"So bringen wir den Kreis entscheidend voran“

Breitband Main-Kinzig hat Rückgrat des Glasfaser-Netzes fertiggestellt

Sie freuen sich, dass die Arbeiten am Backbone-Netz nur knapp zwei Jahre gedauert haben ... - Foto: Bensing & Reith


Mittwoch, 11.06.2025

MAIN-KINZIG-KREIS - Das Backbone-Netz (deutsch: Rückgrat) ist die Grundvoraussetzung dafür, dass die hohen Gigabit-Geschwindigkeiten der Glasfaser-Kabel überhaupt in den einzelnen Ortsteilen ankommen: Jetzt hat die Breitband Main-Kinzig GmbH die Arbeiten daran abgeschlossen und liegt damit absolut im Zeitplan.

„Dies ist ein besonderer Meilenstein für uns. Der Ausbau des Backbone-Netzes ist eine Mammutaufgabe, die unsere kreiseigene Tochtergesellschaft extrem schnell, präzise und zuverlässig erledigt hat. Ich bin sehr glücklich, dass die Arbeiten so reibungslos verlaufen sind. So bringen wir den Main-Kinzig-Kreis entscheidend voran“, betont Landrat Thorsten Stolz.

Das Backbone-Netz verbindet jeden Ortsteil mit dem Internet. Wie genau? Bei den Technikzentralen, den sogenannten Points of Presence, kurz PoPs, laufen die riesigen Bandbreiten vom Technikknotenpunkt Frankfurt ein und werden von dort aus über das Backbone-Netz auf die einzelnen Ortsteile und dort im letzten Schritt auf die einzelnen Häuser verteilt.

Startschuss war Ende 2022


Gerade einmal knapp zwei Jahre haben die Erweiterungsarbeiten am Backbone-Netz gedauert, Startschuss war Ende 2022. Dass es so schnell gehen konnte, ist dem vorausschauenden Handeln der Breitband-Verantwortlichen zu verdanken. Der Großteil des Backbone-Netzes wurde nämlich bereits zwischen 2012 und 2015 gebaut. Damals ging es darum, die Ortsteile im Main-Kinzig-Kreis mit Bandbreiten bis zu 50 MBit/s zu versorgen. „Dieses Netz haben wir jetzt erweitert, sodass es nun auch für Gigabit-Geschwindigkeiten gerüstet ist. Wir konnten zu großen Teilen die bestehenden Trassen nutzen und darin die neue Technik unterbringen“, erläutert Simone Roth. Mehr als 370 Kilometer Neubau-Arbeiten konnten so eingespart werden.

Der größte Zeitgewinn lag allerdings hierin: Da die Trassen größtenteils schon vorhanden waren, konnten langwierige natur- und wasserschutzrechtliche Genehmigungsverfahren vermieden werden. „Das hätte ansonsten Jahre gedauert“, sagt Simone Roth.

Mehr als 300 Abschnitte und knapp 450 Kilometer Leerrohre ertüchtigt


Der Ausbau des Backbone-Netzes war allerdings auch so eine umfangreiche Aufgabe: Insgesamt haben die von der Breitband Main-Kinzig GmbH beauftragten Tiefbau-Unternehmen mehr als 300 Abschnitte und knapp 450 Kilometer Leerrohre ertüchtigt. Es wurden gut 2.700 Kilometer neue Röhrchen in die bestehenden Leitungen eingeblasen und etwa 150 zusätzliche Schächte gesetzt. In jedem Trassenabschnitt zwischen den Ausbauorten befinden sich jetzt bis zu 21 neue Röhrchen, in denen zukünftig bis zu 144 Glasfasern stecken können. 

Andreas Kühl, Mitglied der Geschäftsführung des ausführenden Tiefbauunternehmens Klenk & Sohn, sagte: „Man weiß nie, was einen bei Erdarbeiten erwartet. Bei so einem großen Projekt sind deshalb intensive Planungen notwendig. Besonders lobend hervorheben möchte ich die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Wir haben das schnell und gut über die Bühne gebracht.“ 

Abschließend sagt Breitband-Aufsichtsratsvorsitzender Jannik Marquart: „Es war schon damals die richtige Entscheidung, dass sich das kreiseigene Unternehmen um den Internet-Ausbau gekümmert hat, das bestätigt sich jetzt wieder. Es freut mich zu sehen, wie gut alle Beteiligten nun auch beim Ausbau des Backbone-Netzes zusammengearbeitet haben.“

Die Breitband Main-Kinzig GmbH hat im Mai 2022 das Ausbauprojekt „Einmal GIGA BITte“ gestartet. Ziel ist es, bis 2027 bis zu 35.000 Gebäude an das superschnelle Glasfaser-Netz anzuschließen. Dafür bekommt die Kreistochter Fördergelder von Bund, Land und Kreis, insgesamt 222 Millionen Euro. (red)