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Sinntal: "Sound of Joy"-Jubiläumskonzert des Gesangvereins "Eintracht" Oberzell begeistert

Wie ansonsten nur an Weihnachten war die evangelische Kirche in Oberzell voll besetzt. Aus Anlass des 125-jährigen Jubiläums des Gesangvereins „Eintracht“ Oberzell gab hier der Chor „Sound of Joy“ ein Jubiläumskonzert. - Fotos: Walter Dörr


Dienstag, 01.07.2025
von WALTER DÖRR

SINNTAL - Wie ansonsten nur an Weihnachten war die evangelische Kirche in Oberzell voll besetzt. Aus Anlass des 125-jährigen Jubiläums des Gesangvereins „Eintracht“ Oberzell gab hier der Chor „Sound of Joy“ ein Jubiläumskonzert.

Nach dem Abendgeläut sangen die 18 Damen unter Leitung ihres Dirigenten Felix Zieseniß zunächst den bekannten Klassiker von Louis Armstrong aus dem Jahr 1967 „What a wonderful world“ mit der Solistin Birgit Eichholz. Eine wunderschöne Welt mit grünen Bäumen, roten Rosen, blauem Himmel und heranwachsenden Kindern beschrieb dann auch die Vereinsvorsitzende Sonja Heil in ihrer Begrüßung.

Das wunderbare Lied sei ein Symbol für Hoffnung, Integration und Menschlichkeit. In diesen Zeiten brauche man auch Hoffnung auf Frieden unter den Völkern. Wie die 2. Vorsitzende Susanne Schrepper sagte, seien 125 Jahre Chorgesang nicht nur ein stolzes Jubiläum, sondern auch Ausdruck gelebter Gemeinschaft, ganz viel musikalischer Leidenschaft und ehrenamtliches Engagement über Generationen hinweg.

Ein fester Bestandteil der Dorfkultur


Der Gesangverein sei ein fester Bestandteil der Oberzeller Dorf- und Vereinskultur, die sich in der langen Zeit immer wieder verändert habe, so Sonja Heil. Beim Gesangverein habe es Höhen mit hohen Mitgliederzahlen, großer Vereinskraft, großen Festen, Wertungssingen und großen Konzerten gegeben. Und es gab und gibt auch Tiefen durch ausbleibenden Nachwuchs. Chöre mussten das Singen einstellen, niedrige Mitgliederzahlen und damit einhergehend finanziellen Engpässen. Susanne Schrepper sagte, dass man auf einen chronologischen Rückblick verzichte, da man den in der Dorfchronik nachlesen könne.

Was Gesang ausmache, soll aber aufgezeigt werden: Gesang ist das beste Mittel, Emotionen zu wecken, Gesang gibt einen Rahmen, denn die Chöre umrahmen Gottesdienste in der Kirche und sorgen im Festzelt für Stimmung. Gesang ist für jeden Sänger wertvoll, denn man gehe gestresst und traurig in die Chorprobe und sei danach entspannt und richtig gut drauf. Sonja Heil fügte hinzu, dass Gesang gleich Geselligkeit sei, denn man komme bei seinem Hobby zusammen. Gesang sei eine lebendige Kultur und in Oberzell alljährlich im Terminkalender. Gesang habe 125 Jahre Tradition in Oberzell, die man auch weiter aufrechtgehalten wolle.

„Dies können wir Dank ihnen und euch, die uns treu zur Seite stehen und unsere Konzerte besuchen und uns unterstützen“, dankte die Vorsitzende. Susanne Schrepper dankte auch allen Sängerinnen und Sängern, die einmal in den Chören des Gesangvereins „Eintracht“ gesungen haben, den Dirigentinnen und Dirigenten, die über viele Jahre mit großem Engagement und Können die Chorleitung innehatten, allen ehrenamtlichen Vorsitzenden, Kassenwarten, Schriftführern und Beisitzern und auch den passiven und fördernden Mitgliedern. Pauschal dankte sie allen, die den Gesangverein „Eintracht“ Oberzell in irgendeiner Art und Weise unterstützt haben.

Nur noch 46 Mitglieder


Sonja Heil sagte, dass der Verein noch 46 Mitglieder habe. Ein großes Fest, wie beim 100-jährigen Jubiläum, könne nicht mehr gestemmt werden. Deswegen bleibe man bei der „Kernkompetenz“ – dem Gesang. Froh sei man, dass in den vergangenen zwei Jahren einige neue Sängerinnen gewonnen werden konnten, sodass der Chor auf die stattliche Zahl von 18 Sängerinnen angewachsen sei. Seit drei Jahren leite Felix Zieseniß den Chor mit viel fachlicher Kompetenz und Fingerspitzengefühl.

Einen Abend voller Klang, Freude und bewegenden musikalischen Momenten kündigte der Dirigent an. Unter dem Motto „Musicals & more“ wurde ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Die Stücke stammen aus Musicals, Musikfilmen und sogar aus einer Oper. Die Programmfolge begann mit der Ballade „You´ll be my heart“ von Phil Collins aus dem Disney-Film „Tarzan“.

Von Maffey bis Nabucco


Es folgte Peter Maffay „Nessaja – ich wollte nie erwachsen sein“ aus dem Rock-Märchen „Tabaluga oder die Reise zur Vernunft“. „Sound of Joy“ begeisterte gleich. Viel Beifall bekamen auch die folgenden Sängerinnen für ihre Soloauftritte. Jeweils mit Pianobegleitung durch Felix Zieseniß sangen Kerstin Kehm und Birgit Eichholz „Küss sie doch“ aus „Arielle“, Heidi Winhold und Heike Dorn „In meiner Welt“ aus „Alladin“, Susanne Schrepper und Sonja Heil sangen den Titelsong von „Die Schöne und das Biest“, Felix Zieseniß sang „Wanna be like you“ (Ich wär gern so wie du) aus dem „Dschungelbuch“ und Heidi Winhold gsb den musikalischen Rat „Probier`s mal mit Gemütichkeit“.

Zum Abschluss des Film- und Musical-Medleys sang der Chor „Kann es wirklich Liebe sein“ aus „Der König der Löwen“. „Va Pensiero“, der berühmte Gefangenenchor aus dem dritten Akt der Oper „Nabucco“, sang „Sound of Joy“ eindrucksvoll und auf italienisch. Ganz andere Klänge, die gemeistert wurden.  Die weiteren Stücke: Aus dem Musical „Evita“ „Don´t cry for me Argentina“ mit der Solistin Susanne Schrepper. Die Ballade „Anthem“ aus dem Musical „Chess“ sang mit seiner Bass-Stimmlage Felix Zieseniß.

„A Million Dreams“ aus dem Musicalfilm „The greatest Showman“ sang Solistin Sonja Heil. Als krönenden Abschluss des Jubiläumskonzertes hatte „Sound of Joy“ (was ja soviel wie Klang der Freude bedeutet) „Let the sunshine in“ aus dem Musical „Hair“ ausgewählt.

„Lasst das Licht, die Wahrheit und die Hoffnung in die Welt“, appellierte Sonja Heil und lud alle Konzertbesucher zu einem Umtrunk auf den Kirchenvorplatz ein. Doch bis zum geselligen Teil dauerte es noch, denn das Publikum forderte frenetisch und mit viel Applaus eine Zugabe. Der Finalsong der Gospel „Oh happy day“ mit Susanne Schrepper als Solistin riss alle mit. 

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