Am 9. November

Gedenken zur Reichspogromnacht: Nidderau erinnert an Opfer des NS-Terrors

Mit Kranzniederlegungen, einem stillen Rundgang und einem Vortrag erinnert Nidderau am 9. November an die Opfer des Nationalsozialismus. - Foto: Stadt Nidderau


Sonntag, 02.11.2025
von KINZIG NEWS-Redaktion

NIDDERAU - Am Sonntag, 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, gedenkt die Stadt Nidderau der Opfer des nationalsozialistischen Terrors. An den Standorten der ehemaligen Synagogen in Heldenbergen (ab 9.15 Uhr) und Windecken (ab 10.30 Uhr) werden Kränze niedergelegt.

Die Veranstaltung in Windecken beginnt zuvor um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche, den Pfarrerin Heike Käppeler gestaltet. Nach der Kranzniederlegung lädt die Stadt gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Jüdisches Leben“, der Kirche, Konfirmanden und Schülern zu einem stillen Rundgang entlang der Stolpersteine ein. 

Die kleinen Messingplatten des Kölner Künstlers Gunter Demnig erinnern an das Schicksal geflohener, deportierter und ermordeter jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Am Abend steht ein Vortrag von Pfarrer Alexander Brodt-Zabka im Mittelpunkt des Gedenkens. Unter dem Titel „Die jüdische Familie Katz“ spricht der Berliner Theologe ab 18 Uhr im Bürgerhaus Ostheim über die Lebensumstände und die Verfolgung jüdischer Familien in Ostheim. Seine Ausführungen basieren auf Begegnungen mit Zeitzeugen und Nachkommen der Familie Katz und spannen den Bogen bis in die heutige politische Situation. 

Anschließend ist eine Gesprächsrunde geplant. Musikalisch begleiten Geigerin Annette Wildenhus und Pianistin Katrin Saravia, beide Lehrerinnen der Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden, den Abend. Bürgermeister Andreas Bär ruft die Bevölkerung zur Teilnahme auf: „Wir tragen keine Verantwortung für die Taten der Vergangenheit, aber wir tragen die Verantwortung, dass solche Taten sich in Zukunft nicht wiederholen.“ (red)

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