27. Weltkindertag in Maintal: 2.000 Euro für UNICEF

Montag, 16.12.2019
von PM
MAINTAL - „Wir Kinder haben Rechte“ lautete das diesjährige bundesweite Motto des Weltkindertags, das von UNICEF und dem Deutschen Kinderhilfswerk vorgegeben wurde. Zum 30-jährigen Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention passte dies sehr gut. Der Weltkindertag, der in Maintal immerhin auch schon zum 27. Mal stattfand, soll die Rechte der Kinder in den Mittelpunkt stellen und somit bei Jung und Alt noch bekannter machen.
Wenn in Deutschland über die Kinderrechte gesprochen wird, so geht es meist um das Wohl der Kinder, die Berücksichtigung ihres Willens und Möglichkeiten der Beteiligung. Dies spiegelte auch die Änderung der Hessischen Landesverfassung wider. Die Bedeutsamkeit dieser Rechte steht außer Frage, ebenso die Tatsache, dass der Weg zur tatsächlichen Umsetzung noch weit ist. Blickt man aber über die Grenzen Deutschlands oder sogar Europas hinaus, wird schnell bewusst, dass es Kinder gibt, für die ganz andere Rechte im Mittelpunkt stehen.
Laut UNICEF haben etwa 2.1 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser, 844 Millionen von ihnen haben nicht einmal Zugang zu elementarer Wasserversorgung. 159 Millionen Menschen trinken immer noch unbehandeltes Wasser aus Flüssen, Bächen oder Seen. Dies führt dazu, dass jeden Tag mehr als 800 Kinder an vermeidbaren Krankheiten wie etwa Durchfall sterben, die durch verunreinigtes Wasser oder mangelnde Hygiene hervorgerufen werden.
Unter Hunger leiden nach dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen 821 Millionen Menschen. Insgesamt sterben jedes Jahr etwa neun Millionen Menschen an Hunger und Unterernährung - das entspricht einem Todesfall rund alle drei Sekunden. Am häufigsten sind Kinder unter fünf Jahren betroffen. In dieser Altersstufe sterben pro Jahr mehr als drei Millionen Kinder an Unterernährung. Dies entspricht mehr als 45 Prozent aller Sterbefälle in diesem Alter.
Zahlen wie diese verdeutlichen, wie viel auf der gesamten Welt noch getan werden muss, um Kinderrechte für tatsächlich alle Kinder zu gewährleisten. UNICEF kämpft seit Jahren darum, die Situation von Kindern gerade in Krisengebieten zu verbessern. Die Stadt Maintal hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen deshalb bereits seit 2012 zum Spendenpartner des Weltkindertags ernannt. Alle am Fest beteiligten Stände spenden mindestens die Hälfte ihres Gewinns an ein vorher festgelegtes Projekt von UNICEF - viele spenden auch den kompletten Gewinn. Zusätzlich stehen verteilt auf dem ganzen Festgelände Spendendosen, deren Inhalt ebenfalls dem Projekt zugutekommt. Alle Besucher*innen des Weltkindertags helfen also dabei mit, Gutes zu tun.
In diesem Jahr konnten insgesamt 2.000 Euro für das UNICEF Projekt „Nothilfe Jemen“ gesammelt werden. Die Situation in diesem Bürgerkriegsland ist für Kinder besonders bedrohlich. Krankheiten, Hunger, Durst und Gewalt sind allgegenwärtig. UNICEF sorgt durch Spezialnahrung, Impfkampagnen, Trinkwasser- und Medikamentenlieferung dafür, dass zumindest die Grundbedürfnisse gestillt werden können.
Beim Nachtreffen des Weltkindertags zeigte Lisa Hagedorn, die Leiterin des städtischen Fachdiensts Jugendarbeit, Filme von UNICEF über die Situation im Jemen. „Die Lage vor Ort ist unvorstellbar. Auch wenn es teilweise sehr schwerfällt, die Bilder zu ertragen, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wo genau wir mit unseren Spendengeldern helfen können“, sagt sie. Von UNICEF selbst konnte an dem Abend leider kein*e Vertreter*in anwesend sein, dennoch besteht ein enger Kontakt zur Arbeitsgruppe in Frankfurt.
Auch Bürgermeisterin Monika Böttcher betont die Wichtigkeit des Spendenprojekts. Sie selbst hat in ihrer damaligen Rolle als Kinderbeauftragte UNICEF erstmals als Spendenpartner ausgewählt. „Mein besonderer Dank gilt allen Aktiven, die zum Gelingen des Weltkindertags beigetragen haben“, sagt die Bürgermeisterin. „Ohne das große Engagement der vielen Akteur*innen könnte das stadtteilübergreifende Familienfest gelingen“.
Der Termin für den Maintaler Weltkindertag 2020 steht bereits fest. Im kommenden Jahr wird das Fest direkt am Internationalen Tag des Kindes, also am Sonntag, den 20. September, stattfinden. Der Veranstaltungsort wird wie in den letzten Jahren das Gelände rund um das Brüder-Schönfeld-Haus in Maintal Dörnigheim sein. Ein erstes Vorbereitungstreffen dazu ist für kommenden Mai geplant. Einladungen werden Anfang des nächsten Jahres verschickt. +++