"Räume für das Miteinander geschaffen"

Hanau: Kita Sophie-Scholl des BWMK schafft über 80 neue Betreuungsplätze

Freuen sich über die Einweihung (v.li.): Stefanie Eckhardt, Joachim Hild, Rosemarie Thiel, Dr. Maximilian Bieri, Corinna Herzog, Mareike Meister, Beate Funck und Martin Berg. - Fotos: BWMK gGmbH


Samstag, 12.07.2025

HANAU - Wo früher der gleichförmige Takt des Marschierens zu hören war, schallt seit einigen Jahren Kinderlachen über den Hof ...

Das ehemalige Militärgebäude in der Hanauer Francoisallee 3 diente zuletzt als Schule und ist jetzt in weniger als einem Jahr Bauzeit zur Kita Sophie-Scholl des BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig) geworden.

Eine Transformation, die der Aufsichtsratsvorsitzende des Sozialunternehmens, Joachim Hild, bei der feierlichen Einweihung als „ideologisch wunderbar“ bezeichnete. Unbeschwertes Kinderlachen könne dem Denken eine neue Richtung geben, erklärte Hild bei der Begrüßung der Gäste im Foyer der neuen Kindertagesstätte und zitierte aus Herbert Grönemeyers Lied „Kinder an die Macht“. Er dankte dem Architekturbüro X-Quadrat aus Gelnhausen sowie den Handwerkern für die Ausführung und allen weiteren Beteiligten für ihr Engagement in der Vorbereitungs-, Konzept- und Bauphase.

"Räume für das Miteinander geschaffen"


Architektin Lara Malle lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Bau- und Denkmalamt der Stadt. „Gemeinsam haben wir Lösungen geschaffen, die Denkmalschutz, Barrierefreiheit und Ästhetik in diesem Gebäude vereinen“, erklärte sie. Im farbenfroh gestalteten Foyer der Kita hatten sich zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Hanau, der Baubehörden und des öffentlichen Lebens eingefunden – so auch Hanaus Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck und Rosemarie Thiel, die Ortsvorsteherin des Stadtteils Lamboy/Tümpelgarten.

Mobile Möbel in den Räumen der Kita Sophie-Scholl laden zum Bewegen und Umbauen ein.

Mobile Möbel in den Räumen der Kita Sophie-Scholl laden zum Bewegen und Umbauen ein.

„Dass hier in so kurzer Zeit Räume für das Miteinander und die Entwicklung von bis zu 80 Kindern geschaffen wurden, ist aller Ehren wert. Das hätten wir als Stadt niemals geschafft – wir sind froh, dass es das BWMK gibt“, betonte Bieri. Die Freude sei besonders groß, da im Stadtteil in jüngster Vergangenheit gleich zwei Kinderbetreuungs-Einrichtungen hatten schließen müssen. Die neue Kita Sophie-Scholl ist allerdings mehr als ein historisches Gebäude in neuem architektonischen Glanz: „Insbesondere die Nähe zu unserer Sophie-Scholl-Schule, räumlich wie inhaltlich, zeichnet sie aus“, erklärte Martin Berg, der Vorsitzende der Geschäftsführung des BWMK.

Die inklusive ganztägige Grundschule wurde 2013 gegründet, um Kindern mit und ohne Behinderungen die Möglichkeit zu bieten, sich in ihrem individuellen Tempo zu entfalten und auch voneinander zu lernen. In der Sophie-Scholl-Schule stehen Themen wie digitale Bildung, kreative Projektarbeit und fächerübergreifendes Lernen auf dem Programm. Nun könnten die räumlichen Ressourcen und die pädagogische Erfahrung optimal verknüpft werden, um Kindern ihren jeweiligen Bedarfen gemäß optimale Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Zum besonderen Profil des Kita-Konzepts zählen außerdem die Themen Bewegung und Gesundheit. 

"Es ist wichtig, jedem Kind individuell zu begegnen" 


„Seit vielen Jahren richtet das BWMK seinen Fokus darauf, Menschen mit Behinderungen aller Altersstufen bei der Teilhabe in der Gesellschaft zu unterstützen. Dabei hat sich gezeigt, dass den Übergängen zwischen einzelnen Situationen und Lebensphasen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss“, so Berg. Das gelte für den Übergang zwischen Schule und Beruf genauso wie für den Wechsel von Arbeitsplätzen oder den Beginn von Praktika und vieles mehr. 

Auch der Übergang von der Kita in die Schule müsse besonders in den Blick genommen werden, damit Kinder diesen positiv und nicht als Bruch erlebten. „Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Kita entstehen ganz neue Möglichkeiten für die Mädchen und Jungen“, erklärte Projektleiterin Christine Fischer. Sie hatte gemeinsam mit einem Team aus Lehrkräften und Erzieherinnen das Konzept ausgearbeitet. Es sei wichtig, jedem Kind individuell zu begegnen und ihm die Unterstützung zu bieten, die es in seiner gegenwärtigen Entwicklung brauche, so Fischer. Die gemeinsame pädagogische Arbeit von Schule und neuer Kita sei für alle Beteiligten gewinnbringend

 Lob und Dank ernteten auch Corinna Herzog, die Leiterin der Kita Sophie-Scholl, sowie Stefanie Eckhardt, die den Kita-Schul-Verbund „Steps“ im BWMK verantwortet. BWMK-Geschäftsführerin Mareike Meister überreichte den beiden einen symbolischen Schlüssel für die Kindertagesstätte. 

Jeden Menschen annehmen und Vielfalt wertschätzen – das waren Gedanken, die Pfarrer Werner Kahl von der Stadtkirchengemeinde Hanau in seiner Ansprache aufgriff: „Das Reich Gottes ist eine inklusive Veranstaltung“, betonte er. Gemeinsam mit Pfarrer Franz Hilfenhaus von der katholischen Gemeinde St. Klara und Franziskus segnete er das Wandkreuz für die neue Kita Sophie-Scholl. (red) 

Bunt und vielfältig - so zeigt sich auch das Logo der neuen Kita.

Bunt und vielfältig - so zeigt sich auch das Logo der neuen Kita.

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