Ein Fest mit Tradition: Das war das Weitzelfest in Schlüchtern

SCHLÜCHTERN - Jeweils am ersten Wochenende im Monat August feiert Schlüchtern sein Weitzelfest ...

Und deshalb wird es auch Augustfest genannt. Veranstaltet wurde es früher „Auf der Platte“, einer Wiese nahe der Acis-Quelle. Wie der Erste Stadtrat Reinhold Baier bei der Eröffnung sagte, sei das traditionelle Fest in den vergangenen Jahren auch am Untertorplatz, am Stadtplatz oder auf der Mauerwiese veranstaltet worden.

Seit dem vergangenen Jahr wird es im neu gestalteten Schlösschen-Garten durchgeführt. Wie Baier feststellte, hätten Weitzelfeste früher mehrere Tage gedauert, jetzt nur noch an einem Samstag.

Nur noch ein Feiertag

Zunächst waren die Senioren der Stadt wieder zu einem geselligen Nachmittag mit Unterhaltungsprogramm in die Stadthalle eingeladen. Wie beliebt der Seniorennachmittag ist, zeigt der sehr gute Besuch. Am späten Nachmittag war im Schlösschen-Garten die offizielle Festeröffnung mit dem obligatorischen Bieranstich. Da sich Bürgermeister Matthias Möller in Urlaub befand, hätte diese Zeremonie sein Stellvertreter Reinhold Baier durchführen müssen. Der delegierte das Ganze aber an die noch amtierende Kalle-Moats-Präsidentin Judith Schäfer. 

Assistiert von Stadträtin Luise Meister bewiesen die Damen Frauenpower. Nur zwei beherzte Schläge mit dem hölzernen Schlegel - und Kalle-Moats-Präsidentin Judit Schäfer versenkte den Zapfhahn im Holzfass, sodass der Gerstensaft ganz unspektakulär in die Freibierbecher fließen konnte. Ein gelungener Auftakt.

Übrigens: auch ohne Wettkämpfe verteilten „die städtischen Bediensteten“ noch die üblichen Brezeln an die Kinder. Umrahmt wurde die Eröffnungs-Zeremonie musikalisch durch die „Dixie-Oldies“ und optisch durch eine Abordnung der Historischen Bürgergarde der Stadt Schlüchtern und der Biedermeier-Gruppe. Abends löste die Schlüchterner Kult-Band „Echo Four“ die „Oldies“ ab.

Zweites Volks-Mofa-Fahren

Zum zweiten Mal führten die Oldtimer-Fahrzeug-Freunde im Bergwinkel e.V. ein Volks-Mofa-Fahren durch. Am Stadthallen-Vorplatz ging es los. Auf einer ausgeschilderten Strecke knatterten die Zweirad-Fans durch den Bergwinkel und erreichten (meistens) dann wieder das Ziel an der Stadthalle.

Besuch des Bergwinkel-Museums lohnt sich

Das neugestaltete Bergwinkel Museum, das sich direkt im Schlösschen am Feierplatz befindet, war für jedermann geöffnet. In modernem Look und mit modernen Kommunikationsmitteln und Filminstallationen wird jetzt die Schlüchterner Geschichte in drei Etagen dargestellt:

Von Zeppelin, Grimm, Muche und natürlich Ulrich von Hutten, über das jüdische Leben, die Neuwerker oder Idealisten, Querdenker, Unternehmer und Mäzene bis zur großen Modelleisenbahn, bei der man Züge auf einem nachgestalteten Streckenabschnitt der Bahnlinie Frankfurt-Fulda fahren lassen kann.