Impuls von Stefan Buß: Fronleichnam

FULDA / MKK - Morgen feiern katholische Christen ein ganz besonderes Fest – Fronleichnam, das Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Es ist ein Tag der Dankbarkeit, der Anbetung und der öffentlichen Freude über das größte Geschenk, das Christus uns hinterlassen hat: die Eucharistie.

Wenn in der Heiligen Messe die Worte Jesu zu hören sind: „Das ist mein Leib – das ist mein Blut“, dann stehen wir nicht vor einem bloßen Symbol, nicht vor einer Erinnerung oder einer inneren Haltung – sondern, wie es katholische Christen bekennen, vor dem wahren, lebendigen Christus. In jedem Stück Brot, das konsekriert - gewandelt wird, in jedem Tropfen Wein, der zum Blut Christi wird, ist Er wirklich gegenwärtig: mit Leib und Seele, mit Gottheit und Menschheit.

Fronleichnam lädt uns ein, diese Gegenwart nicht nur innerlich zu verehren, sondern sie sichtbar zu machen. Deshalb gehen die Gemeinden morgen in Prozessionen durch die Straßen. Sie tragen Christus hinaus – nicht, weil er draußen nicht schon gegenwärt wäre, sondern damit er nicht in Vergessenheit gerät. Und weil die Welt seine Nähe, seine Wahrheit und seinen Frieden und das Bekenntnis der Menschen so sehr braucht.

Die Eucharistie ist Quelle und Höhepunkt des Glaubens. Aus ihr schöpfen viele Menschen Kraft, Hoffnung und Liebe. Und sie ruft in die Verantwortung: Wer den Leib Christi empfängt, der wird selbst zum Leib Christi – zur lebendigen Kirche, zu seinen Händen, seinen Füßen, seinem Herzen in dieser Welt. Der Hl. Kirchenlehrer Augustinus (354 – 430) sagte: „Empfange was du bist, Leib Christi und werde, was du empfängst, Leib Christi“. Dieses Zitat kann verschieden interpretiert werden, insbesondere aber im Zusammenhang mit der Eucharistie. Es kann als Aufforderung verstanden werden, das Geheimnis der Verwandlung in Christus zu betrachten und zu akzeptieren, dass man selbst ein Teil des Leibes Christi ist.

Fronleichnam ist also nicht nur ein Fest für fromme Seelen. Es ist ein Auftrag: Wenn Christus sich uns ganz schenkt, dann sind auch wir gerufen, uns hinzugeben.

• Für unsere Nächsten.

• Für die Schwachen.

• Für die Wahrheit.

• Für die Liebe Gottes, die in uns wohnen will.

So soll der morgige Festtag Anlass sein, mit Christus und durch Ihn hinauszugehen – in diese Welt, die seine Gegenwart so sehr braucht.

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