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Main-Kinzig-Kreis: Wie gut ist unser Brunnenwasser? - Das Kreuz mit dem Nitrat

Harald Gülzow hat in den vergangenen Wochen eine Auswertung der Brunnenwasserproben der letzten sechs Jahre im im Main-Kinzig-Kreis durchgeführt. - Foto: Ruben Wiltsch


Dienstag, 24.06.2025

MAIN-KINZIG-KREIS - Der VSR-Gewässerschutz hat die Ergebnisse seiner Brunnenwasseranalysen im Main-Kinzig-Kreis veröffentlicht ...

In den letzten Jahren wurden insgesamt 349 Wasserproben auf Belastungen mit Nitrat, Eisen und Bakterien untersucht. Die gemeinnützige Organisation war mit dem Labormobil in mehreren Städten aktiv, darunter in Hanau, Bruchköbel, Nidderau und Erlensee. Brunnenbesitzer hatten die Möglichkeit, ihre Wasserproben direkt zum Labormobil zu bringen oder sie per Post an die Gewässerexperten zu senden.

Umfassender Überblick über die Grundwasserbelastungen


Die Analysen der Brunnenwasserproben ermöglichten dem VSR-Gewässerschutz, einen umfassenden Überblick über die Grundwasserbelastungen zu erhalten. „Außerdem helfen wir mit den Untersuchungen, gesundheitliche Gefahren bei der Nutzung im Garten auszuschließen“, erzählt Harald Gülzow, der am Informationsstand den Brunnenbesitzern beratend zur Seite stand. Jeder Brunnenbesitzer erhielt ein ausführliches Gutachten, das die Messergebnisse sowie eine Bewertung für die Nutzung des Wassers beinhaltete.

Harald Gülzow hat in den vergangenen Wochen eine Auswertung der Brunnenwasserproben der letzten sechs Jahre im Main-Kinzig-Kreis durchgeführt. Als Physiker engagiert er sich schon seit über 40 Jahren für den Gewässerschutz. Er stellte bei der jetzigen Auswertung immer noch eine zu hohe Nitratkonzentration im Grundwasser aus der intensiven Landwirtschaft fest.

„15,1 Prozent der Brunnen überschreiten bedauerlicherweise den Grenzwert der Nitratrichtlinie von 50 mg/l Nitrat. Besonders alarmierend ist, dass 2,4 Prozent der Brunnen sogar über 100 mg/l Nitrat lagen“, erklärt Harald Gülzow. Bestimmte Gemüsesorten, wie Blattsalat, Radieschen, Spinat und Rettich, nehmen besonders viel Nitrat auf, wenn hohe Konzentrationen im Boden vorhanden sind. Neben stickstoffhaltigem Dünger erhöht auch das Nitrat im Gießwasser den Nitratgehalt in den Pflanzen.

Erhöhte Eisenwerte


Als weiteres Hindernis bei der Nutzung des Brunnenwassers sieht Harald Gülzow im Main-Kinzig-Kreis die erhöhten Eisenwerte. „Unsere Analysen ergaben, dass in 12,7 Prozent der untersuchten Brunnen die Eisengehalte über 0,8 mg/l liegen“, berichtet er. Hohe Eisenkonzentrationen führen nicht nur zu einer Verfärbung des Wassers, sondern auch zu Ablagerungen. Diese können technische Geräte beeinträchtigen und bieten zudem einen Nährboden für Keime in den Leitungen.

Sorge bereitet Harald Gülzow die Zunahme der Bakterienbelastung im Brunnenwasser. Die Ursache dafür sieht er bei den Starkregenfällen. Das mit coliformen Keimen belastete Wasser dringt in undichte Brunnen ein. „Bei unseren Wasseruntersuchungen im Main-Kinzig-Kreis fanden wir diese Bakterien in 35,1 Prozent der getesteten Brunnen,“ berichtet der Physiker. Eine zusätzliche Gefahr sieht er in defekten Abwasserleitungen im Untergrund. In solchen Fällen können Fäkalien ins Grundwasser gelangen und dieses mit Escherischia.Coli (E.Coli) kontaminieren.

„Diese Darmbakterien haben wir in 8,9 Prozent der untersuchten Brunnen festgestellt“, berichtet Harald Gülzow. Er weist darauf hin, dass das Wasser dann auch mit weiteren Viren und anderen Bakterien belastet sein kann, die zu schwerwiegenderen Krankheiten führen. Der VSR-Gewässerschutz hat eine Checkliste erstellt, anhand derer jeder prüfen kann, welche Ursachen für die Bakterienbelastung vorliegen könnten. Auf diese Weise lassen sich viele Probleme schnell beheben.

Die umfassenden Auswertungen der Brunnenwasserergebnisse hat der VSR-Gewässerschutz auf der Homepage mit Diagrammen veranschaulicht dargestellt. Hier erfahren die Bürger auch, wann das Labormobil wieder in der Region hält. Auf die Informationen zum Main-Kinzig-Kreis gelangt jeder Interessierte über die interaktive Karte auf der Homepageseite vsr-gewaesserschutz.de/regionales/hessen. (red)

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