Brandgefahr: Hanauer Stadtpolizei künftig verstärkt auf Streife im Wald

Mittwoch, 02.07.2025
HANAU - Mit Beginn des Sommers und steigenden Temperaturen erhöht sich auch das Risiko für Waldbrände – eine Gefahr, auf die die Stadt Hanau nun mit mehreren Maßnahmen reagiert ...
Künftig wird die Stadtpolizei verstärkt Streife in Hanauer Waldgebieten laufen. Gleichzeitig werden in den kommenden Wochen neue Hinweisschilder installiert, die auf das Rauch- und Feuerverbot aufmerksam machen.
"Wir wollen dem mit Präsenz und Aufklärung begegnen, bevor etwas passiert"
„Waldbrände entstehen nicht von selbst. Meistens steckt menschliches Verhalten dahinter – etwa eine achtlos weggeworfene Zigarette oder ein illegales Lagerfeuer“, sagt Stadträtin Isabelle Hemsley, zuständig für den Bereich Brand- und Bevölkerungsschutz. „Wir wollen dem mit Präsenz und Aufklärung begegnen, bevor etwas passiert.“
Ziel der Streifen ist es, durch Präsenz präventiv zu wirken, unter anderem durch gezielte Ansprache von Spaziergängerinnen und Spaziergängern und das Unterbinden von gefährlichem Verhalten. Ergänzend dazu montieren Mitarbeitende des städtischen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS) in den kommenden Wochen neue Warnschilder an besonders sensiblen Stellen. Die Botschaft ist klar: „Rauchen, Grillen und offenes Feuer strengstens verboten.“
„Die Menschen sollen verstehen, dass unser Wald mittlerweile hochgradig verletzlich ist. Längere Trockenperioden verändern die Vegetation. Was früher vielleicht nur eine kleine Glut war, kann heute einen großflächigen Brand auslösen“, so Hemsley weiter.
Bereits Mitte Mai kam es in einem Waldstück bei Großauheim zu einem großflächigen Brand
Wie berechtigt die Sorgen sind, zeigen aktuelle Beispiele: Mitte Mai
kam es in einem Waldstück bei Großauheim zu einem großflächigen Brand.
Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz, 6.000 Quadratmeter
Fläche, darunter eine Aufforstungsfläche, fielen den Flammen zum Opfer.
Auch im April hatte es bereits in einem Waldgebiet bei Steinheim
gebrannt. In beiden Fällen wird wegen möglicher Brandstiftung ermittelt.
In
diesen Tagen steigt das Risiko für Waldbrände nochmals – das zeigt auch
der sogenannte Waldbrandgefahrenindex (WBI) des Deutschen
Wetterdienstes. Dieser beschreibt das meteorologische Potential für die
Gefährdung durch Waldbrand und ermöglicht es Landesbehörden, die Gefahr
einschätzen zu können und gegebenenfalls Warnungen herauszugeben. Der
WBI zeigt die Waldbrandgefahr in 5 Gefahrenstufen an, wobei 1 für sehr
geringe Gefahr und 5 für eine sehr hohe Gefahr steht. Am Dienstag und
Mittwoch werden in Hanau die Warnstufen 4 und 5 erreicht.
Die
Waldflächen in Hanau umfassen rund 25 Quadratkilometer. Die Stadt
reagiert mit den Maßnahmen auf die zunehmende Trockenheit und die
wachsende Zahl von Bränden in hessischen Wäldern. Prävention, Technik
und gezielte Präsenz vor Ort sollen künftig gemeinsam dazu beitragen,
Leben zu schützen und Schäden zu minimieren.
Technische Unterstützung bei Waldbränden
Neben
den präventiven Maßnahmen setzt die Stadt auch technisch neue Maßstäbe.
So stellte die Feuerwehr Hanau in jüngster Zeit den Löschroboter
„Magirus Wolf R1“ vor – eine bundesweit einzigartige Innovation, die
unter anderem zur Bekämpfung von Vegetationsbränden eingesetzt wird. Er
ist Teil der neuen Sondereinheit „Spezielle Fähigkeiten/Robotik“, die
hessenweit erstmalig in Hanau stationiert ist.
„Mit dem Löschroboter können wir künftig auch dort gezielt löschen, wo Menschen nicht mehr sicher arbeiten können – etwa bei extremer Hitze, schlechter Luft oder Einsturzgefahr“, betont Hemsley. Hanau leiste damit nicht nur einen Beitrag zur eigenen Sicherheit, sondern wolle das Gerät im Rahmen der Amtshilfe auch überregional einsetzen. „Wir bauen Kooperationen auf, um Kommunen bei der Bekämpfung großer Brände zu unterstützen – länderübergreifend und auf Abruf“, so die Stadträtin. (red)