Kuh "Barbie" machte nur einmal ...

Schlüchtern: Gaudi beim Degenfelder Kuhschiss-Bingo in Vollmerz - Bilderserie

Der Jugendtreff „Degenfeld“ Vollmerz veranstaltete erstmals ein „Degenfelder Kuhschiss-Bingo“. - Fotos: Walter Dörr


Montag, 28.07.2025
von WALTER DÖRR

SCHLÜCHTERN - Das Runde muss bekanntlich auf einem Fußballfeld ins Eckige. Auf dem Sportplatz im Schlüchterner Stadtteil Vollmerz musste am vergangenen Samstag auch etwas ins Eckige – und es war nur fast rund. Kein Fußball also, sondern ein Kuhfladen.

Auf dem Platz, auf dem aus Personalgründen der Sportgemeinschaft „Degenfeld“ leider keine Fußballspiele mehr ausgetragen werden können, veranstaltete der Jugendtreff „Degenfeld“ Vollmerz erstmals ein „Degenfelder Kuhschiss-Bingo“. Und dabei ging es darum, dass Bingo-Teilnehmer raten, in welches der ein Quadratmeter großen Feld eine Kuh ihr großes Geschäft verrichtet. 400 Felder standen pro Durchgang zur Auswahl – und zwei Runden wurden ausgetragen.

Aus fünf Euro wurden 1.500 Euro


Für fünf Euro Einsatz pro Feld konnten 1.500 Euro pro Runde gewonnen werden. Die Holsteiner Rotbuntkuh „Barbie“ aus der 150-köpfigen Herde des Bergwiesenhofes Eiffert in Breunings – damit alles total neutral zuging – war dafür extra in den Degenfelder Ortsteil transportiert worden. „Barbie“ ist eine ganz liebe Kuh und ließ sich auch nicht von dem Rummel, von der Musik und den vielen Menschen beeindrucken. Hannah Eifert führte sie ganz ruhig in die große Arena, die mit roten Quadraten markiert war. Dort begann „Barbie“ ganz normal zu grasen, wenngleich es auf dem gemähten Sportplatz nur wenig Gras gab.

Warum „Barbie“ das Ganze macht, war ihr natürlich nicht klar. Und so wusste sie auch nicht, dass die Menschen nicht wegen ihr gekommen waren, sondern wegen eines Kuhfladens, den sie in eines der Felder machen sollte. Mit rot-weißem Flatterband war das Bingo-Feld von den Menschen abgeschirmt, dass möglichst keine akustische oder optische Beeinflussung möglich ist und „Barbie“ graste nochmals abgeschirmt – wie sie es kennt - durch einen Stromzaun. Weil sich nicht gleich etwas tat, war die Seniorchefin des Bergwiesenhofes Sophie Löffert verwundert, denn im Stall würde „Barbie“ öfters und immer scheißen. Ist sie so gut erzogen, dass sie es in aller Öffentlichkeit nicht machen wollte? Aber nach genau zwanzig Minuten tat sich das bestimmte Körperteil am Ende der Kuh auf und in einem Schwall kam das heraus, was von „Barbie“ nicht verdaut werden konnte.

Im Mittelpunkt: Die Holsteiner Rotbuntkuh „Barbie“.
Im Mittelpunkt: Die Holsteiner Rotbuntkuh „Barbie“.

"Barbie" traf nach zwanzig Minuten


Das erste Kuhschiss-Bingo war gelöst: in Feld Q 4 war ein „schöner Kuhfladen platziert“. Nach der Bekanntgabe der Gewinnernummer suchten die Teilnehmer in ihren Unterlagen, ob man der glückliche Gewinner war. 1.500 Euro konnte der Tipper dann bar in einem Umschlag in Empfang nehmen. Weil nicht das ganze Stunden-Zeitlimit in Anspruch genommen wurde, hatte „Barbie“ bis zu ihrem zweiten Auftritt eine längere Pause. Die verbrachte sie in ihrem Separee hinter dem SG-Sportlerheim. Hier genoss sie weiter das bereitgestellte Futter und trank.

Wie es wichtig ist, denn man muss wissen, dass „Barbie“ von Bulle Alessjo trächtig ist und ihr viertes Kalb erwartet. Sie legte sich dann nieder und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Und Hannah Eifert holte „Barbie“ wieder ab – den Weg in die Arena kannte sie ja. Sichtlich locker bahnte man sich den Weg durch die Menschen zum Bingo-Feld. Dort graste sie halt weiter, schaute sich neugierig um und marschierte auch langsam quer über das Feld. Ans Scheißen dachte sie dabei wohl nicht. Die Zeit verging.

"Barbie" wollte nicht mehr scheißen


Und dann legte sich „Barbie“ noch einfach in der Mitte des Bingo-Feldes nieder und ruhte sich wohl weiter aus. Ab und zu ein Blick in die Runde – sonst nichts. Samstagnachmittag in Deutschland. Und dann zählte die Jury die letzten Sekunden zurück – fertig. Ohne „goldenen Kuhschiss“. Nach den Regularien musste die Jury alternativ feststellen, wo die Kuh am Ende der Zeit steht bzw. liegt. „Barbie“ ließ den Besuch der Jurymitglieder regungslos zu. Als dann das Ergebnis „K 11 und P 11“ bekanntgegeben wurde, entbrannte ein Freudenschrei mehrerer Personen.

Gewonnen hatte nämlich eine Abordnung der Feuerwehr Mühlheim am Main. Die Wehrleute hatten einen Ausflug zum „1. Degenfelder Kuhschiss-Bingo“ unternommen und konnten Dreiviertel der 1.500 Euro Prämie in Empfang nehmen – der Rest ging an einen weiteren Wettteilnehmer.

Am Sportplatz war übrigens eine tolle Stimmung. Für das leibliches Wohl der Gäste hatten die Jugendtreff-Mitglieder bestens gesorgt: vom Grill, der Getränketheke oder durch stimmungsvolle Unterhaltungsmusik der Schlüchterner Kultband „Echo Four“. Hölzers Bauernhofeis schmeckte auch und die kleinen Gäste konnten sich in einer Hüpfburg auspowern oder sich im Kuhmelken üben. 

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