Zugang zu Schatten und sauberem Wasser schaffen

Wenn Vögel Durst haben: Tipps von der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung

Vogeltränken sollten regelmäßig gereinigt werden, um Keimanreicherungen zu vermeiden, die die Vogelschar krank machen könnte. - Symboldbild: Pixabay


Donnerstag, 24.07.2025

MAIN-KINZIG-KREIS - Der Hochsommer ist da. Während sich die einen auf ihren wohlverdienten Urlaub in der Ferne freuen, sorgen sich andere um die Natur und Umwelt in der Heimat.

Auch wenn es zurzeit kräftig regnet, können in den kommenden Wochen Hitze und Trockenheit das Wetter bestimmen. Die Temperaturen können wieder steigen, aber die Landschaft ist jetzt schon zu ausgedorrt. Die Tierwelt ächzt unter ausgetrockneten Tümpeln, verlandeten Flutmulden und einem Wassermangel, der nicht nur uns Menschen zu schaffen macht.

"Vögel verfolgen recht unterschiedliche Strategien"


„Um die Hitze abzumildern, verfolgen Vögel recht unterschiedliche Strategien“, weiß GNA-Biologin Susanne Hufmann. „Man kennt bei Amseln und Rabenvögeln das Kehlsackhecheln. Sie sitzen mit weit geöffnetem Schnabel da und atmen schnell ein und aus, um über die Lunge Wärme abzugeben. Wer sich schon einmal über die Beine eines Weißstorches gewundert hat, die wie weiß bemalt wirken, ist einer weiteren Strategie gegen die Hitze auf der Spur: Der Storch bespritzt seine Beine mit flüssigem Kot, um Wärme abzuführen.“ All das helfe aber nur, wenn die Tiere auch Zugang zu Schatten und sauberem Wasser haben.

Schottergärten werden zu Todesfallen


Durch die Sonneneinstrahlung heizen sich Beton und Steine extrem auf. Manch ein begeisterter Schottergärtner wird seine Entscheidung in den letzten Wochen schon bitter bereut haben, denn ein Aufenthalt im „pflegeleichten Areal“ ist schier unmöglich und die Klimaanlage läuft auf Hochtouren, um das Haus überhaupt bewohnbar zu machen. Das ist nicht nur schlecht für das eigene Portemonnaie und schlecht für die Ökobilanz, sondern ganz schlecht für das Klima. Außerdem belastet die zusätzliche Hitzestrahlung Nachbargrundstücke und wirkt sich negativ das gesamte Mikroklima in der Straße aus.

Naturgärten sind die Rettung: Bäume, Sträucher und Hecken kühlen ihre Umgebung dagegen um etwa zwei bis drei Grad ab und bieten Mensch und Tier Schattenplätze, die jetzt vermehrt auch von Vögeln aufgesucht werden. Das hilft aber alles nichts, wenn nicht auch sauberes Wasser zur Verfügung steht. An dieser Stelle können wir eingreifen und mit Vogeltränken oder Flachwasserbereichen im Gartenteich Abhilfe schaffen. Letztere eignen sich außerdem hervorragend für ein kühlendes Vogelbad.

Tipps für den Umgang mit der Vogeltränke


Vogeltränken sollten regelmäßig gereinigt werden, um Keimanreicherungen zu vermeiden, die die Vogelschar krank machen könnte. Dabei ist auf chemische Desinfektionsmittel zu verzichten. Eine Bürste und sauberes Wasser reichen völlig.  Wenn die flache Tränke dann noch an einem „katzensicheren“ Ort platziert oder aufgehängt wird, hat man in diesen „Hundstagen“ schon viel getan.

Auch auf Friedhöfen und in öffentlichen Parkanlagen sind jetzt vermehrt Vogeltränken aufgestellt. Oft fehlt den Kommunen aber das Personal, um die Tränken regelmäßig mit Wasser zu versorgen. Hier sind wir wieder gefragt: Einfach mal nachschauen, wenn nötig säubern und wieder auffüllen. So einfach kann Vogelschutz sein.

Für Käfer, Hummeln, Wespen und Bienen eignen sich Blumentopfuntersetzer oder ausrangierte Teller, die, mit Steinen und Moosen als kleine „Sitzwarten“ ausgestattet, sehr schnell von der Insektenwelt angenommen werden. 

Mehr Informationen unter www.gna-aue.de. (red)

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 833 712
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 833 711
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine