Impuls von Stefan Buß: Hoffnung lässt nicht zu Grunde gehen! – Weltmissionssonntag 2025
Samstag, 25.10.2025
von STEFAN BUß
FULDA / MKK - Was gibt Ihnen Kraft in schweren Zeiten? – kurze Stille – Das Wissen, nicht allein zu sein? Der Glaube, dass es wieder aufwärtsgeht? Im Römerbrief heißt es: „Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“. Diese Worte machen deutlich: Hoffnung trägt uns durch Krisen und gibt uns die Kraft, weiterzugehen.
„Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ – dieser Vers begleitet uns auch am morgigen Sonntag der Weltmission. Wir blicken auf Myanmar, ein Land, das seit dem Militärputsch 2021 von einem gnadenlosen Bürgerkrieg erschüttert wird und am 28. März von einem schweren Erdbeben heimgesucht wurde. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Doch mittendrin gibt es eine Kirche, die Hoffnung schenkt. Auch dann, wenn sie selbst auf der Flucht ist.
Ein eindrucksvolles Beispiel sind die Ordensschwestern der „Missionarischen Dienerinnen des Heiligen Sakraments“. In der Stadt Loikaw führten sie ein Internat für 60 Mädchen. Doch als Bomben fielen, mussten sie gemeinsam mit den Kindern fliehen. Sie versteckten sich im Dschungel, bis sie endlich einen sicheren Ort fanden.
Auf dem Aktionsplakat zum Weltmissionssonntag 2026 sehen wir eines dieser Mädchen: Rosanna. Mit einem Luftsprung drückt sie ihre Freude und Erleichterung aus – endlich in Sicherheit, endlich wieder Kind sein. „Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“. Wie klingt dieses Wort für Menschen, deren Leben bedroht ist, die jeden Tag darum kämpfen, nicht zugrunde zu gehen? Was nährt ihre Hoffnung? Christinnen und Christen in Myanmar leben in dieser Situation. Seit einem Militärputsch im Jahr 2021 verwüstet ein Krieg das Land. Ganze Dörfer werden zerstört, auch Krankenhäuser und Kirchen bieten der Bevölkerung keinen Schutz. Im ganzen Land sind drei Millionen Menschen auf der Flucht.
In der Diözese Loikaw feiern die Gläubigen das Heilige Jahr „im Exil“. Denn auf der Flucht haben sie sich in der ganzen Region zerstreut und die Kathedrale ist seit Monaten vom Militär besetzt. Auch in dieser Situation gibt der Bischof von Loikaw, Celso Ba Shwe, die Hoffnung nicht auf. Zur Eröffnung des Heiligen Jahres rief er dazu auf, an der Hoffnung festzuhalten: „Der Herr ist mit uns, er unterstützt uns, er ist die Quelle unserer Hoffnung.“
Und er erinnerte an die menschlichen Quellen der Hoffnung: „Die Hoffnung kommt aus der Solidarität und der gegenseitigen Nächstenliebe in dieser Zeit der Wüste, der Dunkelheit, des Leids, der Vertreibung.“
Im Gebet zum Weltmissionssonntag heißt es:
Herr Jesus Christus, wenn Frauen und Männer nicht wissen, wie sie ihren Alltag bestehen sollen, schenke ihnen Spuren der Hoffnung, denen sie folgen können.
Wenn Kinder und Jugendliche ihr Vertrauen in die Zukunft verlieren, sende ihnen Boten der Hoffnung, mit denen sie ihr Leben teilen können.
Wenn ich selbst vergesse, wie fest meine Hoffnung wurzelt in dir, lass mich den Weg zu dir neu finden, auf dem die Hoffnung immer neu erblüht.
Denn Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen. (Gebet: Ayline Plachta)