Angespannte Finanzlage

Magistrat von Bad Soden-Salmünster mit drastischer Maßnahme

Bad Soden-Salmünsters Bürgermeister, Dominik Brasch. - Foto: Moritz Pappert


Montag, 03.11.2025
von Redaktion Kinzig News

BAD SODEN-SALMÜNSTER - Der Magistrat der Stadt Bad Soden-Salmünster hat in seiner Sitzung am 20. Oktober 2025 auf Vorschlag von Bürgermeister Dominik Brasch die Anordnung einer haushaltswirtschaftlichen Sperre beschlossen. Die Stadt reagiert damit frühzeitig und vorausschauend auf eine sich deutlich verschärfende Finanzlage, die in den kommenden Jahren alle Kommunen treffen wird.

Die Sperre gilt ab sofort für das laufende Haushaltsjahr 2025. Sie bedeutet nicht, dass der städtische Betrieb zum Stillstand kommt, sondern das Ausgaben künftig einer besonderen Genehmigung bedürfen. Damit soll sichergestellt werden, dass finanzielle Mittel noch gezielter und verantwortungsvoller eingesetzt werden.

Steigende Belastungen treffen Städte und Gemeinden

Wie viele Kommunen in Hessen steht auch Bad Soden-Salmünster vor einer Phase deutlich wachsender finanzieller Belastungen. Nach der Ankündigung des Main-Kinzig-Kreises, die Kreis- und Schulumlage erneut anzuheben, wird die Stadt im kommenden Jahr mit erheblichen Mehrbelastungen zu rechnen haben. Hinzu kommen weiter steigende Personalkosten infolge der Tarifabschlüsse, höhere Betriebskostenzuschüsse im Bereich der Kinderbetreuung, Energie- und Sachkostensteigerungen sowie anhaltend hohe Investitionserfordernisse in die kommunale Infrastruktur.

Diese Faktoren führen insgesamt zu einer spürbaren Verschlechterung der Ergebnis- und Finanzhaushalte in den kommenden Jahren. Auch die im Zusammenhang mit dem geplanten Neubau der Therme notwendigen bilanziellen Anpassungen – insbesondere Sonderabschreibungen – wirken sich zusätzlich belastend aus, sind jedoch haushaltstechnisch langfristig eingeplant und dienen dazu, künftige Haushalte zu entlasten.

Brasch: „Wir handeln, bevor Zwänge entstehen“

Bürgermeister Dominik Brasch betont, dass der Magistrat gemeinsam mit den Beschäftigten der Stadtverwaltung und aller verbundenen Betriebe damit einen vorausschauenden und verantwortungsvollen Kurs fortsetzt: „Wir reagieren nicht erst, wenn es eng wird, sondern handeln, bevor Zwänge entstehen. Die finanziellen Herausforderungen, vor denen Städte und Gemeinden stehen, sind enorm – insbesondere durch steigende Umlagen und Sozialausgaben, die auf kommunaler Ebene kaum beeinflussbar sind. Wir setzen mit der haushaltswirtschaftlichen Sperre ein klares Signal: Wir behalten die Kontrolle über unsere Finanzen und handeln mit Augenmaß.“

Brasch verweist darauf, dass Bad Soden-Salmünster in den vergangenen Jahren bereits bewiesen habe, auch in schwierigen Zeiten solide zu wirtschaften: „Wir haben in den letzten Jahren, trotz höchst angespannter Rahmenbedingungen, mehrere ausgeglichene Haushalte aufgestellt und unsere Rücklagen in kurzer Zeit verdreifacht. Das zeigt: Wir sind mit einer stabilen Basis unterwegs. Jetzt greifen wir bewusst auf diese Rücklagen zurück, um kommende Belastungen abzufedern – an den ‚Speck‘, den wir uns erarbeitet haben, müssen wir nun ran.“

Sparsamkeit als Dauerprinzip

Die Stadt Bad Soden-Salmünster setzt mit dieser Entscheidung nicht erst jetzt auf Sparsamkeit, sondern knüpft an ihre konsequente Linie der vergangenen Jahre an. Investiert wurde vor allem in notwendige und förderfähige Projekte – häufig mit erheblichem Eigenanteil aus Ehrenamt und bürgerschaftlichem Engagement.

„Wir werden weiterhin in das investieren, was für die Stadtentwicklung notwendig und nachhaltig ist – aber mit einem klaren Blick für Prioritäten“, so Brasch. „Sparsamkeit bedeutet nicht Stillstand, sondern bewusste Schwerpunktsetzung. Wir werden genau prüfen, was notwendig, was aufschiebbar und was verzichtbar ist.“

Ein klares Signal von Verantwortung und Stabilität

Mit der Anordnung der haushaltswirtschaftlichen Sperre sendet die Stadt ein deutliches Signal – nach innen wie nach außen: Bad Soden-Salmünster nimmt die finanzielle Entwicklung ernst, handelt proaktiv und bleibt dabei verlässlicher Partner für Bürgerinnen, Bürger, Vereine und Wirtschaft.

„Wir wollen unsere Handlungsfähigkeit sichern – nicht durch hektische Kürzungen, sondern durch kluge Steuerung“, fasst Bürgermeister Brasch zusammen. „Unsere Botschaft ist klar: Wir stehen zu einer Finanzpolitik, die Verantwortung, Weitsicht und Verlässlichkeit miteinander verbindet.“ (red)

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