Hanau: ArchitekTOUR Kulturforum - "Wohnzimmer" der Stadt feiert Zehnjähriges
Dienstag, 16.09.2025
HANAU - Vor zehn Jahren hat das Kulturforum in Hanau seine Türen geöffnet. Seitdem hat es sich zu einem der lebendigsten Orte in der Stadt entwickelt ...
Anlässlich des Jubiläums kamen im Rahmen einer „ArchitekTOUR“ Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter zusammen, um auf die Entstehungsgeschichte, die Architektur und die Entwicklung seit 2015 zurückzublicken.
„Es ist immer schön, im Kulturforum zu sehen, wie sich ganz unterschiedliche Menschen begegnen und aufeinandertreffen – es ist über die Jahre ein Symbol für Hanau als bunte Stadt geworden“, betonte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri. „Hier findet Nachhilfe neben dem Lesecafé, ein Plausch zwischen Bücherregalen neben lernenden Studierenden statt, hier ist Leben.“
Jährlich rund 400.000 Besucher
Mit jährlich rund 400.000 Besucherinnen und Besuchern ist das Kulturforum mitten in der Stadt am Freiheitsplatz heute nicht nur Bibliothek, sondern ein sogenannter „Dritter Ort“: ein Raum für Begegnung, Austausch, Lernen und Demokratiebildung. „Mein persönlicher Lieblingsplatz ist deshalb auch das Lesecafé, das wie kein anderer Raum für Offenheit und Teilhabe steht“, so Dr. Bieri weiter. „Mit Autorenlesungen, dem Lesefestival „Hanau liest ein Buch“ und der Verleihung der Grimm-Bürgerdozentur, die im vergangenen Oktober an Rafik Schami vergeben wurde, ist das Kulturforum mittlerweile zudem ein Ort von überregionaler Strahlkraft.“

Ein Schlüssel zum Erfolg liegt in der Architektur. Das Augsburger Büro Schrammel plante das Haus mit flexibel nutzbaren Flächen, viel Licht und offener Struktur. „Das Kulturforum ist sozusagen eine Hülle, die von den Menschen mit Leben gefüllt wird und inzwischen so etwas wie das Wohnzimmer der Stadt ist“, sagte Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen der Stadt Hanau. „Gemeinsam mit dem Stadthof und künftig dem Haus für Demokratie und Vielfalt bildet es ein Ensemble von ‚Dritten Orten‘, die alle ihre ganz eigenen Schwerpunkte setzen.“
Beate Schwartz-Simon, die als damalige Leiterin der Stadtbibliothek die Konzeption entscheidend prägte, erinnerte sich an die Anfangszeit: „Von Beginn an stand nun nicht mehr das Medium der Bibliothek im Mittelpunkt, sondern die Menschen. Ich weiß noch, wie die ersten Besucherinnen und Besucher staunend durch das Haus gingen.“ Heute wird das Kulturforum von Schülerinnen, Schülern und Studierenden, Menschen jeden Alters ebenso intensiv genutzt wie von Vereinen und der Volkshochschule.
Dank an die Mitarbeitenden für ihren Einsatz
„Mit
dem MakerSpace, dem Gaming-Raum und der Bibliothek der Dinge entwickeln
wir das Kulturforum bis heute Schritt für Schritt weiter“, betonte Dr.
Esther Mikuszies, seit zweieinhalb Jahren Leiterin der Einrichtung. Das
sei auch ein Verdienst des Engagements des Teams. „Unsere 35
Mitarbeitenden und mehr als 20 Ehrenamtliche arbeiten gemeinsam daran,
dass die Bibliothek ein Lern- und Erlebnisort für alle Generationen
bleibt.“
Auch die Verankerung im Stadtumbau spielt eine Rolle:
Das Kulturforum ist Teil der großen Erneuerungsstrategie, die vor zehn
Jahren startete und Hanau bis heute prägt. Rund 2,1 Millionen Euro
investierte die Stadt zum Start in die Ausstattung, jährlich werden etwa
3,5 Millionen Euro für Betrieb, Personal und Miete aufgewendet.
Zum
Abschluss blickt Bürgermeister Dr. Bieri optimistisch nach vorne: „Ich
bin sicher, dass das Kulturforum auch in den kommenden mindestens zehn
Jahren weiterwachsen und Hanau kulturell bereichern wird. Es ist ein
Ort, der das Miteinander fördert – und damit ein echter Gewinn für
unsere Stadt.“ (red)


