FREIGERICHT

Nistplätze für Uferschwalben schaffen: Arbeitseinsatz in der alten Sandgrube

Ziel des Arbeitseinsatzes ist es, Brutstätten für vom Aussterben bedrohte Arten zu schaffen. - Foto: Gelnhäuser Neue Zeitung


Mittwoch, 18.12.2019
von Gelnhäuser Neue Zeitung

FREIGERICHT - Bei einem Arbeitseinsatz in der ehemaligen Sandgrube Altenmittlau haben am Samstag Mitglieder von der Freigerichter Naturschutzrunde die Steilwände bearbeitet. Ziel ist es, Brutstätten für vom Aussterben bedrohte Arten zu schaffen. Früher fanden Uferschwalben im alten Steinbruch ideale Lebensbedingungen vor. Heute sucht man die Vögel hier vergebens. Das soll sich bald ändern. 

Nachdem 1996 der Sandabbau in der ehemaligen Grube zwischen Altenmittlau und Neuses eingestellt worden war, sind aufgrund der Teilverfüllung des Areals Abbruchkanten und zwei größere Wasserflächen entstanden. Die Biotope werden seit nunmehr zwei Jahrzehnten durch die Freigerichter Naturschützer nachhaltig gepflegt und betreut. Dadurch konnte das Vorkommen des Laubfroschs (Hyla arborea) und der Kreuzkröte (Bufo calamitas) erhalten und ihr Bestand mit weiteren seltenen Arten, die vom Aussterben bedroht sind, ausgebaut werden. Nach 20 Jahren ist die Population der Gelbbauchunke, der Kreuzkröte und des Laubfroschs gewachsen, wobei auch Ausbreitungstendenzen in angrenzende Biotope zu erkennen sind. Aber auch Arten wie die Ringelnatter und die Zauneidechse profitieren von der regelmäßigen Pflege.

Neben der Abbaufläche besteht eine kleinere Waldfläche mit überwiegend 100-jährigem Rotbuchenbestand. Dort brüten seit einigen Jahren der Rotmilan (Milvus milvus) und in der Nachbarschaft der Schwarzmilan (Milvus migrans) sowie Dohle und Hohltaube. Auf den beiden größeren Wasserflächen sind auch regelmäßig der Graureiher und Kormoran sowie vier Fledermausarten auf der Jagd nach Insekten über der Wasserfläche gesichtet worden. So sind die Gewässer in Zugzeiten auch beliebte Ruhezonen für Enten, Graugänse, Silberreiher und Höckerschwäne. Im Schilf brütet der Schilfrohrsänger, und das Blässhuhn ist jährlich mit zwei Brutpaaren erfolgreich, wie auch die Stockente beständiger Brutvogel dort ist. +++