Hinterhältige Masche

Als Bankmitarbeiter ausgegeben: Betrüger bringen Senioren um 30.000 Euro

Die Polizei warnt vor Betrügern - Symbolbild: KN/Jonas Wenzel (Yowe)


Donnerstag, 11.09.2025

BAD NAUHEIM - Dreist gingen Betrüger in Bad Nauheim vor, als sie ein älteres Ehepaar um 30.000 EUR brachten.

Was für eine hinterhältige Betrugsmasche. Am Mittwochnachmittag (10.09.2025) rief ein Betrüger auf dem Festnetztelefon der Eheleute an und gab sich als Bankmitarbeiter aus. Er behauptete, dass größere Mengen Falschgeld im Umlauf seien. Vom Konto des Ehepaares seien bereits beachtliche Summen abgebucht worden. Ein anderer Mitarbeiter der Bank sei deshalb auf dem Weg zur Wohnung der beiden Senioren. In diesem Moment klingelte es bereits an deren Tür. Ein circa 40 Jahre alter Mann stand vor der Tür und zeigte eine Visitenkarte mit dem Logo der Bank vor. 

Er erzählte, dass Bankkarten beim Geldabheben kopiert würden. Daher müsse er die Bankkarten der Eheleute überprüfen. Der Anrufer blieb währenddessen weiter am Festnetztelefon. Die Frau händigte dem Unbekannten die Bankkarten aus, nachdem ihr versichert wurde, dass sie noch am selben Tag neue Karten bekäme. Der Gauner erkundigte sich, ob das Ehepaar Bargeld zu Hause habe und ließ sich dieses ebenfalls zeigen, um zu prüfen, ob es sich um Falschgeld handele. Unter dem Vorwand, das angebliche Falschgeld umzutauschen, steckte er über 750 EUR ein.

Danach verließ der Betrüger das Haus. Nach einer dreiviertel Stunde kehrte er zurück und sagte, dass er die Karten gesperrt habe. Neue Karten sowie das eingetauschte echte Geld würden die Eheleute erst am nächsten Tag erhalten.

Betrug fiel erst am Abend auf 

Während seines gesamten Aufenthalts telefonierte der Unbekannte mit einer weiteren Person. Als die Dame ihn darauf aufmerksam machte, dass kurz zuvor innerhalb kürzester Zeit an einem Bad Nauheimer Bankautomaten insgesamt 5.000 EUR von den Konten abgehoben wurden, sagte der Anrufer, dass die Frau nochmal am Telefon mit dem Chef sprechen müsse. Es meldete sich am anderen Ende der Leitung eine andere Stimme und sagte, dass über das Onlinebanking eine weitere Überweisung in Höhe von 25.000 EUR getätigt werden müsse, um den Verbrechern eine Falle zu stellen. Die Polizei sei bereits involviert. 

Daher solle das Ehepaar auch niemandem etwas erzählen, weil sonst die Ermittlungen gefährdet würden. Für den Fall, dass die Bank anrufe und frage, ob diese Zahlung rechtens sei, solle man dies einfach bestätigen. Nachdem die Überweisung getätigt war, verließ der Unbekannte die Wohnung und auch das Telefongespräch wurde beendet.

Erst nach einem Gespräch mit Angehörigen fiel am Abend der Betrug auf. 

Hinweis der Polizei: 

Versichern Sie sich in solchen Fällen, ob die fremde Person tatsächlich von ihrer Bank kommt, bevor Sie die Person ins Haus lassen. Lassen Sie sich einen Ausweis zeigen und rufen Sie bei dem angeblichen Arbeitgeber an. Die Person soll solange vor dem Haus warten. Suchen Sie sich dazu selbst die Telefonnummer heraus. Ziehen Sie Vertrauenspersonen, wie Angehörige, Freunde oder Nachbarn, hinzu. Bestellen Sie die Person, wenn Sie sich unsicher sein sollten, zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei, auch über den Notruf 110 und geben Sie Fremden keine Auskünfte über ihre Vermögensverhältnisse. (red)

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