Bildergalerie von Nancy Raab & Walter Dörr

Wirtshaussingen der Vereinsgemeinschaft Vollmerz - "Special Guests": die Rollator Girls

Im Schlüchterner Stadtteil Vollmerz es auch die Vereinsgemeinschaft wissen, wie es mit dem Singen in den Ortsteilen Vollmerz, Ramholz und Hinkelhof so steht. - Fotos: Nancy Raab und Walter Dörr


Mittwoch, 29.10.2025
von WALTER DÖRR

SCHLÜCHTERN - Bei einem Wirtshaussingen kann jeder mitsingen ...

In geselliger Runde – bestenfalls in einem urigen Gasthaus – zwanglos zu singen, das ist eine urbayerische Tradition. In letzter Zeit wurde die Tradition wiederbelebt und seitdem erklingen hier und da wieder die alten Volkslieder, Stimmungslieder oder auch Gassenhauer. Je nach Geschmack der Teilnehmer.

Ein voller Erfolg


Im Schlüchterner Stadtteil Vollmerz wollte es auch die Vereinsgemeinschaft wissen, wie es mit dem Singen in den Ortsteilen Vollmerz, Ramholz und Hinkelhof so steht. Den Männergesangverein „Liederkranz“ und den gemischten Chor „Degenfeld“ gibt es leider schon lange nicht mehr. Also hat man jedermann zum ersten Wirtshaussingen in die Hasenhalle eingeladen.

Und siehe da, der Clubraum in der Ausstellungshalle des Kaninchenzuchtvereins H 427 Vollmerz war voll besetzt. Fleißige Helfer hatten den Raum herbstlich dekoriert und blau-weiß-bajuwarische Wimpelgirlanden aufgehängt. Durch den Zusatz in der Einladung „O zapft is“, trugen viele Männer krachlederne Hosen, karierte Hemden und die Damen fesche Dirndl. Sabine Meyer, die den Abend moderierte und als engagierte Dirigentin und Animateurin den Ton angab, begrüßte die Gäste – besonders Ortsvorsteher Hans-Joachim Kirchner - und freute sich über den sehr guten Besuch. Zum textsicheren Mitsingen hatte man ein spezielles Liederheft mit rund vierzig Titeln zusammengestellt.

Wie Meyer sagte, haben sich Iris König (Akkordeon), Jürgen Eifert (Akkordeon, Orgel), Thilo Raab (Gitarre) und Roland Raab (Akkordeon) zusammen mit Heimatsänger Karl-Heinz Kirst („Long“) zu einer Band formiert und monatelang geübt, um beim Wirts-haussingen musikalisch begleiten zu können. Sabine Meyer hoffte, dass alle Spaß haben und kräftig mitsingen. Dieser Aufforderung folgten die Sängerinnen und Sänger „der freien Degenfelder Singgemeinschaft“ gerne.

Und in Vollmerz wird gerne gesungen. Eine Überraschung und Hauptattraktion ging nach den ersten Liedern über die nicht vorhandene Bühne. Iris König kündigte nämlich die „Rollator Girls and Friends“ an, die sie kurzerhand auch als „Golden Girls“ titulierte. Drei Mädels aus dem Dorf hatten bei Maibowle, Kaffee und Keksen wochenlang ihre Stimmen geölt und einen Gesangsauftritt beim Wirtshaussingen eingeübt.

271 Jahre im Gesangstrio "Rollator Girls"


Das Besondere: die Akteurinnen Elfriede Sauer (90 Jahre), Johanna Roth (91 Jahre) und Anna Katharina (Käthe) Fuchs (90 Jahre) sind insgesamt 271 Jahre alt. Jürgen Eifert am E-Piano begleitete die Damen und Iris König stand den Seniorinnen gesanglich zur Seite. „Am Brunnen vor dem Tore“ (Text von Wilhelm Müller und komponiert von Franz Schubert), das allseits bekannte Volkslied, sang das Trio als Erstes und bekam tosenden Beifall. Das auch bekannte Volkslied „Kein schöner Land in dieser Zeit“ von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio folgt dann. Als Zugabe intonierten „The Voices of Vollmerz“, denen das Publikum einen Plattenvertrag wünschte, „Die Gedanken sind frei“ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben.

Karl-Heinz Kirst sang sein Degenfelder Lied


Mit Karl-Heinz Kirst trat auch noch ein weiterer Solosänger in Erscheinung. „Drei kleine Dörflein, die liegen so schön, umrahmt von Spessart, Vogelsberg und Rhön“, so reimte er im Degenfelder Lied, das der Heimatsänger aus Ramholz getextet hatte und sang es beim ersten Wirtshaussingen der Vereinsgemeinschaft Vollmerz. Eine Welturaufführung hatte sein Vollmerzer Lied: „Vollmerz gibt´s nur einmal auf dieser Welt“.

Hauptsächlich sangen aber die Gäste - und das „aus voller Brust“ - die Lieder des vorbereiteten Liederheftes. Für die gute Laune sorgten auch die Weine des Weindepots Vinum aus Schlüchtern, frisch gezapftes Bier und Schmankerl aus der Küche. Für die Vereinsgemeinschaft war die positive Stimmung in der Dorfgemeinschaft sehr erfreulich, denn im kommenden Jahr (30. und 31. Mai 2026) steht das 800-jährige Jubiläum von Vollmerz an. 

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