St. Vinzenz-Krankenhaus Hanau: Wenn sich das Baby doch noch dreht
Dienstag, 29.07.2025
HANAU - Viele Schwangere stehen gegen Ende der Schwangerschaft plötzlich vor der Frage: Wie geht es weiter, wenn das Baby in Beckenendlage liegt?
Auch Carolin Erbe, 37 Jahre alt, zweifache Mutter aus der Nähe von Hanau, kann davon berichten. Gleich zweimal lag ihr Kind zum Ende der Schwangerschaft nicht mit dem Köpfchen nach unten. In beiden Fällen entschied sie sich für eine sogenannte „äußere Wendung“ – beide Male erfolgreich durchgeführt im St. Vinzenz-Krankenhaus Hanau.
Ziel ist es, eine natürliche Geburt zu ermöglichen
Bei der äußeren Wendung versuchen erfahrene Geburtshelfer, das Baby durch sanften Druck von außen in die richtige Position zu bringen – meist zwischen der 36. und 38. Schwangerschaftswoche. Ziel ist es, eine natürliche Geburt zu ermöglichen und einen Kaiserschnitt zu vermeiden. Die werdende Mutter wird dabei engmaschig überwacht, unterstützt vom geburtshilflichen Team, Ultraschall, CTG und oft auch Anästhesie für den Fall, dass ein Kaiserschnitt nötig würde.
Bei ihrer ersten intakten Schwangerschaft mit Tochter Anabell erlebte Carolin Erbe zunächst eine „Traumschwangerschaft“. In der 27. Woche dann die Diagnose: Beckenendlage. Eine natürliche Geburt war damit nicht ausgeschlossen, aber mit Risiken verbunden. Sie informierte sich beim Infoabend im St. Vinzenz-Krankenhaus.
"Ich hatte Angst vor einem Kaiserschnitt"
„Ich hatte Angst vor einem Kaiserschnitt“, erinnert sich Carolin Erbe. Ihre Hebamme versuchte zunächst eine alternative Methode – das sogenannte Moxen. Doch das Baby drehte sich immer wieder zurück. Die Entscheidung zur äußeren Wendung fiel gemeinsam mit dem Team des Krankenhauses. „Die äußere Wendung ist ein sanftes Verfahren mit großem Nutzen und als umfassend kontrollierter Eingriff unter Überwachung sind die Erfolgschancen hoch. In unserer Klinik liegt die Erfolgsquote der äußeren Wendung bei ca. 90 Prozent“, betont Dr. Mohamed Abuzaid, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Vinzenz-Krankenhaus.
„Ich habe mich bei Dr. Abuzaid sofort wohlgefühlt“, so Erbe. Der Chefarzt führte die Wendung gemeinsam mit dem Oberarzt Ezziddin durch – binnen 15 Minuten, schmerzfrei und erfolgreich. „Es war nur ein Druck auf den Bauch“, sagt sie heute. Das Ergebnis war unmittelbar sichtbar: Das Kind hatte sich gedreht. Alle Beteiligten waren erleichtert – und auch emotional bewegt.
"Ich habe mich sofort willkommen gefühlt"
Nur wenige Monate nach der Geburt von Anabell war Carolin Erbe erneut schwanger. Auch diesmal war das Kind, ein Junge namens Luka, in Beckenendlage. Wieder führte der Weg ins St. Vinzenz-Krankenhaus. „Ich habe mich sofort willkommen gefühlt. Alle konnten sich noch an mich erinnern“, erzählt sie. Und wieder gelang die Wendung – diesmal sogar in nur fünf Minuten.
„Ich würde jeder Frau in der gleichen Situation raten, es zu versuchen. Eine äußere Wendung kann die Wunschgeburt ermöglichen – und hier im St. Vinzenz-Krankenhaus ist man in den besten Händen“, sagt Carolin Erbe rückblickend. Besonders schätzt sie die familiäre Atmosphäre im Haus, die persönliche Betreuung durch Hebamme und das ärztliche Team sowie das Gefühl, nicht nur Patientin, sondern Mensch zu sein.
Beide Kinder – Anabell und Luka – kamen schließlich im St. Vinzenz-Krankenhaus gesund zur Welt. Anabell nach einem Blasensprung in der 39. Woche, Luka nach einer Einleitung aufgrund von Bluthochdruck. „Es war eine schöne, intime Geburt. Genau wie ich es mir gewünscht habe“, berichtet Carolin Erbe. Begleitet wurde sie dabei von ihrem Mann und ihrer Wunschhebamme, die zum Geburtstermin Dienst hatte.
Für Carolin Erbe sind die Erinnerungen an ihre beiden Geburten nicht nur mit medizinischer Betreuung verbunden, sondern auch mit Menschlichkeit: „Es sind so viele Kleinigkeiten, die mir in Erinnerung bleiben. Von der Betreuung durch die Hebammen bis zum Pflegeteam auf der Wochenstation. Und auch das Essen in Buffetform auf der Wochenstation war super– das gibt einem die Energie zum Gesundwerden.“ (red)