NIDDERAU / LONDON

Dart-Kneipe Schützenhaus im Freudentaumel: Nico macht das "sensationell"

Nico Kurz begeistert bei der Darts-WEltmeisterschaft in London - Foto: picture alliance / empics


Sonntag, 22.12.2019
von Hans-Hubertus Braune

NIDDERAU / LONDON - Dass er die Dartpfeile perfekt werfen kann, das wissen sie in der Dart-Kneipe "Schützenhaus" in Nidderau-Ostheim schon lange. Es ist für sie keine Überraschung. Doch wie Nico Kurz die Bühne des weltberühmten Ally Pally rockt, verschlägt auch ihnen die Sprache. "Dafür gibt es nur ein Wort: Sensationell", sagt Sascha Hartmann. Er ist der Pächter der Dart-Kneipe. Seit drei Jahren spielt der 22-Jährige bei ihnen im Team der "Dart Haie - das Original" - dem amtierenden Deutschen Meister 2019.

In der Dartszene ist der gebürtige Hanauer längst kein Unbekannter mehr. Doch jetzt bei der Darts-Weltmeisterschaft in London verzückt er ein Millionenpublikum vor den Bildschirmen. Sein Debütmatch am vergangenen Mittwoch gegen den Routinier James Wilson sorgte bereits für Aufsehen. Im dritten Satz gelang ihm beinnahe ein historischer Geniestreich: Der perfekte Neun-Darter war nur Millimeter entfernt. Die Doppel 12 traf er mit dem zehnten Pfeil. Unfassbar, wie cool Kurz sein Spiel durchgezogen hat. Letztlich gewann er sein Debüt mit 3:1.

Die Dart-Kneipe Schützenhaus in Nidderau-Ostheim - Foto: Facebook

Die Dart-Kneipe Schützenhaus in Nidderau-Ostheim - Foto: Facebook


Am Freitag folgte der zweite Auftritt - von Nervosität oder ähnlichem war wieder keine Spur. Dabei hatte er es mit dem 15. der Weltrangliste, dem Briten Joe Cullen zu tun. Und wieder gewann Nico Kurz mit 3:1. "Ich bin so glücklich, dass es geklappt hat. Mir fehlen noch ein bisschen die Worte", sagte der 22-jährige Kurz hinterher im Sport1-Interview.

Auch daheim im Schützenhaus war der Jubel groß. "Nico ist ein ganz normaler Typ, freundlich und bodenständig", beschreibt Hartmann den Senkrechtstarter dieser Weltmeisterschaft. "Er hat die Ruhe weg. Woher er das hat, wir wissen es nicht", freuen sie sich besonders in Nidderau über das Auftreten ihres Mitspielers. Nicos Eltern schauen übrigens lieber zu Hause. Für sie sei das zu aufregend, erzählt der Schützenhaus-Pächter. Dabei sind sie selbst erfolgreiche E-Darter. Später kämen sie dann noch mal in die Kneipe. Sie können stolz sein auf ihren Sohn, auch wie er sich bei den zahlreichen Interviews gibt. Authentisch kommt Nico Kurz rüber. "So ist er", sagt Hartmann.

Gefreut haben sie sich auch über die Lokalrunde, welche Kurz in einem Online-Interview versprochen hat. "Die haben wir auch gemacht, genauere Details gibt es nicht", lacht Hartmann im Telefon-Interview mit KINZIG.NEWS. Stolz sind auch die Arbeitskollegen bei den Stadtwerken Hanau. "Wir haben es uns nicht nehmen lassen, ihm persönlich viel Glück mit auf den Weg zu geben – aber seht selbst im Video. Let's go Nico", schreiben sie auf Facebook. Die Video-Botschaft lief bei Sport1. Nico wirkte fast schon ein wenig verlegen und freute sich sichtlich über die Unterstützung.

Großartige Unterstützung von den Arbeitskollegen bei den Stadtwerken Hanau - Screenshot

Großartige Unterstützung von den Arbeitskollegen bei den Stadtwerken Hanau - Screenshot



Auch im Alexandra Palace kann Kurz der Unterstützung der deutschen Fans sicher sein. "Ich habe gemerkt, dass noch genügend Deutsche da sind, die mich unterstützen und meinen Namen gerufen haben. Das macht mich stolz und pusht mich natürlich", sagte Kurz beim Fernsehinterview in Sport1. Übrigens ist Nico Kurz schon jetzt Teil der deutschen Darts Sport-Geschichte. Noch nie waren zwei deutsche Spieler in der dritten Runde der Weltmeisterschaften vertreten. Mit Max Hopp ist es sogar ein weiterer Hesse.

Während der Wiesbadener bereits am Sonntagnachmittag gegen den Litauer Darius Labanauskas favorisiert ist, steht Nico Kurz am Montagmittag um 13:30 Uhr wieder auf der Bühne. Dann wartet mit dem Jugendweltmeister Luke Humphries ein weiterer Brite auf Kurz. Ganz besonders in seiner Dart-Kneipe, dem Schützenhaus in Nidderau-Ostheim, werden sie ihrem Nico die Daumen drücken. "Wir machen extra am Montagmittag auf", sagt Pächter Sascha Hartmann. Sie wissen ja, was Nico Kurz drauf hat.

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