die Vereine seien mit Herz und Seele heimatverbunden. Die Dorfgemeinschaft stehe zusammen, wie beim Jahrhunderthochwasser 2023. Stolz dankte für das Engagement und Anpacken: „Bewahrt euch den Zusammenhalt.“ Die Vorsitzende der Gemeindevertretung Sinntal, Brigitte Hartmann, blickte in ihrem Grußwort auf die Entstehung der Gemeinde Sinntal vor fünfzig Jahren zurück. Aus Altengronau und Neuengronau sei die Gemeinde Sinntal entstanden. Die Post habe dem Rechnung getragen und die Postleitzahl 6492 für Sinntal, Sterbfritz und Altengronau vergeben. Der Amtsschimmel in Bonn wieherte und um keine neue PLZ für Neuengronau vergeben zu müssen, habe man es postalisch zu Altengronau 2 gemacht. Mit der Einführung der fünfstelligen Postleitzahl nach der Wiedervereinigung gelte 36391 einheitlich für ganz Sinntal. Eine Dynamik aller zwölf Ortsteile sah Brigitte Hartmann und Neuengronau sei besonders dynamisch. „Das Engagement für das 730jährige Jubiläum ist einzigartig,“ so Hartmann. An den Bürgermeister und Landrat gerichtet stellte sie fest, dass es dem Rathaus in Sterbfritz mit Neuengronau an der Seite nicht bange sein müsse. Die neue Dorfchronik, die den Titel „Menschen und Ereignisse aus 730 Jahren“ trägt, stellte Ortsvorsteher Heß vor. Er dankte Thomas Schneider für die umfassenden Recherchen und Rainer Grimm für die technische Realisierung. Neben weiteren Grußworten gestalteten die örtlichen Vereine das bunte Programm. 

Allen voran der Musikverein, der die Festeröffnung mit mehreren Auftritten musikalisch umrahmte, der Chor der Dorfgemeinschaft, der Förderverein zur Erhaltung der evangelischen Kirche, der Faschingsclub 06, die Freiwillige Feuerwehr/Jugendfeuerwehr und die SG Breunings-Neuengronau. 

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