Jetzt seid Ihr gefragt: Wer wird Vogel des Jahres 2026?
Dienstag, 09.09.2025
DEUTSCHLAND / MKK - Wer wird Vogel des Jahres 2026?
Der NABU und sein bayerischer Partner LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) haben wieder die öffentliche Wahl zum Vogel des Jahres gestartet – alle können mitmachen und entscheiden, wer 2026 die Krone der Vogelwelt tragen soll. Dabei sind die Amsel, das Rebhuhn, die Schleiereule, die Waldohreule und der Zwergtaucher.
„Das ist eine bunte Mischung: Die Amsel kennt wohl jedes Kind, der Zwergtaucher dürfte eher nicht so geläufig sein. Mit dem Rebhuhn ist eine stark gefährdete Agrarvogelart dabei. Und dann stehen noch zwei Eulenarten zur Wahl“, sagt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.
„Jeder dieser Kandidaten bringt ein wichtiges Naturschutzthema mit, das unsere Aufmerksamkeit braucht – jeder der fünf hat es verdient, gewählt zu werden.“
Die Kandidaten im Überblick

Die Amsel (Turdus merula) ist einer der bekanntesten Singvögel. Ihr
melodisch-melancholischer Gesang ist weithin zu hören, wenn sie abends
in einem hohen Baum oder auf dem Dachfirst singt. Damit es ihr gut geht,
braucht sie naturnahe Gärten mit heimischen Sträuchern als Rückzugsort
und Futterquelle. Städtische Grünflächen sollten extensiv gepflegt
werden und überhaupt mehr Grün in die Städte gebracht werden. Der
Wahlslogan der Amsel lautet darum: „Beeren statt Beton!“ Sie ist derzeit
nicht gefährdet. In den vergangenen Jahren machte ihr aber immer wieder
das tödliche Usutu-Virus zu schaffen, das sich in heißen Sommern unter
der Amselpopulation ausbreitet.
Das Rebhuhn (Perdix perdix) ist ein stark gefährdeter Kandidat. Um 1990
brach sein Bestand stark ein. Da der Hühnervogel auf Wiesen, Feldern und
Brachflächen lebt, ist er von der intensiven Landwirtschaft betroffen
und leidet unter großflächigen Monokulturen. Mit dem Slogan „Für Felder
voller Leben!“ fordert es eine naturverträgliche Landwirtschaft, mehr
ökologischen Anbau und weniger Ackergift. 1991 war das Rebhuhn schon
einmal Vogel des Jahres.
Die Schleiereule (Tyto alba) wohnt häufig in Kirchtürmen und alten
Scheunen. Doch durch Sanierungen und Vergitterungen von Einfluglöchern
findet sie immer weniger Brutplätze. „Gib mir dein Dach!“, ist darum ihr
Slogan. Helfen kann man ihr durch spezielle Nistkästen, die sie gern
annimmt. Die nächtliche Jägerin mit ihrem auffälligem weißen Herzgesicht
wird auch durch die intensive Landnutzung bedroht, bei der häufig auch
Rodentizide, die Mäuse dezimieren sollen, eingesetzt werden. Wühl- und
Spitzmäuse sind die Hauptnahrung der Schleiereule.
Die Waldohreule (Asio otus) sieht aus wie ein kleinerer, schlankerer
Uhu. Ihre auffälligen „Ohren“ sind keine, sondern Federpuschel, ohne
Hörfunktion. Die Wahlohreule lebt gern in lichten Wäldern, jagt in
strukturreichen Landschaften Wühl- und Spitzmäuse - wie die
Schleiereule. Sie baut häufig nicht selbst ein Nest, sondern brütet in
verlassenen Krähen- und Greifvogelnestern. und braucht alte Bäume – ob
im Wald, Park oder auf dem Friedhof. Bei der nächtlichen Jagd fliegt sie
wie alle Eulenarten lautlos und ortet ihre Beute akustisch. Ihr
Wahlslogan lautet: „Ohren auf, Vielfalt an!“
Der Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) ist unser kleinster heimischer
Taucher, er ist so zart, dass man ihn auf den ersten Blick für ein
Entenküken halten könnte. Er braucht natürliche, saubere Gewässer.
„Tauchen statt Trockenlegen!“ ist darum sein Wahlslogan. Der scheue
Zwergtaucher baut sein Nest meist schwimmend in der Uferzone, wo es
zwischen Schilf und anderen Pflanzen gut versteckt ist. Zu Gesicht
bekommt man ihn nur schwer, hören kann man ihn dagegen gut. Sein
Balztriller „bibibibibibibibi“ ist sehr auffällig.
Das virtuelle Wahllokal unter
www.vogeldesjahres.de ist bereits freigeschaltet. Bis zum 9. Oktober, 11 Uhr, kann
abgestimmt werden. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben.
Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971
gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt. Der
aktuelle Vogel des Jahres ist der Hausrotschwanz. (red)