„Finanzverwaltung darf nicht ausgedünnt werden“

Hessens Finanzämter sollen Kommunen retten – Gewerkschaft warnt vor Risiken für Staatseinnahmen

Hessens Finanzämter helfen Kommunen – DSTG warnt vor Personalnot und Einnahmeverlusten - Symbolbild: stevenpb/pixabay


Sonntag, 23.11.2025
von Redaktion Kinzig News

MAIN-KINZIG-KREIS - Hessen plant, rund 300 Beschäftigte der Finanzverwaltung vorübergehend in Kommunen abzuordnen, um dort Personalengpässe zu überbrücken. Das Projekt „KommUnity“ soll 421 Städte und Gemeinden sowie 21 Landkreise unterstützen. Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft Hessen (DSTG) kritisiert die Maßnahme jedoch scharf: Sie sieht darin ein riskantes Experiment, das die Arbeit der Finanzämter schwächt und die Einnahmen des Landes gefährdet.

Bereits jetzt seien Finanzämter stark belastet, unter anderem durch zusätzliche Aufgaben wie die Bearbeitung von Corona-Hilfen. Die Gewerkschaft befürchtet, dass die Abordnung die Arbeitsverdichtung weiter erhöht, die Moral sinkt und gesetzliche Aufgaben nicht mehr zuverlässig erfüllt werden können.

Finanzverwaltung in der Krise: Gewerkschaft warnt vor überlasteten Ämtern und drohenden Einnahmeverlusten

Zudem bemängelt die DSTG mangelnde Transparenz bei der Personalplanung und mögliche politische Motive, da die Kommunalwahl 2026 bevorsteht. Sie fordert finanzielle und strukturelle Anerkennung für die Beschäftigten, inklusive besserer Besoldung und Fortbildungsmöglichkeiten, sowie einen offenen Dialog mit dem Finanzminister.

Die Gewerkschaft appelliert eindringlich: Statt Personal aus den Ämtern abzuziehen, sollte die Finanzverwaltung gestärkt werden – sie sei die zentrale Säule für die Stabilität der Landesfinanzen. (red)

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