Schlüchtern: Kunst geht immer - Eröffnung der achten Elmer Kulturwoche

SCHLÜCHTERN - Entlang der Brückenstraße in Häusern, Scheunen, Garagen, im Backhaus und in der evangelischen Kirche sowie in der Elmerland Grundschule findet zum achten Mal die Elmer Kulturwoche statt.

Und Open-Air auch am Geländer des Elmbachs und Schulezaun. Nur nicht im Dorfgemeinschaftshaus, denn das ist für einen Neubau abgerissen worden. Ansonsten gefühlt überall geht Kunst und Kultur in Elm. Noch bis zum 22. Juni präsentieren über fünfzig Kunstschaffende ihre Arbeiten, es gibt Livemusik und natürlich Kulinarisches. Alle drei Jahre wird das Event organisiert, diesmal von Inge Vey, Elke Viehfeger, Susanne Obst und Steffen Auth.

Zur Vernissage am Freitagabend waren viele in den Hof von Karl-Adam Vey gekommen. Bei dem Maler und Kulturpreisträger des Main-Kinzig-Kreises ist das heimliche Zentrum. Inge Vey, die ehemalige Ortsvorsteherin, begrüßte die Gäste und freute sich, dass man sich anstelle von Fußball im Fernsehen für die Kunst in Elm entschieden hat. Ein besonderer Gruß galt dem Schirmherrn der Kulturwoche – seit Anfang an – Landrat a. D. Karl Eyerkaufer, Landrat Thorsten Stolz, dem Ersten Stadtrat Schlüchterns Reinhold Baier und dem Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Joachim Truß.

Kultur mit Herz

Kultur mit Herz mache Elm und seit Anfang an vor 24 Jahren sei sie dabei, betonte Stolz Inge Vey. Sie erinnerte an den Beginn. Damals stellte Karl-Adam Vey fest: „Was die in Kleinsassen können, können wir aus“. Und mit viel Engagement und Enthusiasmus ging man ans Werk. Inge Vey dankte allen Künstlern für ihre Ideen, den vielen Helfern und den Besuchern, die trotz Baustelle und ohne Dorfgemeinschaftshaus nach Elm gekommen sind. Dank Sponsoren und der Kulturförderung des Main-Kinzig-Kreises und der Stadt Schlüchtern könne die Kulturwoche durchgeführt werden. Vey wies auf die Tombola hin, bei der wieder Werke der Künstler gewonnen werden können und deren Reinerlös an die „Beruwala-Hilfe“, die Karl Eyerkaufer nach dem verheerenden Tsunami in Sri Lanka  in 2004 ins Leben gerufen hat. Vey wünschte eine Woche voller Begegnungen, guter Gespräche und Aha-Momente – eine bunte Woche mit Kunst.

Grüße der beteiligten Kirchengemeinde sprach Pfarrerin Annalena Failing. Da das Kirchengebäude renovierungsbedürftig ist, warb sie um Mitglieder in einem Förderverein und um Spenden. Im Namen der Stadt grüßte Erster Stadtrat Reinhold Baier und betonte die Frauen- und Menpower im Stadtteil Elm. Baier hoffte, dass die nächste Kulturwoche wieder mit in einem Dorfgemeinschaftshaus stattfinden kann. Die Kulturbegeisterten, Elmer und Gäste aus Nah und Fern grüßte Landrat Thorsten Stolz. Hut ab vor dem, was Elm leiste, so der Landrat. Die ganze Bandbreite an Kultur und Kunst werde in der Kulturwoche geboten. Durch ein bürgerschaftliches Engagement könne sie “in der Fläche“ und nicht nur in der Stadt stattfinden. Kunst von Bürgern für Bürger sei großartig.

Gute Kultur brauche keinen roten Teppich

Kultur sei für das Leben bedeutend, ein Leben ohne Kultur gehe nicht. Kultur bedeute Lebensqualität. Stolz wünschte der Kulturwoche einen guten Verlauf und viele fröhliche Stunden. Karl Eyerkaufer dankte in seinem Grußwort, dass er wieder Schirmherr sein darf, obwohl er nichts mehr zu sagen habe. Er komme gerne in sein Lieblingsdorf Elm. Eyerkaufer erinnerte sich an die 1200-Jahr-Feier von Elm vor 30 Jahren. Damals habe er am Ortseingang für das Aufstellen des Festzugs gewartet und dann erst mitbekommen, dass es einen stehenden Festzug geben sollte. Seitdem sei man älter geworden, aber im Herzen jung geblieben für die Kulturwoche Elm. Kultur gehe immer, so Eyerkaufer, so dass eigentlich jedes Dorf eine Kulturwoche haben sollte.

Die Dorfgemeinschaft hob der Schirmherr hervor. Er dankte auch vorab für die Tombola zugunsten der „Beruwala-Hilfe“. Mit dem Erlös könne wieder ein Holzhaus für eine arme Familie gebaut werden, wie vor zwei Jahren schon. Kunst, Kultur, Kreativität könne man in Elm sehen, riechen und schmecken. Deshalb eröffnete der Schirmherr die Kulturwoche 2025 und das riesige Buffett, das aus zahlreichen Spenden inmitten des Hofes aufgebaut worden war. Die Vernissage umrahmten die Chorgemeinschaft Elm und der Eisenbahner Musikverein.

DAS PROGRAMM

Montag, 16. Juni:

• 19 Uhr Wirtshaussingen (Gasthaus 7 Brüder, Brückenstraße 46-48)

Dienstag, 17. Juni:

• Keine Ausstellung, keine Veranstaltung

Mittwoch, 18. Juni:

• 14 Uhr Elmerland-Grundschule (Huttener Straße 13), Darbietungen der Arbeitsgemeinschaften, Kaffee und Kuchen

• 19.30 Uhr Rockkonzert „Good Blues“, (Evangelische Kirche, Brückenstr. 10), Getränke und Imbiss

Donnerstag, 19. Juni (Fronleichnam):

• 11 Uhr Elmer Glutwerk – frische Pizzen, Spritzige Sommergetränke der Gymnastikdamen (Hof Karl-Adam Vey, Brückenstraße 23)

• 15 Uhr Live-Musik „Goldfuchs-Duo“, Spritzige Sommergetränke der Gymnastikdamen (Hof Karl-Adam Vey, Brückenstraße 23)

Samstag, 21. Juni: 

• 20 Uhr Chorkonzert „Good News“ (Evangelische Kirche, Brückenstraße 10)

Sonntag, 22. Juni:

• 10 Uhr Mit dem Förster durch den Wald, Naturschutzfreunde (Treffpunkt Parkplatz Burg Brandenstein)

• 11 Uhr „Musik auf dem Dorfplatz“ (Kirchenvorplatz, Brückenstraße 10), Grillen mit dem Eisenbahner Musikverein Elm

• 14 Uhr „Bands geben sich ein Stelldichein“, (Kirchenvorplatz, Brückenstraße 10)

• 18 Uhr Abschlussandacht auf dem Kirchenvorplatz mit Pfarrerin Annalena Failing, anschließend „Aftershow-Party“ mit dem Eisenbahner Musikverein Elm (Kirchenvorplatz, Brückenstraße 10).