Nach Tier-Skandal in Hutten: Polizei hat einen Tatverdächtigen

Mittwoch, 25.12.2019
von Lena Eberhardt/PM
SCHLÜCHTERN - Ein grausamer Fund erschütterte im April den ganzen Bergwinkel: Auf einer ehemaligen Mülldeponie in Hutten hatten Spaziergänger unter einem Erdhügel die Überreste eines toten Rinds entdeckt. Bei einem Fund sollte es jedoch nicht bleiben - ganze 27 Tierkadaver wurden von den Beamten sichergestellt. Nun gibt es einen Tatverdächtigen.
"Die Ermittlungen stellten sich als schwierig heraus und sind bislang auch noch nicht abgeschlossen", sagte ein Polizeisprecher. Denn der Täter hatte den Tieren vor ihrer Entsorgung in Hutten die Ohrmarken entfernt. Eine schnelle und konkrete Zuordnung der Rinder sei damit fast unmöglich. Aus diesem Grund wurden DNA-Analysen veranlasst, um die Herkunft der Tiere zu klären.
Wie das Veterinäramt bereits im April erklärte, wurden viele Rinder vor dem Verscharren vermutlich mit einem Bolzenschussgerät getötet oder mit einem stumpfen Werkzeug erschlagen. Bei einigen Tieren werden davon ausgegangen, dass sie im Freien oder im Stall verhungerten oder aufgrund unbehandelter Krankheiten verendeten. Der unterschiedliche Verwesungszustand der Tierkadaver lässt darauf schließen, dass einige erst kürzlich, andere schon vor Monaten oder Jahren in Hutten verscharrt worden sind.
Bei den Ermittlungsarbeiten geht es laut Polizei, primär um ein Umweltvergehen - genauer um illegale Abfallentsorgung. In Einzelfällen können Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vermutet werden. Ob der Fund in Hutten mit einem aktuellen Verfahren des Veterinäramtes gegen einen Tierhalter aus dem Kreis Schlüchtern in Verbindung steht, wollte sowohl die Polizei als auch das Veterinäramt nicht kommentieren. Dem Halter wurde mehr als 100 Rinder abgenommen, aufgrund seiner massiven tierschutzrechtlichen Verstöße. +++