Nur das Wetter machte nicht mit

Sinntal: Neuengronau feierte 730-jähriges Jubiläum - Mega-Bilderserie

Unser Fotograf Walter Dörr hat eine Mega-Fotostrecke geschossen. Viel Spaß beim Durchklicken. - Fotos: Walter Dörr


Mittwoch, 11.06.2025
von WALTER DÖRR

SINNTAL - Im Sinntaler Ortsteil Neuengronau hatte man sich eigentlich für sein 730-jähriges Dorfjubiläum Sonnenschein und sommerliche Temperaturen gewünscht, aber Wettergott Petrus bescherte dunkle Wolken, Wind und leider auch Regenschauer.

Aber weil gefühlt alle 345 Einwohner bei der Vorbereitung und der Durchführung des Jubiläums engagiert waren, feierten die Neuengronauer ihr Fest, das eine lange Vorgeschichte hat.

Schon 1993 machten sich die Ortsbeiratsmitglieder Gedanken über ein 700jähriges Jubiläum. Damals kam man aber zu dem Schluss, dass so ein großes Fest von der kleinen Gemeinde nicht zu stemmen sei. Für den historischen Anlass „725 Jahre Neuengronau“ plante die Bürgerinnen und Bürger erneut und gründete 2018 den Verein „Dorfgemeinschaft Neuengronau“, der laut Satzung das Jubiläum organisieren und durchführen sollte. Viele Ideen trug man zusammen, um an Christi Himmelfahrt 2020 groß zu feiern. Die Corona-Pandemie machte jedoch wieder einen Strich durch die Rechnung.

Am Pfingstwochenende 2025 war es dann endlich doch soweit: Neuengronau feierte sein jetzt 730-Jahre-Jubiläum unter der Schirmherrschaft von Sinntals Bürgermeister Thomas Henfling und Festpräsident Landrat Torsten Stolz.

Das ganze Dorf machte beim stehenden Festzug mit

Ein stehender Festzug mit 58 Stationen bildete am Samstag und Sonntag ein Höhepunkt. Historisches, Handwerkliches, Künstlerisches und Kreatives wurde an den Ständen auf der Festmeile und in Scheunen der Höfe und Hallen präsentiert. Auf den ganzen Ort verteilten sich die Sehenswürdigkeiten – und auch die kulinarischen Angebote. Aus Richtung Altengronau kommend empfing die historische Hutzelmühle die Gäste. Führungen durch die 1295 erstmals erwähnte einstige Getreidemühle mit ihren noch funktionsfähigen Walzenstühlen, Plansichtern und Transmissionen waren ein Erlebnis. Ein Hingucker ist das oberschichtige Mühlrad mit fast sechs Metern Durchmesser.

Die historische Hutzelmühle ist ein Hingucker


Für das leibliche Wohl servierte die Schneiders Burger aus Fleisch der eigenen Dexter-Rinder. Durch die oft verwinkelten kleinen Gässchen konnten die Festzug-Stände erreicht werden. Neben der Straße „Im Flur“, in der für Groß und Klein (Kinderprogramm, Kaptain Ballon, Kindergarten Sonnenschein) Stände waren, befand sich in der Ortsmitte nahe dem Feuerwehrgerätehaus, vor dem das Festzelt der Musik-veranstaltungen stand, ein zentraler Ort mit mannigfachen Angeboten. Ob Flohmarkt, Oldtimer-Ausstellungen, Korbmacher, Vorführungen in der Dorf-schmiede, Dampfmaschine in Aktion, historisches Sägewerk, handgemachte Holzsachen, Wild-Infomobil des Kreisjagdvereins, Land- und Forstmaschinen bis Brot aus dem Steinbackofen, Hölzer Eis, Motorsägen-Schnitzereien und Kühe-Melken. In der 1783 erbauten evangelischen Kirche presste Pfarrer Lukas Altvater auf einer Gutenberg-Druckerpresse ein Jubiläums-Schmuckblatt.

Diaschau mit alten Fotografien


Im Gemeindehaus zeigte Thomas Schneider, der auch die Dorfchronik „Menschen und Ereignisse aus 730 Jahren“ verfasst hat, in einer Diaschau alte Aufnahmen. Im Jubiläumsprogramm war für jeden Geschmack etwas dabei, vor allem auch für Kinder. Eine gern gebuchte Attraktion waren die Hubschrauberrundflüge über den Jubiläumsort oder angrenzende Dörfer. Ein gelungenes Jubiläum – bis auf das Wetter – an das nicht so schnell vergessen wird.

Unser Fotograf Walter Dörr hat eine Mega-Fotostrecke geschossen. Viel Spaß beim Durchklicken.