Sinntal: Fantastisches Frühlingskonzert des Musikvereins Oberzell

SINNTAL - Ein fantastisches Frühlingskonzert gab der Musikverein Oberzell im Bürgerhaus des Sinntaler Ortsteils.

Erstmals spielten die 36 Musikerinnen und Musiker unter der Leitung des neuen Dirigenten Michael Reinhart. Geboten wurde ein buntes Programm konzertanter Blasmusik, das von Musical-Klassikern wie Jesus Christ Superstar und Medleys der Bands Abba, Queen oder Santiano, Polkas, Märschen und Walzer bis zum Deutschmeister Regimentsmarsch reichte.

Die Vorsitzenden Gloria Dorn begrüßte die zahlreichen Besucher und hieß besonders vom Gemeindevorstand Sinntal Helmut Sperzel, Ortsbeiratsmitglieder, ehemalige Musiker des Musikvereins Oberzell, sowie Vertreter von Gastvereinen willkommen. Dirigent Michael Reinhart stellte sich dem Publikum „in seinem fränkischen Slang“ vor. Erste Proben hätten ihm gefallen und nun sei er Dirigent. Im Frühlingskonzert könnten sich die Gäste auf alte und neue Stücke aus dem Musikvereins-Repertoire freuen und wünschte viel Spaß. Gloria Dorn, die auch den Abend moderierte, dankte den Helferinnen und Helfern bei dem Konzert, da die Hauptakteure auf der Bühne sitzen würden. Für Essen und Trinken sei bestens gesorgt. Nach dem Konzert würde sie sich auf ein geselliges Beisammensein freuen.

Jugendorchester Sinntal soll entstehen

Die Vorsitzende warb beim Frühlingskonzert für das Nachwuchsorchester, das in Sinntal gegründet werden soll. Die Musikvereine Oberzell, Sannerz, Weiperz und die Trachtenkapelle Weiperz möchten gemeinsam Nachwuchsarbeit betreiben und laden zum ersten gemeinsamen Musizieren am 30. August in das Dorfgemeinschaftshaus Weiperz ein. (Voranmeldung wird bei Hanna Ochs 015159052723 erbeten).

Das Frühlingskonzert im Bürgerhaus Oberzell begann mit dem Konzertmarsch „Arsenal“ von Jan Von der Roost. „Trust the music“ (Vertraue der Musik) vom Komponisten Markus Götz war dann die musikalische Zuversicht, dass Musik in schlechten Zeiten helfen kann. Zu Corona merkten viele Menschen, was ihnen die Musik bedeutet und wie schwer es war, ohne sie zu leben. Allseits bekannt ist das Musical „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber. Die Oberzeller Musikerinnen und Musiker – Soloparts von den Trompetern Matthias Lins und Karl Bienmüller – begeisterten ihr Publikum.

Ebenso beim folgenden „Viva la Vida“ (Lebe das Leben) der britischen Pop-Rock-Band „Coldplay“. „Abba Gold“ war dann ein Medley der schwedischen Gruppe mit den Klassikern „Dancing Queen“, „Mamma Mia“, „Fernando“ und „The Winner takes it all“. Den Hit „Über sieben Brücken musst du gehn“ der einstigen DDR-Rockband „Karat“ und später sehr erfolgreich interpretiert von Peter Maffay war dann ein Höhepunkt im Programm des Frühlingskonzertes, der vor der Pause nur noch von einem Queen-Medley übertroffen wurde.

We will rock you – mit Blasmusik

Anstelle der schrillen Gitarrenklänge spannende Bläserarrangements bei „We will rock you“, „Bohemian Rhapsody“, „Another One Bites The Dust“ und „We Are The Champions“, das war durchaus hörenswert. Mit „Highland Cathedral“ ging es mit wiederum ganz anderen Klängen nach der Pause weiter. Michiel van Deift komponierte eine interessante Ouvertüre über ein Spiritual. Getragen langsam, feierlich und bis rockig wurden die Teile des Stückes vorgetragen. Noch einmal Abba folgte dann mit „The Way Old Friends Do“ (Wie es alte Freunde tun)- Eine Hymne an die Freundschaft. Die Schönegger-Käse-Alm in Rottenbach (Oberbayern) wird der eine oder andere Konzertbesucher aus dem Urlaub kennen.

Käsealm-Polka

Eine urige Käserei, in die man bei Wandertouren gerne einkehrt. Aus dem Familienbetrieb ist seit 1988 ein Unternehmen mit 150 Mitarbeitern geworden. In 2014 erfüllte sich Firmenchef Sepp Krönauer – auch ein Vollblutmusiker – einen langgehegten Wunsch: er gründete aus Mitarbeitern, Heumilchlieferanten und Geschäftspartnern eine eigene Betriebs-Blaskapelle mit 25 Musikern. Die „Heublumen-Polka“ von Kurt Gäble für die Schönegger Alm hatte 2016 Premiere und jetzt auch beim Frühlingskonzert in Oberzell. Ebenfalls von Kurt Gäble stammte der folgende stimmungsvolle Walzer „Fast Himmelblau“.

Musik von der Waterkant, folkmäßig, poppig und rockig vermischt, dafür ist „Santiano“ bekannt. Für den Musikverein Oberzell war das eine Herausforderung, auch Blasmusik daraus zu machen. Traditionell zum Konzertschluss erklang der Deutschmeister-Regimentsmarsch – und alle Besucher klatschten stehend mit. Und noch lange weiter, sodass das Orchester noch eine Zugabe gab: „I Will Follow Him“ aus dem Film „Sister-Act“. Wieder stehende Ovationen und die Musikerinnen und Musiker griffen nochmals zu den Instrumenten.

Ein gelungenes Konzert, bei dem der Musikverein Oberzell seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellte.