"Ihre Tochter ist in Gefahr!": Schockanruf kostet Seniorin (69) mehrere zehntausend Euro
Montag, 20.10.2025
HANAU - Mit einer emotional aufgeladenen Lügengeschichte haben unbekannte Täter am Freitagabend eine 69 Jahre alte Frau um Bargeld und Gold im Wert von mehreren zehntausend Euro gebracht. Die Polizei spricht von einem besonders dreisten Fall von sogenanntem Schockanruf-Betrug.
Laut Polizei erhielt die Seniorin am Freitag (18. Oktober) einen Anruf von einer Frau, die sich als Polizistin ausgab. Sie behauptete, die Tochter der 69-Jährigen befinde sich in einer akuten Notlage. Um ihr zu helfen, solle die Mutter ein „Pfand“ übergeben: eine Behauptung, die keinen realen Hintergrund hatte.
Im festen Glauben, ihrer Tochter zu helfen, machte sich die Frau am frühen Abend auf den Weg nach Hanau. Zwischen 17.30 Uhr und 22.30 Uhr übergab sie einem etwa 35 Jahre alten Mann in Polizeiuniform Bargeld und Gold. Die Übergabe fand offenbar an einem Parkhaus oder einer Tiefgarage statt, deren genaue Adresse bislang unbekannt ist. Der falsche Polizist, etwa 1,70 Meter groß und von normaler Statur, entfernte sich anschließend in unbekannte Richtung.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und bittet mögliche Zeugen dringend um Hinweise unter Telefon 06181/100123.
Polizei warnt vor Betrug: Die Polizei bittet niemals um Geld oder Wertsachen
In diesem Zusammenhang warnt die Polizei erneut eindringlich vor solchen Betrugsmaschen in ihrer Pressemeldung. Die Täter versuchen gezielt, durch schockierende Aussagen eine Stresssituation bei den Opfern zu erzeugen. Meist wird angegeben, ein Bekannter oder Verwandter habe einen Verkehrsunfall mit einem Todesopfer verursacht. Die Polizei rät, in einer solchen Situation einfach aufzulegen.
Weitere Tipps der Polizei:
- Nehmen Sie sich Zeit, um Aussagen von Anrufern zu überprüfen.
- Seien Sie misstrauisch – das ist keine Unhöflichkeit.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geld oder Wertsachen bitten!
- Übergeben Sie niemals Bargeld oder Schmuck an Unbekannte.
- Holen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie im Zweifel den Polizeinotruf 110.
- Familien sollten insbesondere ältere Angehörige über diese Betrugsform aufklären.
(red)