20. Bergwinkel-Classic: Oldtimer-Fahrzeug-Freunde tourten zu Burgen und Schlössern
Montag, 08.09.2025
von WALTER DÖRR
SCHLÜCHTERN - Mit historischem Blech in historischer Landschaft auszufahren, das ist die alle zwei Jahre veranstaltete „Bergwinkel-Classic“ der Oldtimer-Fahrzeug-Freunde im Bergwinkel Schlüchtern.
Zum 20. Mal fand die „Bergwinkel-Classic“ statt. Das Motto dieses Jahr: „Burgen und Schlösser“. Auf einem 163 Kilometer langen ausgeschilderten Rundkurs. 121 Kilometer lang war der erste Teil, der in der Schlossstraße in Höhe des Lauter´schen Schlösschens/Stadthalle in Schlüchtern begann.
Über Elm, Hinkelhof, Ramholz und Vollmerz ging es nach Sinntal (Sannerz, Sterbfritz, Mottgers, Schwarzenfels, Züntersbach) und über die bayerische Landesgrenze nach Bad Brückenau, Dreistelz, Weißenbach, Detter, Heiligkreuz, Volkersleier, Wartmannsroth, Weitzenbach, Gräfendorf, Burgsinn, Fellen, Aura wieder nach Hessen und Burgjoss, Bad Orb/Wegscheide, Alsberg, Seidenroth, Steinau nach Marborn, wo zur Mittagspause im Bayrischen Hof die Motoren erst einmal abgestellt wurden.
Durch Rhön, Spessart und Vogelsberg
Frisch gestärkt brach man für weitere 41 Kilometer auf nach Eckardroth, Katholisch-Willenroth, Schönhof, Obersotzbach, Unterreichenbach, Ulmbach, Ürzell, Klesberg, Hintersteinau, Wallroth und über Breitenbach erreichte man wieder Schlüchtern, wo sich an der Stadthalle das Ziel der „Bergwinkel-Classic 2025“ befand.
Auf zwei, drei oder vier Rädern (Motorräder, Autos) erlebten die Teilnehmer bei strahlendem Sonnenschein die schöne Landschaft und historische Burgen und Schlösser. Die Lenker mussten auch Aufgaben lösen, wie ganz banal, dass das Fahrzeug anspringt, und unterwegs bis zu einem vorgegebenen Abstand an eine Wand heranzufahren, das Fahrzeug mittig zwischen einem Pfosten vorn links und hinten rechts abstellen, oder einen Fragebogen zu den Schlössern und Burgen beantworten.
Fahrverhalten und Wissen gefragt
Neun Fragen, wie welches
Museum auf Burg Brandenstein beherbergt ist, wem Schloss Ramholz gehört,
ob Burg Steckelberg der Geburtsort Ulrichs von Hutten war, oder eine
Raubritterburg oder der Hauptsitz derer von Zeppelin. Wie Burg
Schwarzenfels in den 1980er Jahren genutzt wurde, ob Burg Weißenbach
aus dem fünften Jahrhundert stammt, das Wasserschloss Burgsinn Freiherr
von Thüringen besaß, oder der Burggraben des Schlosses Steinau früher
mit Wasser gefüllt war. Insgesamt nahmen 56 Fahrzeuge (42 Pkw, zehn Motorräder, vier Motorräder mit Beiwagen) am Bergwinkel-Classic mit 100
Personen teil.
Interessante Fahrzeuge am Start
In der
Auto-Markenwertung waren sieben Ford, sechs Volkswagen, fünf Mercedes-Benz, vier Audi, drei Opel, je zwei Alfa Romeo, BMW, Porsche, Fiat und MG. Einmal
vertreten waren NSU, Bentley. Suzuki, Alpine, Nissan, Chevrolet und
Seat. Bei den Motorrädern waren 5 BMW, 3 Suzuki und je einmal Auto
Union, Laverda, Vespa, Adler, Kawasaki und ein Eigenbau. Das älteste
Fahrzeug war ein Ford Modell TT 2-sitzig aus dem Jahr 1924, 4 Zylinder,
2.884 ccm Hubraum, 20 PS, Höchstgeschwindigkeit 60 km/h und ein Ford
Modell A Deluxe Coupe aus dem Jahr 1931, 6 Zylinder, 3.548 ccm Hubraum,
92 PS, Höchstgeschwindigkeit 105 km/h.
Das teuerste Fahrzeug war ein Bentley Azure aus dem Jahr 2000. Das 4sitzige Cabriolet hat einen V 8 Turbomotor mit 6.761 ccm Hubraum und 385 PS. Der Kaufspreis betrug damals 374.000 Euro und ist damit das zweitteuerste Seriencabriolet nach dem Rolls-Royce-Phantom Deophead Coupe (440.000 Euro). Die Oldtimer Fahrzeug-Freunde im Bergwinkel verliehen nach dem Wettbewerb Pokale je nach Klasseneinteilung (Motorräder ohne und mit Beiwagen, Vierradfahrzeuge je nach Baujahr). Außerdem gab es einen Mannschaftspokal, einen Sonderpreis für die beste Dame und ei-nen Sonderpokal für den Gesamtsieger. Die Siegerehrung erfolgte im Schlösschengarten. Gesamtsieger wurde Peter Schönebergaus Alzenau, beste Dame war Tanja Möller-Bause aus Steinau. Alle Ergebnisse sind im Internet unter www.bergwinkel-classic.de veröffentlicht.
Die Liebe zu alten Fahrzeugen
Der Verein „Oldtimer-Fahrzeug-Freunde im Bergwinkel“ wurde 1987 gegründet und hat sich auch überregional in der Oldtimer-Szene einen Namen gemacht. Engagierte Schrauber und „Nicht-Fachleute“ im Alter von 26 bis 77 Jahren ergänzen sich bei ihrem Hobby. Übrigens der Besitz eines „Schnauferls“ ist nicht Voraussetzung zur Mitgliedschaft in dem eingetragenen Verein. Hauptsächlich Motorräder – rund 200 – besitzen die Mitglieder, zehn Traktoren und 120 Personen- und Lastwagen. Stolz ist man auf Raritäten wie ein Citroen Trefle Baujahr 1924, eine Automoto mit Riemenantrieb Baujahr 1912 oder ein Lanz-Bulldog mit Glühkopf. Auch bei den „neuen“ Oldtimern befinden sich legendäre Fahrzeuge, wie ein Mercedes 300 SC (von dem Modell wurden überhaupt nur 96 Exemplare gebaut, vier gibt es nur noch), ein Mercedes 300 SL mit Flügeltüren, ein Goliath-Dreirad, eines der letzten Fuldamobile, BMW Isetta, Goggomobil und ein Fiat Topolino.
Viel Spaß beim Durchklicken der Mega-Fotostrecke vom Start der diesjährigen Bergwinkel-Classic von unserem Fotografen Walter Dörr.












































































