Impuls von Stefan Buß: Drei Mariengedenktage im September
Mittwoch, 10.09.2025
von STEFAN BUß
FULDA / MKK - Die katholische Kirche feiert im September drei besondere Marienfeste, die wie Perlen an einer Schnur aufgereiht sind: am 8. September die Geburt Mariens, am 12. September das Fest des heiligen Namens Mariä und am 15. September das Gedächtnis ihrer sieben Schmerzen.
Jedes dieser Feste zeigt ein anderes Gesicht Mariens und einen anderen Aspekt, und doch gehören sie alle zusammen. Gemeinsam erzählen sie etwas über den Weg Mariens – und über den Weg des Menschen als Glaubender.
Mit Mariä Geburt am 8. September richtet sich der Blick auf den Anfang. Wir feiern die Geburt eines kleinen Kindes in Nazareth. Äußerlich nichts Besonderes – kein Palast, keine Schlagzeilen. Und doch steckt darin ein Geheimnis: In diesem Kind bereitet Gott schon seinen großen Plan vor. So wie das Morgenrot den kommenden Tag ankündigt, so kündigt Mariens Geburt das Kommen Christi an. Die Geburt Mariens lädt ein, Hoffnung zu haben – auch in den kleinen Anfängen des Lebens, auch da, wo scheinbar nichts Großes wächst. Gott kann Großes aus dem Kleinen wirken.
Nur wenige Tage später wird am 12. September der Gedenktag Mariä Namen gefeiert. Der Name ist in der Bibel immer mehr als ein Klang: er sagt etwas über die Person, ihre Sendung und ihre Beziehung zu Gott.
Der Name „Maria“ ist für viele ein Trostname. In der Geschichte der Kirche haben Menschen in Not ihren Namen angerufen – und Schutz, Mut und Vertrauen gefunden. Wenn Mariens Name angerufen wird, dann wird damit ausgedrückt: Sie ist Mutter, Fürsprecherin, Begleiterin auf dem Weg. Ihr Name erinnert daran, dass der Mensch im Glauben nicht allein ist. Am 15. September schließlich gedenkt die Kirche der sieben Schmerzen Mariens. Wir sehen Maria unter dem Kreuz – nicht als starke Heldin, die alles wegsteckt, sondern als Mutter, die leidet. Sie geht den Weg des Sohnes bis ans Ende mit. Maria zeigt, dass echter Glaube nicht heißt, das Leid zu verdrängen, sondern es im Vertrauen auf Gott durchzutragen. Sie ist damit ein Vorbild im Mitfühlen und im solidarischen Mitleiden – gerade in einer Welt, die oft Härte statt Mitgefühl kennt.
So stehen die drei Marienfeste in einem inneren Zusammenhang:
- Mariä Geburt – das kleine Licht der Hoffnung, das in der Welt aufstrahlt.
- Mariä Name – der Ruf der Nähe, der uns Vertrauen schenkt.
Mariens Schmerzen – das Zeugnis einer Liebe, die auch im Leiden standhält. Maria ist dem gläubigen Menschen Weggefährtin in Freude, im Vertrauen und im Leid. Sie will den Menschen letztlich immer zu Christus – dem Licht, dem Namen über alle Namen, dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn führen.