Chaos vor der Schule

ACE schlägt Alarm: Zwischen Elterntaxi und Zebrastreifen – wie sicher ist der Schulweg wirklich?

Hermann Stiegler (links) und Anton Hoffmann, bei der Beobachtung und Zählungen an der Grundschule „Erich-Kästner-Schule“ in Hanau im Rahmen der 20. ACE-Clubinitiative „Easy Going – Schulweg-Index 2025“. - Foto: Anton Hoffmann/ACE Main-Kinzig & Wetterau


Dienstag, 04.11.2025
von Redaktion Kinzig News

MAIN-KINZIG-KREIS - Wie sicher ist der tägliche Schulweg wirklich? Dieser Frage ist der ACE Auto Club Europa im Main-Kinzig-Kreis und der Wetterau, im Rahmen seiner 20. Clubinitiative nachgegangen, teilte der Club in einer Pressemeldung mit. Unter dem Motto „Easy Going“ untersuchte der Club bundesweit die Schulwegsicherheit von rund 49.000 Grundschulkindern.

Im Fokus standen sowohl der morgendliche Bringverkehr als auch die Infrastruktur vor der Schule. Das Ergebnis ist alarmierend: Nur fünf Prozent der 167 überprüften Schulwege konnten als sicher bewertet werden. Knapp ein Drittel schnitt mangelhaft ab, sechs Prozent wurden sogar als gefährlich eingestuft.

41 Prozent der Elterntaxis missachten Verkehrsregeln

Vor Schulbeginn steigt die Unfallgefahr durch Elterntaxis. Das erhöhte Verkehrsaufkommen führt regelmäßig zu chaotischen und unübersichtlichen Situationen vor Schulen. Hinzu kommen riskante Wendemanöver, zugeparkte Gehwege und das Aussteigen von Kindern zur Fahrbahnseite hin. 

Von 6.422 beobachteten Elterntaxis verstießen 41 Prozent gegen Verkehrsregeln. Die häufigsten Verstöße: Halten im Halteverbot, in Einfahrten, in zweiter Reihe oder auf dem Gehweg.


Nils Christoph Burkhoff (rechts), beim Abschlussgespräch mit der Rektorin an der Grundschule „Geschwister-Scholl“ in Hanau-Steinheim im Rahmen der 20. ACE-Clubinitiative „Easy Going – Schulweg-Index 2025“. - Foto: Anton Hoffmann/ACE Main-Kinzig & Wetterau
Nils Christoph Burkhoff (rechts), beim Abschlussgespräch mit der Rektorin an der Grundschule „Geschwister-Scholl“ in Hanau-Steinheim im Rahmen der 20. ACE-Clubinitiative „Easy Going – Schulweg-Index 2025“. - Foto: Anton Hoffmann/ACE Main-Kinzig & Wetterau
Anton Hoffmann (links) und Hermann Stiegler überwachten den Bringverkehr an der Grundschule Erlensee-Langendiebach im Rahmen der 20. ACE-Clubinitiative „Easy Going – Schulweg-Index 2025“. - Foto: Anton Hoffmann/ACE Main-Kinzig & Wetterau
Anton Hoffmann (links) und Hermann Stiegler überwachten den Bringverkehr an der Grundschule Erlensee-Langendiebach im Rahmen der 20. ACE-Clubinitiative „Easy Going – Schulweg-Index 2025“. - Foto: Anton Hoffmann/ACE Main-Kinzig & Wetterau

Auch die Schulumgebung selbst zeigt Schwächen. Zwar ist erfreulicherweise vor 92 Prozent der Schulen das Tempo auf 30 km/h beschränkt, doch die sicherste Lösung – eine Spielstraße oder verkehrsberuhigte Zone – fand sich nur bei sechs Prozent der Schulen. In acht Prozent der Fälle fehlte jegliche Querungshilfe, ob Ampel, Zebrastreifen oder Mittelinsel. 

Der ACE-Schulweg-Index verdeutlicht laut Club, dass es weiterhin viele Risiken für Kinder auf dem Weg zur Schule gibt. Der Autoclub appelliert an Landes- und Kommunalverwaltungen, Schulen und Eltern, gemeinsam Verantwortung für sichere Wege zu übernehmen.

„Der ACE-Schulweg-Index 2025 zeigt alarmierende Zahlen: Nur fünf Prozent der untersuchten Schulwege sind sicher. Noch immer werden zu viele Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zur Schule verletzt – manche leider auch getötet. Es ist dringend notwendig, die Verkehrsinfrastruktur weiter systematisch zu verbessern und auch den Umgang mit Elterntaxis zu ändern", fordert Manfred Wirsch, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) und Schirmherr der diesjährigen ACE-Clubinitiative. (red)

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